Erneut verüben Jihadisten Massaker in Mali und Burkina Faso

Jihad, Söldner, Agitprop

Mit Massakern in Mali und Burkina Faso beginnen jihadistische Gruppen eine neue Offensive. Russland versucht, seinen Einfluss mit Söldnern der Gruppe Wagner und Medien wie RT zum Nachteil Frankreichs auszubauen.

Die malische Militärjunta enttäuscht die Hoffnungen, die ein Teil der Bevölkerung in sie gesetzt hatte. Über 500 Menschen in dem westafrikanischen Staat wurden einem am 30. Mai publizierten UN-Bericht zufolge bei Kämpfen zwischen Armeeeinheiten und Jihadisten oder von bewaffneten Islamisten verübten Massakern getötet. Das sind mehr als viermal so viele Todesopfer wie im Vorjahreszeitraum.

Die malische Armee hatte im August 2020 den unbeliebten Präsidenten Ibrahim Boubacar Keïta gestürzt, eine Übergangsregierung gebildet und nach einem zweiten Putsch im Mai 2021 ihre Präsenz in der Junta verstärkt. Die nicht wenigen Malier, die von der Jun­ta erwartet hatten, sie würde zumindest ohne viel Federlesens die Jihadisten bekämpfen und sich dafür russische Unterstützung ins Land holen, sind frustriert und desorientiert.

Seit mehreren Wochen sollen Einheiten der Gruppe Wagner in Zentralmali nicht mehr ausgerückt sein, weil die Regierung mit Soldzahlungen im Rückstand ist.

Bei den jüngsten, besonders blutigen Massakern in mehreren Dörfern im Kreis Bankass in der zentralmalischen Region Mopti wurden am 18. und 19. Juni insgesamt 132 Zivilisten getötet. Der für die Menschenrechtsorgani­sation Amnesty International arbeitende, in Dakar ansässige Sahel-Experte Ousmane Diallo sagte Radio France International (RFI), es handele sich um einen Einschüchterungs- und Racheakt der dem Netzwerk al-Qaida angegliederten Organisation »Gruppe zur Unterstützung des Islam und der Muslime« unter Iyad Ag Ghali sowie ihrer regionalen Verbündeten, der im Raum Mopti operierenden Miliz Katibat Macina. Die Jihadisten reagierten Diallo zufolge darauf, dass ein Teil der örtlichen Bevölkerung begonnen habe, mit der malischen Armee zusammenzuarbeiten.

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