Chronik rassistischer und antisemitischer Vorfälle

Deutsches Haus #30/2022

Im Berliner Stadtteil Mitte beleidigten Unbekannte in der Nacht zum 24. Juli einen 32jährigen auf homophobe Weise und attackierten ihn zudem physisch. Der Polizeimeldung zufolge war das Opfer nach eigenen Angaben zunächst aus einer etwa achtköpfigen Gruppe heraus beschimpft worden. Als der 32jährige versuchte da­vonzurennen, holten ihn die Täter ein, stießen ihn auf den Boden und traten anschließend auf seinen Kopf sowie Oberkörper ein. Nach Angaben der Polizei ging eine Passantin dazwischen, woraufhin die Täter sich unerkannt entfernten. Der 32jährige erlitt Hautschürfungen, Hämatome und eine Platzwunde, die alarmierte Rettungskräfte ambulant versorgten. Der Polizeiliche Staatsschutz ermittelt gegen unbekannt wegen gefährlicher Körperverletzung und Belei­digung. Am Abend des 23. Juli beleidigten Unbekannte im Berliner Stadtteil Mitte eine 16jährige und eine 17jährige auf homophobe Weise. Nach Angaben der Polizei waren die Opfer nach eigenen Angaben mit einem 15jährigen Begleiter unterwegs, als sie aus einer neunköpfigen Gruppe heraus beschimpft wurden. Die 16jährige versuchte, den Rädelsführer zur Rede zu stellen, woraufhin er ihr ihre Mütze vom Kopf schlug und ihr ein Bein stellte, so dass sie zu Boden stürzte. Nachdem sie wieder aufgestanden war, schlug der Täter ihr zudem mit der Faust ins Gesicht. Die 16jährige erlitt eine Wunde an der Lippe. Die Täter entkamen unerkannt. Der Polizeiliche Staatsschutz ermittelt wegen Körperverletzung und Beleidigung. In Bochum beleidigte ein Unbekannter in der Nacht zum 23. Juli einen 21jährigen, einen 22jährigen und einen 23jährigen auf rassistische Weise. Der Polizeimeldung und der Opferaussage zufolge schlug der Täter den 22jährigen zudem mit einem Holzstock gegen ein Bein und verletzte ihn dabei. Die Polizei ermittelt gegen unbekannt wegen gefährlicher Körperverletzung und Volksverhetzung. Wie der MDR berichtete, sägten Unbekannte mutmaßlich am 19. Juli in der Nähe der KZ-Gedenkstätte Buchenwald (Thüringen) sieben sogenannte Erinnerungsbäume ab, die Teil des Projekts »1 000 Buchen« sind und an die Todesmärsche von Buchenwald zum bayerischen Konzentrationslager Flossenbürg erinnern sollen. ab