Homestory #35

Homestory Von

Auf vielen Auslandsreisen der Jungle World ließ sich folgendes Verhaltensmuster beobachten: Vor Reiseantritt wurden schon die ersten Fühler ins Land ausgestreckt, Treffen abgemacht und Artikel geplant; nach der Ankunft strömt alles dann hinaus, man trifft allerlei Leute, besucht Museen und erkundet das Nachtleben. Auch der lokale Schnaps muss probiert werden. Nach einigen Tagen setzt sich aus den Begegnungen und Erlebnissen langsam ein Bild zusammen, man beginnt die Verbindungen zwischen Geschichtspolitik und Minderheitenrechten, Wirtschaftslage und Parteienpolitik zu verstehen – und plötzlich ist eine Woche vergangen. Dem amtierenden CvD fällt dann traditionellerweise die undankbare Aufgabe zu, daran zu erinnern, dass ja auch noch Texte geschrieben werden sollten. Gegen Ende hin wurde die Stimmung im Jungle-Hauptquartier dann deutlich arbeit­samer, statt der sonst üblichen, nach allen Regeln der Kochkunst zubereiteten Dinners gab es auch mal Nudeln mit ­Pesto zu essen und man verbrachte die Zeit eher vor dem Laptop als auf den Straßen Rigas. Zugegeben, ein letztes Punk-Konzert war am vorletzten Tag auch noch drin, aber warum man sich das nicht entgehen lassen konnte, lässt sich im Dschungel nachlesen.

Was aus unseren Eindrücken und Einsichten geworden ist, halten Sie nun in Ihren Händen. Falls nach der Lektüre noch Fragen offen sind (und davon gehen wir aus, uns geht es nicht anders), können Sie diese persönlich mit uns diskutieren. Am Freitag, dem 2. September, lädt die Jungle World in Berlin zum Release der Auslandsausgabe. Los geht es um 19.00 Uhr im Bajszel in der Emser Straße 8–9 in Neukölln.

Einen großen Dank möchten wir an dieser Stelle der sehr geschätzten Kollegin Anastasia Tikhomirova abstatten, die uns dieses Mal begleitet hat – nicht nur für ihre Texte, ihren Sachverstand und die gute Gesellschaft, sondern auch dafür, dass sie immer wieder aus dem Russischen übersetzt hat. Vom ersten Abend an war das eine große, oft unschätzbare Hilfe.

Für hilfreiche Tipps, Hintergrundinformationen und Unterstützung danken wir auch Richard Thompson, Sabine Moore, Alexander Pehlemann (Zonic), David Schilter (kuš!), Anna Gorskaya, Wolf, Markus (VVN-BdA), Hanna Middelmann, Ute Weinmann, Lara Schultz und Lukas Latz.