Das Gedenken an NS-Kollaborateure in Lettland

SS-Veteranen gegen Putler

Jedes Jahr findet in Riga der »Marsch der Legionäre« zum Andenken an die Veteranen der lettischen SS-Verbände statt. Auch Politiker der an der Regierung beteiligten Partei Nacionālā apvienība nehmen teil.

Im März wurde wieder marschiert in Riga. Nach einer zweijährigen coronabedingten Pause fand am 16. März der Aufmarsch zum »Tag der Legionäre« statt, zum Gedenken an die 15. (lettische Nr. 1) und 19. (lettische Nr. 2) Waffen-Grenadier-Division der SS. Am 16. März 1944 hatte diese »lettische Legion«, wie sie die Nazis nannten, erstmals gemeinsam im selben Frontbereich gegen die Rote Armee gekämpft.

Der jährliche Marsch fand 1991 zum ersten Mal statt, ein Jahr nach der lettischen Unabhängigkeit. Dieses Jahr war vieles wie früher. Erneut wurde der Aufmarsch von Daugavas Vanagi organisiert, der Veteranenvereinigung der ehemaligen lettischen SS-Verbände, die 1945 in Belgien gegründet wurde und auch in Deutschland aktiv ist. Erneut beteiligten sich die Evangelisch-Luthe­rischen Kirche Lettlands, verschiedene Exponenten der extremen Rechten – und Vertreter der an der Regierung beteiligten, rechtspopulistischen Partei Nacionālā apvienība (NA).

Während Ghetto-Insassen nur mit Mühen eine Entschädi­gungs­zahlung erhalten, konnten SS-­Vete­ranen eine deutsche Kriegsversehrtenrente beziehen.

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