Chronik rassistischer und antisemitischer Vorfälle

Deutsches Haus #49/2022

Am Wochenende wurde das Mahnmal für das KZ Ratingsee in Duisburg (Nordrhein-Westfalen) von Unbekannten mit zwei Hakenkreuzen beschmiert. Das Mahnmal soll zwischen Samstagabend, den 3. Dezember, um 18 Uhr und Sonntagmorgen, den 4. Dezember, um 10 Uhr beschmiert worden sein. Der Staatsschutz hat bereits die Ermittlungen wegen Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen aufgenommen, berichtete die Rheinische Post. Am 2. Dezember hatten zwei Jugendliche in Wedel (Schleswig-Holstein) einem obdachlosen Mann eine Glasflasche an den Kopf geworfen. Die beiden mutmaßlichen Täter sollen dem Polizeibericht zufolge etwa 17 Jahre alt sein. Zunächst hätten diese den Mann in der Tiefgarage am Bahnhof beleidigt und ihm dann gegen 22 Uhr beworfen. Außerdem sollen sie den Rucksack des Betroffenen durchsucht haben. Anschließend seien die beiden durch den Haupteingang aus der Tiefgarage geflohen. Drei Frauen im Alter von 39, 36 und 19 Jahren hatten einen 32jährigen am Abend des 29. November in Berlin-Schöneberg vor einem Hotel in der Fuggerstraße schwulenfeindlich beleidigt. Zudem wurde er aus einem offenen Fenster aus dem dritten Stock mit Gegenständen beworfen. Es handelte sich um Lebensmittel, Kosmetika und einen Schuh. Ein weiterer Mann, der ihm zu Hilfe eilte, wurde von einer Wasserflasche getroffen. Die ­Polizei stellte die Personalien der drei verdächtigen Frauen fest. Am 27. November wurde eine Transfrau in einem Imbiss im Berliner Stadtteil Neukölln an der Ecke Karl-Marx-Straße, Flughafenstraße und Fuldastraße aus einer fünfköpfigen Gruppe heraus beleidigt und angegriffen. Die Männer hatten sie bespuckt und ihr an den Armen gezogen. Einer der mutmaßlichen Täter hatte ihr zudem mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Die Polizei hat einen tatverdächtigen 16jährigen noch in der Nähe festgenommen und auf ­einen Polizeiabschnitt gebracht, wo er von einem Erziehungsberechtigten abgeholt wurde. Die weiteren Ermittlungen hat der Polizei­liche Staatsschutz beim Landeskriminalamt übernommen. / pb