Chronik rassistischer und antisemitischer Vorfälle

Deutsches Haus #14/2023

Am 27. März hat eine Kundin eines Discounters in Berlin-Kreuzberg ein Kind rassistisch beleidigt. Die Berliner Zeitung berichtete, ein fünfjähriges Mädchen sei gegen 13.45 Uhr in einem Geschäft in der Gitschiner Straße versehentlich in eine 45jährige Kundin gelaufen. Diese habe das Kind daraufhin rassistisch beleidigt. Anschließend habe die Beschuldigte auch die 37jährige Mutter des Mädchens beleidigt, nachdem diese eingriffen hatte. Die Mutter habe sich daraufhin eine Haarspraydose aus einem Regal genommen und sie nach der 45jährigen geworfen. Ebenfalls am 27. März wurde eine dreiköpfige Familie in einer Straßenbahn in Berlin-Marzahn rassistisch angegriffen. Dem Tagesspiegel zufolge war die Familie mit der Tramlinie 16 Richtung Ahrensfelde unterwegs gewesen, als sie ein Mitfahrer rassistisch beleidigte. Der Unbekannte habe zudem versucht, die Familie zu schlagen und aus der Tram zu drängen. An der Haltestelle Bürgerpark Marzahn habe er die Tram verlassen und sei geflüchtet. Am 28. März berichtete die Süddeutsche Zeitung über interne Chats von Beschäftigten der Berliner Verkehrsbetriebe. In diesen sei immer wieder über die LGBT-freundliche Haltung des Unternehmens hergezogen worden. Es stehe zudem der Vorwurf des Mobbings und der beruflichen Benachteiligung im Raum. Am 28. März habe der Passauer Landtagsabgeordnete der AfD, Ralf Stadler, im Bahnhof von Moosburg bei Freising zwei schwarze Personen aus einem Zug gedrängt, weil diese angeblich die Tür blockierten und den Zug an der Weiterfahrt gehindert hätten, wie der Münchner Merkur berichtete. Stadler hatte die Situation gefilmt und auf den sozialen Medien geteilt. In dem Video bezeichnete er die beiden als »Neubürger«. Zudem überschrieb er das Video in roten Lettern mit: »Die Mitarbeiter der Bahn sind diesem Pack völlig hilflos ausgeliefert.« Am 29. März berichtete der RBB 24, ein Angehöriger der Freiwilligen Feuerwehr habe in Berlin mehrere andere Feuerwehrleute rassistisch beleidigt. Der Mann sei bereits in der Vergangenheit durch diffamierende Aussagen in den sozialen Medien aufgefallen. Der Beschuldigte habe mittlerweile seine Ämter und Funktionen von sich aus niedergelegt. Der Zutritt zu Feuerwehrgebäuden sei ihm zudem verboten worden. Die Feuerwehr hat Strafanzeige erstattet. Der Wiesbadener Kurier berichtete am 29. März über einen Arzt und eine Ärztin des Wiesbadeners Gesundheitsamts, die homosexuelle Paare für die Adoption als ungeeignet erklärt hatten. Die Amtsärztin habe im Dezember bereits im Gespräch mit ihrer Chefin gesagt, dass sie homosexuelle Paare für nicht geeignet halte, Kinder zu adoptieren. Der Amtsarzt wiederum habe gegenüber einem schwulen Paar angedeutet, dass ein Kind eine Mutter brauche. Das Gesundheitsamt werde die beiden nicht mehr mit der gesundheitlichen Eignungsprüfung Adoptionswilliger beauftragen. pb