China revanchiert sich für den Kolonialismus

Vorwärts und nicht vergessen

Chinas »Aufstieg« ist ein Wiederaufstieg aus kolonialen Ruinen. Eine geschichtslose deutsche Linke, die das ignoriert und es sich im Erbe des Kolonialismus gemütlich macht, braucht es nicht.
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Der Aufstieg der Volksrepublik China verändert die Welt. Felix Wemheuer zeigte auf, welche unterschiedlichen linken Positionen es zu China gibt (10/2023). Ralf Ruckus argumentierte, Chinas Prägung durch kapitalistische Gewaltverhältnisse müsse Ausgangspunkt linker Kritik sein (11/2023). Michael Heidemann kritisierte die Geringschätzung bürgerlicher Freiheitsrechte bei vielen linken Diskussionen über China (12/2023). Ernst Lohoff warnte, China strebe an, sein illiberales Herrschaftsmodell international durchzusetzen (14/2023).


Das Chinesische kennt keinen Konjunktiv. Dabei hätte, ja hätte alles so schön sein können mit der chinesischen Revolution, wenn, ja wenn die chinesischen Revolutionär:innen beim Revolutionmachen doch bloß deutsche Linke um Rat gefragt hätten. Ums Besserwissen sind die, auch wenn es zum Bessermachen bisher nicht gereicht hat, nämlich nie verlegen – das zeigt einmal mehr die links-deutsche China-Debatte, deren Konturen Felix Wemheuer an dieser Stelle umrissen hat. Zu grob, zu nationalistisch, zu autoritär und antihedonistisch – mehrheitlich stellt die Linke in Deutschland der chinesischen Revolution, so wie nicht von ungefähr allen anderen sozialistischen Versuchen im Globalen Süden, ein mieses Zeugnis aus: durchgefallen in Theorie und Praxis.

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