Elon Musk und seine antisemitischen Äußerungen

Der neue Henry Ford

Der Multimilliardär Elon Musk hat mit antisemitischen Aussagen Schlagzeilen gemacht. Er hat angekündigt, weiterhin zu sagen, was er wolle, auch wenn es ihm geschäftlich schade.

Kaum war Mitte Mai bekannt geworden, dass das Soros Fund Management seine gesamten Tesla-Aktien im Wert von rund 16 Millionen US-Dollar verkauft hatte, kursierten auf Twitter Gerüchte, dass der 92jährige Investor und Philanthrop George Soros gestorben sei. Und das so ausdauernd, dass dieser Anfang vergangener Woche schließlich twitterte: »Gerüchte, dass ich einen Herzinfarkt hatte, sind komplett falsch. Ich lebe und bin gesund.«

Die Falschmeldung wurde offenbar zuerst von einem anonymen Account mit nur drei Followern gepostet und dann von einem bekannten Verschwörungstheoretiker verbreitet. Sie verbreitete sich rasend schnell unter der weltweiten rechten Twitteria. Denn die war in den Tagen zuvor schon von Elon Musk in ihrem notorischen Hass auf George Soros ­angeheizt worden.

Musk, der Eigentümer von Twitter und Gründer und Geschäftsführer von Tesla, hatte getwittert, dass Soros ihn an Magneto erinnere, den jüdischen Superschurken aus den X-Men-Comics von Marvel. Der ist wie die Superhelden der X-Men ein Mutant mit Superkräften. Doch Magneto, der wie George Soros als Kind den Holocaust überlebte, hasst die Menschheit, hält sie für minderwertig und versucht deshalb, eine globale Herrschaft der Mutanten zu errichten.

Im Vierteljahr vor Musks Über­nahme wurden einer Studie zufolge durchschnittlich 6.204 anti­semitische Tweets pro Woche veröffentlicht, in den drei Monaten danach waren es 12.762 pro Woche.

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