Die erste erfolgreiche Besteigung des Mount Everest gelang vor 70 Jahren

Das Juwel der Welt

Vor 70 Jahren bestiegen Tenzing Norgay und Edmund Hillary den Mount Everest.

Vor der Besteigung gab es Reden und Häppchen. »Die britische Botschaft richtete uns zu Ehren einen reizenden Empfang aus«, erinnerte sich John Hunt, Leiter der britischen Mount-Everest-Expedition von 1953, später. Nach der feierlichen Abendveranstaltung in Nepals Hauptstadt Kathmandu ging es an den höchsten Berg der Erde. Und am 29. Mai 1953 standen zwei Mitglieder der Expedition ganz oben: Edmund Hillary, ein 34jähriger Bienenzüchter aus Neuseeland, und Tenzing Norgay, ein 39jäh­riger Bergführer aus Nepal, der in Indien lebte.

Tenzing, wie er überall genannt wurde, erinnert sich an den Empfang so: »Die haben eine Lektion erteilt bekommen, aber ich bin mir nicht sicher, ob sie jeder verstanden hat.« Nach dem »reizenden Empfang« durften die westlichen Expeditionsmitglieder nämlich ganz selbstverständlich im Gebäude der Botschaft übernachten. Für die Träger, die von Tenzing Norgay angeleitet wurden, war dagegen nur ein Platz in einer Garage vorgesehen, einem früheren Stall. »Gerade weil es dort keine Toiletten gab, mochten die Sherpa dies auf keinen Fall«, schreibt Tenzing in seiner Autobiographie. Er protestierte bei der Expeditionsleitung und wirkte zugleich auf die angeheuerten Träger ein, doch für diese eine Nacht die Schlafstätte zu akzeptieren. »Aber am nächsten Tag zeigten sie ihre Unzufriedenheit, indem sie die Straße vor der Garage als Latrine benutzten.« Die Botschaftsmitarbeiter waren außer sich vor Wut.

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