Der Hass auf Klimabewegung und Grüne

Rechte gegen Ökos

Rechtsextreme Intellektuelle sympathisieren oft mit dem Ökofaschismus, doch in der politischen Praxis der AfD dominiert das Gegenteil: die Leugnung des Klimawandels und der Hass auf die Umweltbewegung.

Artenschwund, Bodenerosion, Vergiftung von Luft, Wasser und Boden, die Verschmutzung der Meere, die Ausbreitung von Wüsten und der voranschreitende Klimawandel: Das sind die Folgen von Kapitalverwertung, die immer mehr Fläche, Rohstoffe und Energie benötigt. Unter deren Zwängen bleibt wenig Spielraum für den Umweltschutz. Dass im kapitalistischen Normalbetrieb ein rascher Wechsel von fossilen auf erneuerbare Energien möglich ist, ist angesichts des immensen und stets wachsenden Energiebedarfs zu bezweifeln. Solange die kapitalistische Wirtschaftsordnung aber nicht in Frage gestellt wird, bestehen nur zwei politische Optionen: ökologische Modernisierung oder Realitätsverweigerung. Dafür stehen jeweils typischerweise Grüne und AfD.

Die AfD agitiert gegen die Energiewende und die Grünen, gegen die Europäische Kommission und deren »Green Deal«, den sie als »Staatssozialismus« bezeichnet. Die rechtsextreme Zeitschrift Compact verunglimpft Klima­aktivist:innen als Chaoten und Terroristen und suggeriert, bei deren Aktivitäten handele sich um eine Verschwörung gegen die deutsche Industrie.

In dem im vergangenen Jahr veröffentlichten Papier »Weiter Horizont. Strategie für Deutschlands sichere und nachhaltige Energieversorgung« forderte der Arbeitskreis Klimaschutz und Energie der AfD-Bundestagsfraktion, die bestehenden Atom- und Kohlekraftwerke als zuverlässige und billige Energielieferanten weiter zu betreiben und auszubauen. Das garantiere Wohlstand und Wirtschaftswachstum, weil dadurch »wir«, also das deutsche Kapital, wettbewerbsfähig blieben. Solarenergie und Windkraft lehnt das Papier als landschaftszerstörend und ineffektiv ab.

Die lebensreformerisch-völkische Linie, früher verkörpert von Leuten wie Werner Georg Haverbeck, NS-Funktionär und Pionier der rechten Ökologiebewegung, scheint an Bedeutung verloren zu haben.

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