Das Qanon der Demokraten
Wie optimistisch die Anhänger der Demokraten vor der US-Präsidentschaftswahl waren, zeigte sich in zahllosen Tweets, die einen Sieg von Kamala Harris erwarteten. Nur noch wenige Tage, dann würde Donald Trump Geschichte sein und endlich wieder die Zeit rationaler Politik anbrechen, freute man sich. »Die Frauen«, so der Tenor vieler weiterer Postings, würden die USA vor Trump retten.
Nur wenig später stellte sich heraus, dass fast nur die schwarzen Wählerinnen die in sie gesetzten Erwartungen erfüllt hatten. 89 Prozent von ihnen stimmten für Kamala Harris, lediglich neun Prozent votierten für Donald Trump. 60 Prozent der Latinas entschieden sich für Harris, während 38 Prozent ihre Stimme Trump gaben. Mit 53 Prozent hatten dagegen weiße Frauen mehrheitlich für Trump gestimmt, Kamala Harris erhielt 46 Prozent ihrer Stimmen.
Auch die suburban women, die in den Vorstädten lebenden Frauen, entschieden sich längst nicht so überwältigend mehrheitlich für Harris wie erhofft: 57 Prozent ihrer Stimmen entfielen auf die Demokratin, 42 Prozent auf Trump. Die Vorstädterinnen galten über Jahrzehnte als mehrheitlich treue republikanische Wählerschaft.
»Die Demokraten haben nun ihr eigenes Qanon. Der Kreislauf des Lebens ist damit vollendet und das Universum ist wieder ausbalanciert.« Ein Republikaner auf X
Doch hatte sich das in den vergangenen Jahren durch den demographischen Wandel deutlich verändert: Heutzutage sind die Bewohnerinnen der in der Nachkriegszeit vor allem weißen Vorstädte – in den fünfziger Jahren war es zur white flight aus den Innenstädten gekommen – jünger und ethnisch diverser. Das führte dazu, dass bei ihnen Kandidaten der Demokraten immer bessere Ergebnisse erzielten.
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