05.12.2024
Chronik rassistischer und antisemitischer Vorfälle

Deutsches Haus #49/2024

Am 25. November berichtete die »Tagesschau«, dass an der Waldparkschule in Heidelberg-Boxberg das Portrait einer Shoah-Überlebenden zerschnitten worden sei. Das überlebensgroße Bild ist Teil einer Ausstellung über KZ-Häftlinge, die aus den ­Lagern befreit werden konnten. Zerstört wurde das Bild der 83jährigen Anna aus Kiew, die im KZ gesessen hatte, weil ihr Vater Widerstandskämpfer war. Am selben Tag habe ein Unbekannter in der Kasseler Tram­linie 3 mehrere Menschen rassistisch beleidigt und zwei Frauen daran gehindert, die Bahn zu verlassen, berichtete die »Hessenschau«. Ebenso an diesem Tag wurde Simon Schmidt, Vorstandsmitglied des Kreisverbands der Jungen Union in Lüneburg, laut Eigenaussagen gegen 18.45 Uhr von einer Gruppe junger Männer zusammengeschlagen und mit einem Messer angegriffen. Schmidt hatte sich demnach über eine Dating-App mit einem Mann verabredet und geriet am Treffpunkt in einen Hinterhalt. Er berichtete, am Treffpunkt sei eine Gruppe Männer aus einem Gebüsch hervorgekommen und habe ihn mit Fäusten und Tritten traktiert. Dabei hätten sie ihn schwulenfeindlich beleidigt, ein Taschenmesser hervorgeholt und gedroht, ihn zu erstechen. Erst als ihm ein Spaziergänger zur Hilfe gekommen sei, hätten die Männer von ihm abgelassen und seien geflohen. Am 26. November beleidigte ein Mann laut Spiegel eine 35jährige Frau in einem Supermarkt in Berlin-Tempelhof rassistisch und versuchte, ihr das Kopftuch abzureißen. Am 29. November habe ein alkoholisierter 22jähriger gegen 6.45 Uhr an einer Tram-Haltestelle an der Max-Hermann-Straße in Berlin-Marzahn den Hitlergruß gezeigt, so die Polizei. Am 30. November wurde ein Fußballspiel zwischen dem SG Versbachtal und dem TSV Caldern in der Kreisoberliga laut der Oberhessischen Presse nach rund 35 Minuten wegen rassistischen Beleidigungen abgebrochen. Die rassis­tischen Äußerungen kamen demnach von einem Zuschauer und richteten sich gegen einen TSV-Spieler.  pb