Die Maßlosigkeit des Kapitals
Der Philosoph Adam Smith entwarf 1776 ein optimistisches Szenario: Frei von ständischen Fesseln und Privilegien würden die Menschen ungehindert ihre Interessen verfolgen. Zwar habe jeder bloß den eigenen Nutzen im Blick, aber die Konkurrenz setze ungeahnte Kräfte frei und schaffe so den »Wohlstand der Nationen«. Tatsächlich entwickelten die Menschen mit Hilfe von Wissenschaft und Technik eine Produktivität wie nie zuvor in der Geschichte. Neue Fabriken und Werkstätten lieferten ab Mitte des 19. Jahrhunderts eine ungeahnte Menge und Vielfalt an Gütern.
Die revolutionäre Linke knüpfte daran an. Zum ersten Mal in der Geschichte schien eine befreite Gesellschaft eine materielle Basis zu haben, Überfluss statt Mangel, Müßiggang statt harter Arbeit, schrieb Murray Bookchin dazu. Im »Kommunistischen Manifest« (1848) sprachen Marx und Engels dem Bürgertum eine revolutionäre Rolle zu: Um des eigenen Vorteils willen und angetrieben durch die Konkurrenz schaffe sie jene Produktivkräfte (Maschinen, Technik, Arbeitsorganisation und Wissen), die es der Menschheit erlauben würden, die Armut zu überwinden. Wobei Marx und Engels nicht die Illusion hegten, der Wohlstand für alle werde sich dadurch automatisch einstellen. Zuerst musste die Herrschaft eben dieses Bürgertums überwunden werden. Denn Marx und Engels sahen und kritisierten den Pauperismus, das ungeheure Elend des Proletariats, der Kinder, Frauen und Männer in den Fabriken, die Gewalttätigkeit des Kolonialismus und der Sklaverei, die Blutspur, die die Bourgeoisie über den Planeten zog.
Der proletarische Schutz der Natur begann beim Menschen als Naturwesen, die Körper der Lohnabhängigen sind von Arbeitszeiten, Arbeitsbedingungen, Wohnungen und sanitären Verhältnissen abhängig.
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