Jungle+ Artikel 02.01.2025
Ein geschichtspolitischer Konflikt belastet die Beziehungen zwischen der Ukraine und Polen

Der lange Schatten Banderas

Ein geschichtspolitischer Konflikt über die Bewertung der anti­polnischen Gewalttaten ukrainischer Nationalisten im Zweiten Weltkrieg belastet die Beziehungen zwischen beiden Ländern.

Eines der wichtigsten außenpolitischen Ziele der ukrainischen Regierung unter Präsident Wolodymyr Selenskyj ist der Beitritt des Landes zur Europäischen Union. Wenige Tage nach dem russischen Angriff am 24. Februar 2022 stellte sie ein offizielles Beitrittsgesuch. Von dem Beitritt erhofft sie sich positive wirtschaftliche Effekte für das kriegszerstörte Land. Vor allem aber soll so, in Anbetracht des derzeit eher unwahrscheinlichen Nato-Beitritts, ein Mindestmaß an Einbindung in westeuropäische Sicherheitsstrukturen herbeigeführt werden.

Im Juni 2024 hat die EU ihre erste Regierungskonferenz mit der Ukraine abgehalten und damit die Beitrittsverhandlungen offiziell eröffnet. Angesichts der ökonomischen und politischen Situation in der Ukraine wie auch in den EU-Mitgliedstaaten, die einem Beitritt einstimmig zustimmen müssen, ist zu erwarten, dass sich die Verhandlungen lange hinziehen werden.

Eine Aufarbeitung des polnisch-ukrainischen Konflikts fand nicht statt. Erst nach dem Ende des Realsozialismus wandten sich Publizistik und Geschichtswissen­schaft verstärkt dem Thema zu.

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