Warten auf Trump
»Die Zeit verging. Sie wusste es nicht besser«, schrieb Erich Kästner 1949 in seinem Kinderbuch »Das doppelte Lottchen« und behält damit bis heute recht.
Womit zum Thema Zeit und neuen Jahren alles gesagt wäre, was zu sagen ist, und wir zu den allgemeinen Aussichten kommen, die wie immer ungewiss sind.
Außer die, die mit Donald Trumps am 20. Januar beginnender zweiten Präsidentschaft zu tun haben, natürlich, denn die wird genauso verlaufen wie die erste, nur halt noch ein bisschen ungehemmter.
Zu beobachten, wie der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika einen Blödsinn nach dem anderen erzählt und trollt und tut, ohne dass ein Drama daraus gemacht wird, könnte interessant sein, allein, die Zeiten sind nicht so.
Doch ist auch das Trump’sche Wirken verlässlich, und nichts, worüber man sich immens aufregen müsste, vor allem dann nicht, wenn man auch nur ein kleines bisschen aufgepasst hat, was der Mann in den vergangenen Wochen für Ideen entwickelt hat. Das hat den Vorteil, dass – rein theoretisch zumindest – die von ihm so ersehnte Aufmerksamkeit ausbleiben könnte, weil man bloß still für sich zu Hause seufzt und mit dem Kopf schüttelt. Zu beobachten, wie der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika einen Blödsinn nach dem anderen erzählt und trollt und tut, ohne dass ein Drama daraus gemacht wird, könnte interessant sein, allein, die Zeiten sind nicht so.
Andererseits ist der Mann mittlerweile auch schon sehr alt, weswegen er vielleicht gar nicht mehr genug Energie für ständige Provokationen hat, was man sich allerdings auch nicht unbedingt wünschen sollte, denn dann kämen womöglich seine Berater wie Elon Musk auf die Idee, ihre politischen Vorstellungen durchzusetzen.
Üble Nachrede, sehr unterhaltsam
Das würde den Senior sehr böse machen, was immer ein lustiger Anblick ist, vor allem, wenn er plötzlich entscheidet, dass die von ihm noch kurz zuvor so hochgelobten Vertrauten nunmehr seine Feinde sind. Über die er sich ab diesem Moment nicht nur auf diversen Plattformen lustig macht, sondern auch während seiner Reden.
Zuzugucken, wie diejenigen, die ansonsten immer so hämisch lachten, wenn Trump Dreck über andere erzählte, auf einmal selber mit übler Nachrede – und wir reden hier von wirklichem Übel – fertigwerden müssen, ist erfahrungsgemäß sehr unterhaltsam, vor allem, wenn die neuen Feinde vorher so unvorsichtig waren, ihrem Idol sehr persönliche Dinge mitzuteilen. Es wird also voraussichtlich nicht ganz schlecht, dieses 2025.