Helferlein für Helferich
Am Wochenende stellte die AfD in Nordrhein-Westfalen ihre Kandidatenliste für die Bundestagswahl auf. Die Stimmung auf dem Parteitag in Marl bei Recklinghausen war geprägt vom Machtkampf zwischen zwei Lagern, die sich um den Landesvorstand einerseits und den Bundestagsabgeordneten Matthias Helferich, der sich selbst einmal als »das freundliche Gesicht des NS« bezeichnet hatte, andererseits gruppieren. Mit rund 60 Prozent der Stimmen wurde Kay Gottschalk zum Spitzenkandidaten gewählt. Er ist dem Lager des Landesvorstands zuzuordnen. Helferich erreichte Listenplatz sechs; auch mehrere seiner Anhänger schafften es, Platzierungen unter den ersten 20 der Liste zu erreichen.
Der nordrhein-westfälische Landesvorstand bemüht sich um eine etwas gemäßigtere Wortwahl. Spitzenkandidat Gottschalk sprach nicht von »Remigration«, forderte aber: »Abschieben, abschieben, abschieben!« Das Wort »linksversifft« wolle er künftig nicht mehr nutzen, teilte er Pressevertretern auf dem Parteitag mit. Martin Vincentz, der Vorsitzende des Landesverbands und der Landtagsfraktion, monierte den Besuch des Bundestagsabgeordneten Roger Beckamp in der Schweiz, wo er sich neuesten Recherchen von Correctiv zufolge mit Neonazis traf, als parteischädigend.
Der AfD-Spitzenkandidat Gottschalk sprach beim Landesparteitag nicht von »Remigration«, forderte aber: »Abschieben, abschieben, abschieben!«
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