Jungle+ Artikel 30.01.2025
In Pakistan haben Verfall und Armut erschreckende Ausmaße angenommen

In der Dauermisere

Die Armut in Pakistan hat erschreckende Ausmaße angenommen. Das Land ist auf internationale Finanzhilfe angewiesen und kommt auch politisch nicht zur Ruhe.
Reportage

Am verseuchten Fluss Lyari in der 20 Mil­lionen Einwohner zählenden Metropole Karachi am Arabischen Meer hausen unter jeder Brücke Dutzende zerlumpter Gestalten. Auch an den Zufahrtsstraßen zum Zentrum liegen Obdachlose in jedem Stadium des Verfalls – der steife Körper eines offensichtlich toten Alten mittendrin.

Einem UN-Bericht zufolge gab es 2018 in Pakistan 7,6 Millionen Drogenabhängige. Die Zahl der Süchtigen steigt demnach jährlich um 40.000 und macht Pakistan zu einem der am stärksten von Drogensucht gezeichneten Länder der Welt. Es ist Ende Dezember; am Saddar Bazaar, dem lokalen Geschäftszentrum, umringen Bettler die Tische der Cafés. Die meisten der einfachen Hotels müssen seit Tagen den Betrieb ohne Wasser aufrechterhalten – die teuren Hotels bezahlen die Wassermafia. Die Mega­stadt steckt im Winter bereits in einer hausgemachten Wasserkrise, dabei kommt die üblicherweise erst ab März in den Monaten vor dem Monsun. Die Verantwortlichen begründen die Versorgungsprobleme mit Reparaturen an der Hauptwasserleitung.

Obwohl auf die Landwirtschaft 25 Prozent des Bruttoinlandsprodukts entfallen, beträgt ihr Anteil an den Steuereinnahmen unter einem Prozent – viele Abgeordnete sind Großgrundbesitzer.

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