20.03.2025
Chronik rassistischer und antisemitischer Vorfälle

Deutsches Haus #12/2025

In der Nacht vom 7. auf den 8. März wurde eine Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge im branden­burgischen Stahnsdorf angegriffen. Die Taz berichtete von einer Gruppe von sechs oder sieben Personen, die gegen 0.45 Uhr auf der Stahnsdorfer Straße in der Nähe der Unterkunft unterwegs gewesen sei und rechtsextreme Parolen, unter anderem »Heil Hitler«, gerufen habe. ­Wenig später sei es zum Angriff gekommen. Augenzeugen zufolge versuchte die Gruppe zunächst, durch eine gesicherte Brandschutztür am Hintereingang ins Gebäude zu kommen, was ihr nicht ­gelang. Anschließend hätten sie eine Flasche gegen ein Fenster geworfen. Später seien drei Tatverdächtige in der Nähe der Unterkunft festgenommen und bei einem ein Messer gefunden worden. Der Märkischen Zeitung zufolge wurden Sicherheitsmitarbeiter verletzt und zur Behandlung ins Krankenhaus gebracht und auch Bewohner der Unterkunft attackiert. Am 10. März sei ein 36jähriger in einem Lokal in der Berliner Sonnenallee in Neukölln schwulenfeindlich beleidigt und angegriffen worden, berichtete das schwule Antigewaltprojekt Maneo. Der Betroffene sei von einem Unbekannten gefragt worden, ob er schwul sei, was er verneint habe. Daraufhin habe der Unbekannte sich schwulenfeindlich geäußert und den 36jährigen unvermittelt mit Reizgas angegriffen, wovon auch ein danebensitzender 74jähriger betroffen war. Vor der Flucht habe der Verdächtige dem 36jährigen noch ins Gesicht geschlagen. Am 11. März berichtete die Mitteldeutsche Zeitung, dass womöglich ein Anschlag auf die Synagoge in Halle vereitelt worden sei. Bereits im Februar hätten Polizisten einen 19jährigen in der Schweiz festgenommen, der einen solchen geplant habe. Der Verdächtige komme ursprünglich aus Halle, wo noch immer Teile seiner Familie wohnten. Am 15. März haben zwei Männer der Polizei zufolge einen Jugendlichen in einem Bus in Dresden bedrängt und ins Gesicht geschlagen. Die beiden Männer setzten sich demnach neben ihn und bedrängten ihn mit einem Schild, auf dem Hakenkreuze und andere Nazi-Symbole abgebildet waren. Danach hätten sie den 15jährigen geschlagen, ihn beleidigt und mit einem Messer vor seinem Gesicht herumgefuchtelt.  pb