Die loyale Wächterin
Niemand wolle geloomert werden, sagte einst US-Präsident Donald Trump. Loomern bedeutet: Die extrem rechte Influencerin Laura Loomer, die sich selbst als Investigativjournalistin bezeichnet, hetzt gegen eine Person, die ihr nicht passt.
Am Donnerstag vergangener Woche besuchte sie Trump im Weißen Haus. Danach feuerte er sechs Mitarbeiter des Nationalen Sicherheitsrats (NSC) sowie den Direktor des Geheimdiensts NSA, Timothy Haugh, und dessen Stellvertreterin Wendy Noble.
Neokonservative und »Illoyale«
Trump bestreitet, dass Loomer etwas mit den Entlassungen zu tun hat. Allerdings standen die Gefeuerten alle auf einer Liste von »Illoyalen«, die Loomer zu dem Treffen mitbrachte, wie die New York Times mit Verweis auf interne Quellen berichtete. Die NSC-Mitarbeiter seien Neokonservative, deren Positionen im Widerspruch zu Trumps »America First«-Politik stünden; Haugh und Noble seien »illoyal«, postete sie auf X.
Loomer ist zwar eine fanatische Anhängerin Trumps und so was wie sein oberster Wach- und Spürhund, der überall nach »Illoyalen« in den eigenen Reihen sucht und sie denunziert, allerdings distanzierte sich Trump auch von einzelnen ihrer Aussagen. Loomer gehört dem völkischen Lager der Maga-Bewegung an.
Im Wahlkampf twitterte Loomer, sollte Kamala Harris die Wahl gewinnen, würde das Weiße Haus nach Curry stinken und wie ein Call Center geführt werden; eine Anspielung auf die indische Herkunft von Harris’ Mutter.
Nach eigenen Aussage kämpft sie für einen weißen Nationalismus, den Islam verglich sie 2017 mit Krebs. Im Wahlkampf twitterte sie, sollte Kamala Harris die Wahl gewinnen, würde das Weiße Haus nach Curry stinken und wie ein Call Center geführt werden; eine Anspielung auf die indische Herkunft von Harris’ Mutter.
Während des Wahlkampfs war sie öfter an Trumps Seite zu sehen, nach Amtsantritt hörte man länger nichts mehr von ihr. Eine offizielle Position in der Regierung bekam sie nicht. Als sie im Dezember mit Elon Musk wegen Visa für ausländische Arbeitskräfte aneinandergeriet, unterstützte Trump die Position Musks.
Ihr jüngster Auftritt im Weißen Haus lässt allerdings vermuten, dass sie wieder stärkeren Einfluss auf Trump ausübt – den sie offenbar weiter nutzen will: Am Freitag voriger Woche schrieb sie auf X, sie hoffe auf die baldige Entlassung einer Transfrau, die im Geheimdienstbüro des Nationalen Sicherheitsrats arbeite.