Mottos der Welt
Vieler Staaten Embleme zieren sogenannte Wappentiere. Oft sind es heimische Arten. Ob Schildkröte (Seychellen), Weißkopfadler (USA), Kranich (Uganda), Eisbär (Grönland) oder Krokodil (Lesotho) – sie erzählen von der jeweiligen Fauna.
In Mauritius erinnert das Wappen gar an einen bereits ausgestorbenen Vogel, den Dodo. Doch wir alle kennen auch die »Three Lions« des englischen Wappens – dabei haben Löwen in London nur im Tower gelebt.
Die beiden doggenartigen Vierbeiner sehen Coco ähnlich
Nicht wenige Staaten prahlen gar mit Fabelwesen, denn einen Drachen hat es in Wales wohl nie gegeben. Und beim Wappen des Vereinigten Königreichs findet sich als Träger desselben sogar ein Einhorn. Auch Hunde schaffen es zuweilen zum Wappentier, etwa als Schildhalter auf dem Emblem der kanarischen Inseln. In manchen älteren Darstellungen sehen die beiden doggenartigen Vierbeiner meiner Hündin Coco ein wenig ähnlich.
Über den kanarischen Wappenhunden prangt ein Spruchband: »Océano« (Ozean). Ein geographisch gesehen durchaus realistisches Landesmotto. Andere Staaten versprechen mehr: »Freiheit und Ordnung« (Kolumbien) oder »Ordnung und Fortschritt« (Brasilien).
Beliebter, doch auch nicht besonders originell, sind Dreier-Mottos: »Brüderlichkeit, Gerechtigkeit, Arbeit« (Benin), »Einheit, Frieden, Solidarität« (Togo), »Vaterland, Freiheit, Gerechtigkeit« (Madagaskar), »Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit« (Frankreich), »Ordnung, Freiheit, Gerechtigkeit« (Tunesien), »Fortschritt, Frieden, Wohlstand« (Gambia), »Glaube, Einheit, Disziplin« (Pakistan) – da fällt Lesotho mit »Frieden, Regen, Wohlstand« schon fast etwas aus der Reihe.
Geradezu geschwätzig kommt Saudi-Arabien daher, wo das Staatsmotto gar die Flagge selbst darstellt: »Es gibt keinen Gott außer Allah, und Mohamed ist sein Prophet«.
Nur wenige Staaten schaffen es, nicht nur Substantive aneinanderzureihen: »Führen heißt Dienen« (Salomonen), »Stärke durch Einigkeit« (Haiti), »Der Sieg ist unser« (Sudan), »Allein die Wahrheit siegt« (Indien), »Aus vielen eines« (USA), »Lasst uns zusammenarbeiten » (Kenia). Fast schon poetisch nehmen sich da Belize (»Ich blühe im Schatten«) und die Niederlande (»Ich werde bewahren«) aus.
Geradezu geschwätzig dagegen Saudi-Arabien, wo das Staatsmotto gar die Flagge selbst darstellt: »Es gibt keinen Gott außer Allah, und Mohamed ist sein Prophet«. Coco hat übrigens ganz offenkundig auch ein Motto: »Schlemmen, schnüffeln, schlafen«. Sie denkt wohl, damit ließe sich durchaus ein Staat begründen.
Das Wappen der pfälzischen Gemeinde Kallstadt, aus der die Großeltern des US-Präsidenten Donald Trump und des Ketchup-Unternehmers Henry John Heinz stammen, stellt übrigens einen silbernen Adler dar, der seine beiden Flügel wie ein Muskelprotz seine Bizepse zeigt. Vielleicht, aber nur vielleicht, liegt es also daran, dass die Bewohner der Gemeinde in den Nachbardörfern »Brulljesmacher« genannt werden, was so viel wie Angeber und Sprücheklopfer bedeutet.