»Frieden existiert nicht im Hamas-Vokabular«
Woher kommt die Muslimbruderschaft und welche Verbindungen hat sie zur Hamas?
Die Muslimbruderschaft wurde 1928 in Ägypten gegründet und breitete sich sehr schnell in der arabischen Welt aus. Ihr erster Ableger in Syrien wurde bereits in den späten zwanziger Jahren von Izz al-Din al-Qassam gegründet, der Leitfigur der Hamas. Er war ein syrischer Kurde und kämpfte im heutigen Syrien und im Mandatsgebiet Palästina gegen die britischen und französischen Kolonialherren. Qassam starb schließlich mit der Waffe in der Hand. Zuvor hatte er gelegentlich Hinterhalte auf den von den jüdischen Siedlern des Yishuv benutzten Straßen organisiert oder Razzien in den Kibbuzim durchgeführt, um Frauen, alte Menschen und Kinder zu töten, wobei er Methoden anwandte, die denen der Massaker vom 7. Oktober 2023 ähnelten.
Die Muslimbruderschaft ist seit dieser Zeit in Palästina etabliert. Sie gewinnt ab 1967 in den palästinensischen Flüchtlingslagern noch mehr an Bedeutung, als sie sich der Sozialhilfe widmet, eine ihrer großen Waffen, um sich eine Klientel zu schaffen. Erst ab 1987, nach dem Ende der Ersten Intifada, nehmen die Muslimbrüder den Namen Hamas an und beschließen, eine bewaffnete Gruppe zu werden.
Die Muslimbruderschaft expandierte in den siebziger Jahren, beginnend mit Ägypten; in der ganzen arabischen Welt stieg die Zahl ihrer Anhänger sprunghaft. Gegen Ende dieses Jahrzehnts erreichte sie den Westen. Die Muslimbruderschaft, die sich ab 1980 in Frankreich etablierte, schaffte es sehr schnell, alle anderen Strömungen des Islam, angefangen beim Sufismus, zu ersticken.
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