Am 13. September demonstrierten rund 350 Rechtsextreme gegen den Christopher Street Day (CSD) im mecklenburgischen Grevesmühlen. Die Organisatoren des CSD, Rachel Hanf und Sebastian Hüller, berichteten dem NDR, dass es schon Wochen zuvor Beleidigungen und Diffamierungen gegeben habe; zudem seien sogar zwei mutmaßlich Rechtsextreme vor Hanfs Wohnung aufgetaucht. Es war der erste Christopher Street Day in Grevesmühlen. Bei einem Kreisliga-Spiel zwischen dem TuS Makkabi Köln und Nippes 78 II sei es am 14. September zu antisemitischen und gewalttätigen Übergriffen gekommen, berichtete der jüdische Verein. Spieler des Vereins seien während des Spiels unter anderem als »scheiß Zionisten«, »dreckiges Judenpack« und »Judenschweine« beleidigt worden. Zwei Spieler seien zudem von einem Gegenspieler angespuckt worden. Nach dem Spiel sei es noch zu körperlichen Angriffen gekommen: Spieler von Makkabi seien gewürgt, an den Haaren gezogen und gegen den Kopf geschlagen worden. Daran soll auch ein Zuschauer und Anhänger von Nippes 78 II beteiligt gewesen sein. In der Nacht zum 15. September sind eine 25jährige Frau und ihr 29jähriger Begleiter in einer Berliner U-Bahn der Linie U3 laut der Jüdischen Allgemeinen antisemitisch beleidigt und geschlagen worden. Eine 27jährige und ein gleichaltriger Mann fragten die beiden demnach, ob sie Juden seien; als sie dies bejahten, folgte zunächst die antisemitische Beleidigung und dann schlugen die beiden Tatverdächtigen, die betrunken gewesen sein sollen, zu. Ein antisemitisches Plakat sorgte am 17. September für Empörung. Zunächst berichtete der Schleswig-Holsteinische Zeitungsverlag (SHZ). »Juden haben hier Hausverbot!!!!« stand demnach auf einem A4-Blatt in einem Schaufenster im Flensburger Stadtteil Duburg. Dazu: »Nichts Persönliches, auch kein Antisemitismus, kann euch nur nicht ausstehen«. Dem SHZ zufolge begründet der 60jährige Ladenbesitzer das Plakat mit dem Israel-Gaza-Krieg und weist Antisemitismusvorwürfe zurück: »In Israel leben nun mal Juden, und ich kann ja nicht unterscheiden, wer für die Angriffe oder dagegen ist.« Am 18. September habe ein 72jähriger eine Gruppe von zehn Jugendlichen im Alter von 13 bis 14 Jahren in Bremen-Vegesack rassistisch beleidigt und mit einem Messer bedroht, berichtete die Polizei. Am 20. September versuchten etwa 90 Rechtsextreme, den Christopher Street Day im mittelsächsischen Döbeln zu stören. Der Polizei zufolge wurden sieben Straftaten registriert. Unter anderem soll ein 41jähriger aus einem Fenster den Hitlergruß gezeigt haben. Zudem sei ein 17jähirger von bislang Unbekannten geschlagen worden. pb