09.10.2025
Wie unser Kolumnist herausfindet, welche seiner Bekannten er abschreiben kann

Alles ist falsch

Podkowik Propaganda. Die Demos und offenen Briefe gegen Israel haben auch etwas Praktisches – man erfährt, zu wem man auf Abstand gehen sollte.

Fun fact: Zwei Jahre nach dem 7. Oktober 2023 will niemand mehr vom 7. Oktober sprechen, aber die Palästinenser sollen für das Massaker mit einem eigenen Staat belohnt werden.

Alles ist falsch dieser Tage. Neulich war in Düsseldorf mal wieder ein Antisemitenaufmarsch historischen Ausmaßes (12.000 Leute), während ich zu Hause das Spitzenspiel des 1. FC Heidenheim gegen den FC Augsburg verfolgte, statt mich zur mickrigen Gegenkundgebung (100 Leute) aufzuraffen. Meine Ausrede war, dass ich gerade erst von unserer Tour nach Hause gekommen war und nun Zeit mit meiner Familie verbringen wollte, doch die traurige Wahrheit ist: Ich wäre so oder so nicht hingegangen, denn ich ertrage es nicht mehr.

Bei einem Konzert hatte eine besonders wild tanzende Frau den Abend ihres Lebens, später entpuppte sie sich als Bundestagsabgeordnete und dachte, deshalb hätte sie das Recht auf ein Foto mit der Band. Sie war von den Grünen oder Linken oder so; eine schnelle Instagram-Recherche ergab, dass sie sich sehr für Greta Thunbergs jihadistische Gaza-Flottille begeistert.

Das Gute an den Demos gegen ­Israel, bei denen ja auch immer Leute mitlaufen, die man irgendwoher kennt, ist, dass alle ihre Teilnahme auf Social Media dokumentieren. Man bleibt stets auf dem Laufenden, wen man jetzt wieder alles abschreiben kann. Gleiches gilt für diese ganzen dummen offenen Briefe mit ­ihren Erstunterzeichnern: im Grunde praktische Listen, die übersichtlich zusammenfassen, zu wem man auf Abstand gehen sollte.

Die Tour war übrigens ganz nett so weit. Bei einem Konzert hatte eine besonders wild tanzende Frau den Abend ihres Lebens, später entpuppte sie sich als Bundestagsabgeordnete und dachte, deshalb hätte sie das Recht auf ein Foto mit der Band. Sie war von den Grünen oder Linken oder so; eine schnelle Instagram-Recherche ergab, dass sie sich sehr für Greta Thunbergs jihadistische Gaza-Flottille begeistert. Unsere Security wies sie ab.

Besonders schön am Touren finde ich, dass in vielen Städten Freunde vorbeikommen, die ich sonst nicht oft sehe. Diesmal zum Beispiel ein guter Bekannter, den ich zuletzt bei einer Lesung von Zeugenberichten des 7. Oktober getroffen hatte. Er war ein paar Tage später als Besucher dieser Lesung erkannt und aus antizionistischen Gründen zusammengeschlagen worden. Es geht ihm wieder gut, nach dem Konzert unterhielten wir uns lieber über Fußball. Es war mal wieder irgendein Spitzenspiel gewesen.

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