Freunde des Terrors
Fröhlich hielt ein gutes Dutzend Studenten ein Transparent. »Folkwang Students 4 Palestine« war darauf zu lesen. Einige hatten selbst Schilder gebastelt, auf denen sie zum Boykott von Unternehmen aufriefen, die Handel mit Israel treiben – und auch die Wassermelone, das Symbol der sogenannten propalästinensischen Szene, hatten sie nicht vergessen. An der Folkwang-Universität werden an mehreren Standorten im Ruhrgebiet unter anderem Tänzer, Schauspieler und Designer ausgebildet.
Die muntere Schar stand vor dem Hauptbahnhof in Münster, es war der 7. Oktober, und ihr Ausflug führte sie zu einer Demonstration, auf der der zweite Jahrestag des Terrorangriffs der Hamas gefeiert wurde. Dazu aufgerufen hatten die linken Kleinstparteien MLPD und Mera25 sowie die SDAJ Münster. »Am 7. Oktober 2025«, hieß es im Aufruf, »jähren sich die gemeinsamen Operationen verschiedener Widerstandsaktionen und die darauffolgende Eskalation des genozidalen Kriegs gegen das Volk Palästinas zum zweiten Mal.«
»Am 7. Oktober 2023 fand eine Widerstandsoperation des bewaffneten palästinensischen Widerstandes statt. In großen Teilen war es eine erfolgreiche Widerstandsaktion.« Demoredner in Münster
Auf die Frage, ob es sie nicht störe, an einer Demonstration teilzunehmen, mit der das Massaker an den Besuchern des Supernova-Festivals bejubelt wird – ob das nicht merkwürdig sei für Studenten, die sich ja schon irgendwie mit Kultur beschäftigen –, meinte eine Studentin zur Jungle World: »Wir möchten da jetzt nicht drüber reden.« Die Partylaune wollte man sich wohl nicht vermiesen lassen.
Noch kein Abonnement?
Um diesen Inhalt zu lesen, wird ein Online-Abo benötigt::