Der Tod chinesischer Arbeitsmigranten in einer Textilfabrik in Italien hat auf deren miserable Arbeitsbedingungen aufmerksam gemacht. Von der Ausbeutung profitieren nicht nur chinesische Unternehmen.
Die Initiative des Bürgermeisters von Florenz, einen »Friedhof für Ungeborene« einzurichten, zeigt, wie stigmatisiert Abtreibung in Italien ist. Anstatt dagegen Sturm zu laufen, spaltet sich die feministische Bewegung jedoch.
Gegen die geplante Beisetzung des SS-Offiziers Erich Priebke in Albano Laziale gab es Proteste. Doch finden sich in Italien auch wieder Unterstützer des Faschismus.
Die Betroffenheit angesichts der Leichensäcke an der Mole von Lampedusa währte nur kurz. Die Geschichte der italienischen Immigrationsgesetzgebung erklärt die Scheinheiligkeit der politischen Debatte nach der Katastrophe.
Silvio Berlusconi hat eine Niederlage erlitten, aber seinen Einfluss noch nicht verloren. Die italienische Rechte tendiert wieder stärker zur Christdemokratie, die Linke bleibt schwach.
Während sich der Papst öffentlich für eine bessere Unterbringung von Flüchtlingen in Italien einsetzt, macht die katholische Kirche mit ihren zahlreichen Immobilien lieber Profit. Auch eine Laienorganisation, die Abschiebegefängnisse verwaltet, steht in der Kritik.
Seit ihrem Amtsantritt im April ist die italienische Integrationsministerin Cécile Kyenge immer wieder rassistischen Angriffen ausgesetzt. In den vergangenen Wochen hat die Lega Nord ihre Hetzkampagne gegen die Ministerin ausgeweitet.