Artikel von Pascale Müller

Reportage Psychisch kranke Menschen in Côte d’Ivoire

Die Kettenmenschen von Bouaké

In Côte d’Ivoire sind psychisch kranke Menschen von der Gesellschaft ausgeschlossen. Viele Ivorer glauben, dass diese von Geistern oder Dämonen besessen seien. Sie werden zu Pfarrern und Schamanen gebracht, die sie angeblich durch Gebete heilen. In diesen »Gebetszentren« werden die Kranken oft monatelang an Bäume angekettet, man lässt sie hungern. Ein Besuch beim Hilfszentrum Saint Camille in Bouaké, das den Kranken ein Leben ohne Qual ermöglichen will.

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Ausland In der Côte d’Ivoire läuft alles digital

Digital für alle

Noch vor drei Jahren lag die Côte d’Ivoire am Boden. Auf einen Bürgerkrieg folgte die Teilung des Landes, dann die Regierungskrise im Jahr 2010. Seit 2012 geht es wieder bergauf, nicht zuletzt dank des Internets. Es ermöglicht politische Debatten, hilft aber auch vielen Bauern.

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Thema Der Krieg gegen Frauen im Norden Nigerias

Frauen als Kriegsbeute

Seit Anfang 2013 sind Entführungen von Frauen ein wesentlicher Bestandteil der Strategie Boko Harams im Kampf um die Vorherrschaft im Norden Nigerias. Seit der Entführung von über 200 Schülerinnen aus Chibok im vergangenen Jahr haben die Verschleppungen noch zugenommen. Die Terrormiliz ist jedoch nicht der einzige Akteur, der Frauen instrumentalisiert.

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Ausland Boko Haram mordet in Nigeria weiter

Angst vorm Kalifat

Die islamistische Terrormiliz Boko Haram hat Anfang Januar im nigerianischen Baga Hunderte Zivilisten ermordet. Mittlerweile sind auch die Nachbarländer bedroht.

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dschungel Mathieu Gauidère im Gespräch über Sex und Sharia

Das Paradox der arabischen Sexualität

In seinem 2012 erschienenen Buch »Sex und Sharia« vertritt der tunesisch-französische Islamwissenschaftler Mathieu Guidère die These, dass die sexuelle Befreiung das wichtigste Ziel des »arabischen Frühlings« war. Inzwischen habe der »Islamische Staat« die Revolte gekapert und die Sexualität der Jugend grausam instrumentalisiert.

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Thema Imad Mesdoua im Gespräch über die Aussichten der Friedensverhandlungen

»Internationale Truppen werden im Land sehr gebraucht«

Am 11. August 2013 wurde Ibrahim Boubacar Keïta zum neuen Präsidenten Malis gewählt. Zuvor war die Regierung unter Amadou Toumani Touré von einer Militärjunta gestürzt worden. Der Norden des Landes drohte durch bewaffnete Islamisten und Tuareg-Separatisten im Chaos zu versinken. Ein Jahr nach der Wahl beginnen die Friedensverhandlungen. Derweil erlebt die malische Armee trotz internationaler Unterstützung durch französische Truppen und die UN-Mission Minusma immer wieder Rückschläge gegen die Milizen im Norden. Die Jungle World hat mit Imad Mesdoua über die Erfolgsaussichten der Friedensverhandlungen, die Zersplitterung der bewaffneten Gruppen, den Einfluss des Drogen- und Waffenschmuggels und die Bedeutung internationaler Akteure in Mali gesprochen. Mesdoua war freier Journalist, spezialisiert auf investigative Recherche im Nahen und Mittleren Osten, Nordafrika und der Subsahara. Heute arbeitet er als Politikanalyst für die Sicherheitsfirma Mintz Group.

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Ausland Boko Haram mordet in Nigeria weiter

Mörderische Masche

Die Morde durch die islamistische Terrororganisation Boko Haram im Norden Nigerias nehmen zu. Nigeria droht zu einem failed state zu werden. Mitschuld tragen ein korrupter Sicherheitsapparat und Machtkämpfe in der Politik.

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Thema François Jost im Gespräch über den Umgang der Medien mit der französischen Rechten

»Heute fehlt die einstimmige Ablehnung des FN«

François Jost ist Professor für Soziologie an der Universität Sorbonne III in Paris. Seit 1997 leitet er das Forschungszentrum für Medienbild und -ton (CÉISME). Er unterrichtete an zahlreichen Universitäten, unter anderem in Montreal, Barcelona, Montevideo, Leuven, Rosario und Buenos Aires. Wie einige seiner Kollegen, etwa der Soziologe Michel Wieviorka, hält er die Darstellung des Front National in den französischen Medien für bedenklich. Mit der Jungle World sprach er über die Akzeptanz rechter Rhetorik in den Medien, Marine Le Pens Marketingstrategie und das Versagen der Pariser »Elite«.

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Thema Der Islamismus in Nordnigeria und die Kampagne für die Befreiung der entführten Schülerinnen

Tragödie mit Ansage

Die Entführung der nigerianischen Schülerinnen durch die islamistische Terrortruppe Boko Haram sorgt weltweit für Empörung. Sie zeigt ein tiefsitzendes Problem Nordnigerias mit islamistischen Strukturen auf.

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Thema Alain und Dafroza Gauthier im Gespräch über ihre Suche nach den Tätern des Genozids

»Wir kämpfen gegen das Vergessen«

Seit 2001 gibt es den Opferschutzverband Collectif des Parties Civiles pour le Rwanda (CPCR). Nach einem Prozess gegen Verantwortliche für den Völkermord in Ruanda in Belgien entschieden sich Dafroza und Alain Gauthier, in Frankreich lebende Schuldige des Genozids an den Tutsi und gemäßigten Hutu aufzuspüren und anzuklagen. Seither haben sie mehr als 25 Täter ausfindig gemacht und mit ihrer erfolgreichen Zivilklage gegen Pascal Simbikangwa im März 2013 zum ersten Mal ein Urteil in Frankreich erwirken können. Die Jungle World sprach mit dem Ehepaar über die Tätersuche im Ausland, das Zusammenleben von Opfern und Tätern in Ruanda und nie geleistete Reparationszahlungen.

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