Die Schuld für den Anschlag auf einen Polizeibus in Istanbul gibt der türkische Präsident ausländischen Unterstützern der PKK. Derweil bekämpft er die Kurden und die prokurdische Opposition im Land weiter.

Das Internationale Filmfestival in Istanbul stand unter dem Eindruck der jüngsten Terroranschläge, der Flüchtlingsthematik und der Gängelung durch die Regierung. Filmemacher und Künstler wollen sich nicht einschüchtern lassen.

Die PKK und der »Islamische Staat« werden international als alleinige Urheber von Terroranschlägen gesehen. Die Türkei ist davon in großem Maße betroffen. Stimmen aus der Region bestätigen den Eindruck, dass auch die türkische Regierung an der Eskalation der Konflikte entscheidend mitwirkt.

Fast drei Millionen syrische Flüchtlinge leben in der Türkei. Sie werden nur geduldet, auf dem Arbeitsmarkt konkurrieren sie mit Binnen­flüchtlingen aus den Kurdengebieten.

Sehr schnell wurde nach dem Sebstmordattentat in Istanbul der mutmaßliche Täter identifiziert. Doch die Hintergründe bleiben unklar, und einmal mehr nutzte die türkische Regierung den Anschlag für ihre Zwecke.

Der Handel mit Frauen ist eine immer wichtigere Einnahmequelle des »Islamischen Staates«. Vor allem yezidische Frauen und Mädchen werden als Sklavinnen verkauft oder gegen ein hohes Lösegeld freigelassen.

Die türkische Regierung heizt regionale Konflikte an, um ihre Gegner zu schwächen. Dennoch gilt sie der EU und den USA als verlässlicher Partner.

Auf Zensur, Einschüchterung und Demonstrationsverbote reagiert die Kunstszene der Türkei mit spontanenWiderstandsaktionen. Theater dient als Vehikel des politischen Protests.

Am 1. November wählt die Türkei ein neues Parlament. Bei den Neuwahlen in dieser Woche geht es um weit mehr als nur die Regierungsbildung. Die konservative Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung (AKP) versucht mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln, ihren Anti-Terror-Wahlkampf ­erfolgreich zum Abschluss zu bringen. Repression und Manipulation gehören dazu.

Die Ermittlungsergebnisse zum Anschlag in Ankara werfen die Frage auf, was die türkische Regierung vor dem Attentat gewusst haben kann.