Donnerstag, 11.05.2017 / 15:50 Uhr

Muslim World League: Koptuchverbote sind zu akzeptieren

Von
Thomas von der Osten-Sacken

Klare Worte von Mohammed Issa, dem Generalsekretär der in Saudi Arabien ansässigen Muslim World League:

Kopftuchverbote in westlichen Ländern sind aus Sicht des Generalskretärs der Islamischen Weltliga, Muhammad al Issa, legitim und müssen von den Muslimen akzeptiert werden. "Wer bleiben will, muss das Kopftuch abnehmen; wer es nicht tut, muss das Land verlassen. Das sagt der Islam", sagte Issa der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Mittwoch). Es stehe Muslimen frei, den Rechtsweg einzuschlagen, Gerichtsurteile seien dann aber hinzunehmen. "Hasst das Land nicht!", so der saudische Generalsekretär. "Es hat einem ja Arbeit und die Staatsbürgerschaft gegeben, und diese Länder haben ihre Grenzen für muslimische Flüchtlinge geöffnet."

Muslime dürften den Koran nicht über die Verfassungen der Länder stellen, in denen sie leben. "Das geht nicht, das wäre Anarchie. Mit dem Visumantrag und erst recht mit dem Betreten eines Landes habe ich seine Verfassung zu akzeptieren. Ansonsten reise ich nicht in das Land." Dies stehe im Einklang mit der Scharia und dem gesunden Menschenverstand. Terroranschläge gegen das Land, in dem man lebt, seien zudem Verrat, "und der Koran verbietet Verrat".

Das hat er wirklich so gesagt? Ja hat er, unterstreicht die Muslim World League auf entsprechende Nachfragen:

“We are ready to provide answers to all inquiries and have the original copies of any statements made by the secretary-general or on behalf of the MWL,” the official told Arab News.
To support its statement, the MWL released through its social media channels a video dating to the beginning of March that shows Al-Issa at a function in Brussels.
During his speech, which called for coexistence and tolerance, he clearly urges Muslims to respect the laws and regulations of the countries where they happen to reside. The function was attended by a large audience, which included representative and religious leaders of the different Abrahamic faiths.