Samstag, 29.02.2020 / 13:49 Uhr

Seehofer und die Islamophobie

Von
Arthur Buckow

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(Bildquelle: Wikimedia Common)

 

Herr Seehofer,

Sie wollen jetzt eine Expertenkommission zur „Islamfeindlichkeit“ einrichten lassen.

Dort sollen auch Parallelen zum Antisemitismus herausgearbeitet und für die Bundesregierung Handlungsempfehlungen entwickelt werden.

Herr Minister, mit Verlaub, das ist völliger Unsinn, und mir schwant, Sie wissen das.

Nehmen wir allein den Begriff. Ich bin zum Beispiel ein ausgemachter Islamfeind. Ich kritisiere diese Ideologie und halte das für mein gutes Recht (und für Freunde der Vernunft: nachgerade für eine Pflicht).

Diese Kritik hat aber nichts mit Rassismus (hier: gegen Muslime) zu tun.

Also Sie zum Beispiel, sie sind ganz sicher kein Islamfeind, aber Sie tragen Mitverantwortung für einen rassistischen Diskurs und eine nicht minder rassistische Flüchtlingspolitik - beide richten sich gegen Menschen, bei denen mir egal ist, ob sie Muslime sind, wenn sie in Bedrängnis und Not geraten.

Sehen Sie, das ist nämlich ein Unterschied: Hier die Islamkritik, dort der Rassismus, Schnittmengen nicht ausgeschlossen, aber Syonyme sind es sicher nicht. Sie aber machen die Kritik einer Ideologie zum Problem, um vom Rassismus nicht reden zu müssen.

Und dann diese Vergleicherei mit dem Antisemitismus, wie sie auch von Islamverbänden immer betrieben wird, sie ist sachlich Unsinn und hat eine politische Stoßrichtung: nämlich die der Opferkonkurrenz, Muslime seien die neuen Juden, wobei in der nächsten Volte dann der Antisemitismus selbst in Abrede gestellt wird. Naja, das brauche ich Ihnen ja kaum zu erklären, so dumm sind Sie ja nun nicht, hier aus reiner Unkenntnis zu handeln.

Sie sind nur halt ein Horst.