Donnerstag, 11.02.2021 / 13:39 Uhr

Vor zehn Jahren: Hosni Mubarak tritt zurück

Von
Thomas von der Osten-Sacken

Am 11. Februar 2011 war es soweit: Der ägyptische Präsident musste zurücktreten. Kairo und der Rest Ägyptens waren abends eine einzige große Party.

Und wir saßen übermüdet Nächte lang und verfolgten die Livebilder auf Al-Jazeera und dem Guardian Blog. Kairo, Tunis, der Jemen, Syrien, Jordanien und selbst Libyen ... man kam damals kaum hinterher, so viel geschah.

t
Aus dem Guardian Live-Blog vom 11.02.2011

 

Diese Ereignis kommentierte Jörn Schulz an dieser Stelle so:

Mubarak hat sich nun endlich doch zum Rücktritt entschlossen, oder, was wahrscheinlicher ist, wurde gegen seinen Willen vom Militär hinauskomplimentiert. Was natürlich ohne die entschlossenen Protesten von Millionen Ägyptern nicht geschehen wäre, die vor allem nach den gestern enttäuschten Erwartungen noch einmal sehr deutlich gezeigt haben, dass sie sich nicht mit faulen Kompromissen abspeisen lassen.  “The world’s biggest street party has really kicked off here", hören wir vom Tahrir-Platz.  Wenigstens einmal in 30 Jahren hat Mubarak den Ägyptern wirklich eine Freude gemacht. Der Job der Demokratiebewegung  ist noch lange nicht beendet, aber jetzt wird erstmal gefeiert.

Auf CNN erinnert sich Hala Gorani an damals und zieht Bilanz:

On February 11, 2011, 17 days after the start of the protests, it was over: Hosni Mubarak stepped down. This would mark the beginning of a new era; the hope was that decades of nepotism, corruption, police brutality and repression would give way to something resembling democracy.

A few years later, I covered the 2013 Egyptian presidential election, which led to the victory of a Muslim Brotherhood president, Mohamed Morsi.

But, ultimately, a revived military would crush the Islamists in 2013 and bring the army back to power. They'd been there all along, tolerating what turned out to be only a brief experiment with democracy.

Lost -- crushed even -- in this tragic story are the original protesters, who dreamed of a democracy that would represent them.