Samstag, 12.06.2021 / 21:35 Uhr

Antisemitismus in palästinensischen Schulbüchern

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Aus dem Netz

Die Europäische Union Millionen investiert weiter in die Finanzierung des Bildungssystems der Palästinensischen Autonomiebehörde, ohne Reformen zu fordern. 

 

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Palästinensische Schulbücher, Bildquelle: Impact.se

 

Ein unveröffentlichter Bericht der Europäischen Union über palästinensische Schulbücher bestätigt, dass der palästinensische Lehrplan antisemitische Inhalte, Anstiftung zur Gewalt und die Delegitimierung Israels enthält.

Die deutsche BILD-Zeitung publizierte am Dienstag Erkenntnisse aus dem Bericht und fragte, warum dieser nie veröffentlicht wurde. Die Zeitung führte aus, dass der Bericht 2019 von der damaligen EU-Außenbeauftragten Federica Mogherini in Auftrag gegeben worden war und Unterrichtsmaterial untersuchte, die vom palästinensischen Bildungsministerium zwischen 2017 und 2020 veröffentlicht wurden.

Antisemitismus und Anstachelung zur Gewalt

Der Bericht, der vom deutschen Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung verfasst wurde, liegt auch dem Institute for Monitoring Peace and Cultural Tolerance in School Education (IMPACT-se) vor, einer israelischen Nichtregierungsorganisation, die schon früher auf ähnliche aggressive Inhalte in palästinensischen Schulbüchern aufmerksam gemacht hat.

Laut IMPACT-se fand das Eckert-Institut in den Schulbüchern „die häufige Verwendung negativer Zuschreibungen für Juden und das jüdische Volk, zum Beispiel in Arbeitsaufgaben, die eine bewusste Aufrechterhaltung antijüdischer Vorurteile betreiben.“ Das Institut entdeckte sogar ein Kapitel, das „die Botschaft vermittelt, die Juden seien als Kollektiv gefährlich und trügerisch. Indem der Text die Juden dämonisiert, erzeugt es Gefühle des Hasses ihnen gegenüber.“

Das untersuchte Material enthielt auch Darstellungen israelischer Gewalt, die „dazu neigen, den israelischen Gegner zu entmenschlichen; gelegentlich gekoppelt mit dem Vorwurf der Bosheit oder Täuschung.“ Wenn es dagegen um gewalttätige Aktionen von Palästinensern gegen Israel geht, werden diese in den Schulbüchern als Teil eines „heroischen Kampfes“ gegen den jüdischen Staat bezeichnet.

Im Allgemeinen werden die israelischen Protagonisten in den Darstellungen des Konflikts als „eine homogene Einheit dargestellt, die meist als ‚(zionistische) Besatzung‘ bezeichnet oder mit ähnlichen Attributen versehen wird.“

Israel weist seit Jahren darauf hin

„Der noch unveröffentlichte EU-Bericht über die palästinensischen Schulbücher ist eine vernichtende Anklage gegen die Palästinensische Autonomiebehörde, die systematisch und zielgerichtet Antisemitismus, Hass und Aufstachelung zur Gewalt in ihre Unterrichtsmaterialien einbaut“, sagte Marcus Sheff, Geschäftsführer von IMPACT-se.

Sheff fügte hinzu: „Die Frage ist, ob die EU-Politiker endlich Maßnahmen ergreifen werden, um die europäische Finanzierung für die Palästinensische Autonomiebehörde an positive Reformen des Lehrplans zu knüpfen, wie es das Europäische Parlament bereits mehrfach gefordert hat.“

Ein Sprecher des israelischen Außenministeriums sagte, die Ergebnisse „belegen Israels wiederholte Hinweise, dass Aufwiegelung in den Schulbüchern der Palästinensischen Autonomiebehörde stets präsent ist – Hinweise, die Israel seit vielen Jahren gegenüber der Europäischen Union und ihren Mitgliedsstaaten formuliert.“

„Anstatt zu Toleranz, Koexistenz, Frieden und Gewaltlosigkeit zu erziehen – wie es die verbindlichen Standards der UNESCO verlangen – enthalten palästinensische Schulbücher antisemitische Stereyoype, delegitimieren die Existenz des Staates Israel und verherrlichen Gewalt als Methode zur Lösung des Konflikts“, sagte der Sprecher.

Er merkte auch an, dass die EU weiterhin Millionen in die Finanzierung des palästinensischen Bildungssystems investiere, ohne die Inhalte in den Schulbüchern zu überwachen oder zu fordern, dass die PA aufhört, „ihr Kinder zu Hass, Gewalt und Mord zu indoktrinieren.“

(Der Artikel „EU unpublished report finds Palestinian textbooks contain anti-Semitism, incitement“ ist zuerst beim Jewish News Syndicate erschienen. Übersetzung von Alexander Gruber.)