Samstag, 24.07.2021 / 12:57 Uhr

Kein irakisches Geld für Palästina

Von
Thomas von der Osten-Sacken
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Wahplakat von Mithal al-Alusi, Bildquelle: Privat

 

Ganz sicher ist Mithal Al-Alusi eine Ausnahmeerscheinung. Sehr früh schon sprach er sich für eine Normalisierung der Beziehungen zu Israel aus, reiste sogar nach Jerusalem und machte auch ansonsten Schlagzeilen mit seinen mutigen Äußerungen, für die er einen hohen Preis zahlte: 2005 wurde sein Auto angegriffen, er selbst schwer verletzt, seine beide Söhne getötet. Immer wieder warnte er auch vor dem wachsenden Einfluss des Iran im Irak und sprach sich für engere Beziehungen zu den USA und Europa aus.

Außerdem spricht er sich weiter prominent für ein Friedensabkommen mit Israel aus: "Iraq needs a peace agreement with Israel, similar to the Emirates."

Nun hat er sich auch zu der Frage, ob irakische Gelder nach Palästina fließen sollten, zu Wort gemeldet:

Der ehemalige irakische Abgeordnete Mithal Al-Alusi sagte, dass die Rechte der Palästinenser nicht auf Kosten des irakischen Volkes gehen sollten, und dass „die Palästinenser ein Leben in Luxus führen, während wir im Irak abgeschlachtet werden.“ Er machte seine Bemerkungen in einem Interview, das am 13. Juli 2021 auf Sharqiya TV (Irak) ausgestrahlt wurde.

Al-Alusi sagte, dass er nicht wolle, dass irakische Gelder an den „Widerstand“ gezahlt würden, dessen Führer wie Prinzen leben: die Hamas-Führer seien Prinzen und würden leben wie Prinzen. Er fügte hinzu, dass es keinen Unterschied zwischen den Islamisten im Irak und den Islamisten in Gaza gebe.

Al-Alusi wurde von der Interviewerin gefragt, ob eine Normalisierung mit Israel die Krisen im Irak lösen würde, worauf er antwortete, dass ihn die Krisen der Welt nicht interessieren, sondern dass er sich um sein Land und sein Volk sorge: Das Konzept der Souveränität bestehe darin, die Verantwortung für seine eigene Bevölerung zu übernehmen. Al-Alusi meinte, dass nicht das ganze irakische Volk mit ihm übereinstimme, obwohl alle irakischen Politiker „hinter vorgehaltener Hand“ damit einverstanden seien.