Sonntag, 08.08.2021 / 23:25 Uhr

Zurück nach Kunduz!

Von
Thomas von der Osten-Sacken

Jeden Tag fällt in Afghanistan eine neue Provinzhauptstadt an die Taliban. Heute war es Kunduz.

 

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Vor 20 Jahren: Öffentliche Exekution einer Frau durch die Taliban

 

Wäre es nicht eine sowohl politisch als auch moralisch richtige Forderung, dass die Bundeswehr umgehend wieder nach Kunduz geschickt werden soll? Immerhin hat sie 20 Jahre dafür (mit) gesorgt, dass da keine islamistische Halsabschneider Andersdenkende exekutieren und ihren Scharia Terror verbreiten können. Ich wüsste nicht, wann deutsche Soldaten in den letzten 150 Jahren sonst im Ausland mal irgend etwas so Positives vollbracht haben. Einzig ihr Abzug dieses Jahr war eine vorhersehbare Katastrophe.

By the way, mein vollstes Mitgefühl -und das sage ich als ehemaliger Zivi - allen Soldaten, die dort stationiert waren, ihr Leben riskierten für eine gute Sache und jetzt miterleben müssen, wie Politiker ihr Werk das nächste Klo runterspülen. Anders als diese Politiker haben sie Seite an Seite mit Afghanen gelebt und gekämpft und müssen jetzt um deren Leben fürchten.

Überhaupt sind es mal wieder Militärs, die dieser Tage keine irren Floskeln von sich geben, sondern das einzig richtige sagen, wie dieser britische General. (Beim Abzug aus dem Irak 2011 und dem folgenden Vormarsch des IS verhielt es sich ganz ähnlich.)

“I don’t believe it’s in our own interest – in making that decision to leave we’ve not only, I think, sold the future of Afghanistan into a very difficult place, we’ve also sent a really unfortunate message to the west’s allies in the Gulf and Africa and Asia,” he told BBC Radio 4’s The World This Weekend. (...)

Barrons said that the withdrawal suggested that “we don’t have the stomach to see these things through and we would rather leave than ensure that a humanitarian or political crisis doesn’t occur”.

“We will run the risk of terrorist entities re-establishing in Afghanistan to bring harm in Europe and elsewhere. So I think this is a very poor strategic outcome,” he added."

Sollte man vielleicht sogar eine dieser fragwürdigen Change.org Petitionen auf den Weg bringen, nur um zeigen, dass es immerhin noch ein paar Leute gibt, die das alles ganz furchtbar zornig macht und jenseits aller Worte ankotzt? So als Flaschenpost im Sinne Horkheimers?