Donnerstag, 06.02.2025 / 18:17 Uhr

Damaskus will die Kontrolle in Afrin übernehmen

Ortseingang von Afrin, Bildquelle NPA

Das türkisch kontrollierte Afrin soll künftig unter Kontrolle der Zentralregierung aus Damaskus stehen

Das hatte sich die türkische Regierung vermutlich auch anders vorgestellt. Im März 2018 war sie in das von der YPG kontrollierte Afrin einmarschiert und hatte dort in Zusammenarbeit mit Milizen der SNA die Kontrolle übernommen. In Folge kam es zu systematischen Vertreibungen der ursprünglich kurdischen Bevölkerung, die von verschiedenen Menschenrechtsorganisationen als gezielte ethnische Säuberungen kritisiert wurden.

Fortan regierte dort, wie im benachbarten Azaz auch, ein von Ankara eingesetzter Gouverneur und das Gebiet wurde de facto wie eine türkische Kolonie behandelt. Schon bald nach dem Sturz Assads machte die neue Interimsregierung in Syrien deutlich, dass sie Kontrolle auch über diese türkischen Exklaven zu übernehmen gedenke. Das stieß erst auf Ablehnung seitens der Türkei, nur scheint dieser Widerstand inzwischen aufgegeben worden zu sein:

Syrian government security forces arrived in Afrin on Thursday, marking a significant shift in control over the Kurdish-majority city in northern Syria. The move comes as part of a broader effort to reassert Damascus’ authority over areas previously held by Turkey-backed factions.

Activists shared footage of a convoy of security personnel entering Afrin from Damascus, signaling the beginning of a handover process. A source within Syria’s transitional government confirmed to North Press that a delegation from Damascus is expected to visit the city later today to formalize the transfer of authority.

Außerdem kehren seit Dezember auch Tausende der zuvor Vertriebenen Kurden nach Afrin zurück, während umgekehrt von der Türkei dort angesiedelte Araber in Massen in ihre Ursprungsorte in Syrien ziehen: