Exportierter Antisemitismus: Teherans versteckte Allianz hinter „pro-palästinensischen“ Protesten im Westen und dem Terror von Washington

Nakbka Demonstration in Berlin, Bildquelle: Montecruz Photos, Flickr
Seit dem Pogrom der Hamas gegen Israel am 7. Oktober 2023 erleben westliche Gesellschaften eine eskalierende Welle antisemitischer und antiisraelischer Demonstrationen – auch in Deutschland. Diese Proteste treten oft unter dem harmlos klingenden Etikett „pro-palästinensisch“ auf, doch bei genauerer Betrachtung sind sie oft nichts anderes als offene Solidaritätsbekundungen mit der Hamas und ihren Unterstützern und damit dem iranischen Mullah-Regime.
Dieser ideologische Schulterschluss zwischen einem theokratischen Regime im Nahen Osten und Teilen der westlichen Gesellschaft wirkt auf den ersten Blick widersprüchlich. Doch seit Jahrzehnten sind Parallelen offenkundig: Das Regime in Teheran und Teile der völkischen 'Linken' sowie der identitären 'Linken' und Rechten vereint der Hass auf Israel, die Ablehnung westlicher Demokratien und ein ideologisch aufgeladener Antizionismus, der längst in offenen Antisemitismus übergegangen ist.
Besonders deutlich wird dies bei Aufmärschen und Demonstrationen, an denen regelmäßig auch BDS-Gruppen mitwirken. Sie geben sich als „zivilgesellschaftlicher Protest“ gegen die israelische Politik aus, sind jedoch fester Bestandteil einer Kampagne, die auf die Delegitimierung des einzigen jüdischen Staates zielt. Dabei agieren sie als ideologische Brücke zwischen islamistischen Akteuren, vorgeblich linken und rechten Israelhassern sowie den außenpolitischen Interessen Teherans.
Ein besonders drastisches Beispiel dafür sind die jährlich stattfindenden internationalen Al-Quds-Märsche auch in Berlin, die vom iranischen Regime ins Leben gerufen wurden. Ihr erklärtes Ziel: die Vernichtung Israels.
Parolen wie „From the river to the sea – Palestine will be free“, „Death to Israel“, „Intifada until victory“ und „Zionists out of Palestine“ oder „Viva Viva Libanon" als versteckte Unterstützung für die Hisbollah sind fester Bestandteil dieser sogenannten „pro-palästinensischen“ Demonstrationen. Auf westlichen Straßen wird dabei offen zur Gewalt gegen Juden und Israel aufgerufen – unter dem Schutz demokratischer Grundrechte, aber mit der Propaganda eines autoritären Mullah-Regimes im Hintergrund.
Es wird Zeit, die Masken dieser Bewegung zu lüften – und die antisemitischen Allianzen klar zu benennen.
Auch die sogenannten Nakba-Demonstrationen stehen exemplarisch für diese Allianz. Dort marschieren antiimperialistische, antiisraelische 'Linke' an der Seite von Anhängern der Hamas und der Hisbollah – beides terroristische Handlangerorganisationen des iranischen Regimes. An der jüngsten dieser Demonstrationen war in Berlin auch die Gruppe Samidoun mit Verbindungen zu insbesondere der Terrororganisation Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP) beteiligt. Unter dem Deckmantel am Ende historischer Erinnerung wird dabei faktisch Terror legitimiert und eine politische Ideologie verbreitet, die Israels Existenz ablehnt.
Ein alarmierendes Beispiel für diesen global vernetzten Hass ist auch der antisemitische Terrorakt in Washington D.C., bei dem zwei Angehörige der israelischen Botschaft ermordet wurden. Vor dem „Capital Jewish Museum“ in der US-Hauptstadt hat Elias Rodriguez (30) am 21.05.2025 zwei israelische Botschaftsmitarbeiter erschossen. Dieser Terrorakt ereignete sich ausgerechnet in den Vereinigten Staaten – einem Land, das vom Mullah-Regime und dessen strategisch verbündeten antizionistischen 'Linken' regelmäßig als Strippenzieher Israels in der Region dämonisiert wird. Gerade deshalb hat dieser antisemitische Terror eine weltweite symbolische Botschaft: Für Israelis gibt es keinen Ort der Sicherheit vor dem weltweit propagierten Hass des iranischen Regimes sicher – nicht einmal in den USA.
Der Täter verkörpert die ideologische Verflechtung dieser Kräfte. Während seiner Festnahme rief er mindestens dreimal „Free, Free Palestine“. In der Vergangenheit engagierte er sich laut der Times of Israel für die linksextreme Splittergruppe „Party for Socialism and Liberation“, die immer wieder durch Hass auf Juden und Israel aufgefallen ist. Auch wenn Elias Rodriguez aus Chicago stammt, erinnert seine Rhetorik, Zielwahl und Weltanschauung an die Indoktrination der Mullah-Kaderschulen im Iran. Sein Handeln steht letztlich im Einklang mit der Propaganda und den Interessen des Regimes in Teheran.
Die iranische Zeitung Kayhan, die dem Obersten Führer Ali Khamenei nahesteht, schrieb am 21. Mai 2025: „Es ist an der Zeit, die Politik des aktiven Widerstands an die Stelle der Verhandlung zu setzen.“ Solche Aussagen sind nicht bloß politische Parolen, sondern ideologische Handlungsanweisungen – weltweit hörbar, weltweit wirksam.
Was sich heute in vielen westlichen Städten als „pro-palästinensisch“ tarnt, ist in Wirklichkeit oft pro-Hamas – und damit am Ende pro-Mullah-Regime. Es ist eine Strategie, mit der Teheran seinen Antisemitismus über ideologische Mittelsmänner in den Westen exportiert, ohne dabei in Erscheinung zu treten.
Es wird Zeit, die Masken dieser Bewegung zu lüften – und die antisemitischen Allianzen klar zu benennen. Der Terror beginnt nicht erst mit der Gewalt auf der Straße, sondern mit den Ideologien und Ressentiments, die ihn legitimieren.
Es reicht nicht mehr, „Nie wieder“ zu rufen, symbolische Fahnenverbote zu verhängen oder auf Integration durch Bildung zu hoffen. Die Bundesrepublik muss sich der Realität stellen, dass das Regime im Iran weiterhin als wirtschaftlicher und strategischer Partner betrachtet wird – und deshalb ein ideologisches, organisatorisches und geopolitisches Netzwerk ungestört in Deutschland betreiben kann, das offen das Existenzrecht Israels infrage stellt.
Die deutsche Regierung darf ihre Beziehungen zum Iran nicht länger über die Sicherheit jüdischen Lebens im eigenen Land stellen. Dieser Zustand ist unhaltbar – und muss beendet werden.
Deutschland trägt eine doppelte Verantwortung: für seine Geschichte in der Schoa – und für die Gegenwart, in der antisemitischer Hass erneut, unter neuen Parolen wie „Free Free Palestine“, „Von Berlin bis Gaza: Intifada“, „From the River to the Sea“, „Viva, Viva, Libanon“, der Verherrlichung des Oktoberpogroms und der Feier der Ermordung zweier israelischer Diplomat:innen in Washington D.C. die Straßen und Universitäten beherrscht. Die Einwirkung des iranischen Regimes auf die pro-palästinensische Radikalisierung, auf linke, rechte, islamistische und identitäre Netzwerke, ist eine ihrer zentralen Ursachen. Nur wenn wir bereit sind, diesen Einfluss offen zu benennen, ernsthaft zu analysieren und politisch zu bekämpfen, lässt sich die Spirale aus Hass, Gewalt und Beschweigen durchbrechen.