Thomas von der Osten-Sacken

Aus Solidarität mit den Demonstrationen gegen das Regime und in Protest gegen die Repressionen hat im Iran ein dreitätiger Streik begonnen:

 Iranian shops in Tehran’s historic Grand Bazaar and elsewhere across the country closed their doors Tuesday amid protests gripping the nation, as two prominent soccer stars also announced they would not be attending the upcoming World Cup over the demonstrations.

Es geht schnell jetzt in Afghanistan, seit die Taliban gemerkt haben, dass, solange sie Flüchtlinge zurücknehmen - etwa über 40.000 alleine aus der Türkei -, und nicht allzu offen international agierende Terroristen unterstützen, sich niemand im Westen mehr groß dafür interessiert, was sie tun:"

Nur vier weitere Länder auf der Welt sind vom Klimawandel so stark betroffen, wie der Irak, der in den letzten Jahren quasi vor aller Augen austrocknet, während im Sommer Temperaturen über 50 Grad längst zum Alltag gehören.

Ein weiter Tag im Iran mit verschiedenen Protesten. Heute stand vor allem die Stadt Sanandaj im Fokus, wo tausende trotz Drohungen und Repressionen auf die Straße gingen, wie etwa auf diesem Video zu sehen ist:

 

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Die Entrechtung von Frauen unter den Taliban geht weiter: Nun dürfen sie auch nicht mehr in öffentliche Parks.

Sowohl systematisch wie schleichend geht die Entrechtung von Frauen in Afghanistan weiter. Die Taliban wissen, dass es heute kaum noch irgend einen Aufschrei gibt, wenn sie ihr religiös-ideologisch motiviertes Programm, Frauen aus dem öffentlich Raum zu entfernen, weiter umsetzen.

Für die zionistische Linke war der gestrige Tag ein Debakel sondersgleichen: Gerade einmal vier Sitze hat sie noch in der neuen Knesset. Die Wahlsieger ist klar. Sie heißen Benjamin Netanjahu und Itamar Ben-Gvir.

Ob beide allerdings wirklich eine Koalition bilden werden ist eine Frage, die sich heute zumindest Tovah Lazaroff in der Jpost stellt:

Viel ließe sich über die deutsche Iranpolitik sagen, kurz und prägnant hat es allerdings Navid Kermani für das Heute Journal auf den Punkt gebracht:

"Wir haben zunächst ein langes Schweigen gehabt als die Proteste losgingen, als schon auf Menschen geschossen wurde, insbesondere auf Frauen. Dann sagte die Außenministerin das habe ja gar nichts mit dem Islam zu tun. Dann wurden unter lautem Getöse Sanktionen beschlossen, die aber rein symbolisch sind.

 

Seit 2019 fragt man sich angesichts der Entwicklung im Libanon, was nach dem failed state kommt, der das Land spätestens seit der schweren Finanzkrise de facto ist. Die Antwort: Es geht irgendwie weiter, nur auf stetig niedrigerem Niveau.

In dieser aussichtslosen Lage ist nun auch noch Präsident Aoun mit diesen Worten zurück getreten:

Der tschetschenische Präsident Ramzan Kadyrow hat jüngst den Krieg des Kreml in der Ukraine als Jihad bezeichnet, der dort gegen "ukrainischen Satanismus" geführt würde.

Auch nach über vier Wochen gehen die Proteste im Iran weiter:

The protests in Iran that started in mid-September over the death of a young woman in police custody have spread to universities, which have been a historic hotbed of unrest in the country during times of upheaval.

Voller Sorge dürfte der syrische Präsident verfolgen, dass zunehmend russische Militärs aus seinem Land abgezogen und in die Ukraine verlegt werden:

According to two senior Western diplomats and a senior Israeli defense official, speaking on condition of anonymity in order to speak more freely, Moscow recently transferred some troops and a Russian air-defense system out of Syria, removing one of the main restrictions on Israeli military actions in Syria.

Am Ende waren es laut Angaben der Polizei 80.000, die sich im Tiergarten in Berlin versammelten, um gegen das Regime in Teheran zu demonstrieren. Mit so vielen hatten selbst die Veranstalter nicht gerechnet.

Es ist mir in den letzten Dekaden eigentlich nie passiert, dass Demonstrationen mit über 1000 Menschen mir besonders sympathisch waren. Die, deren Anliegen ich voll teilte waren meist wesentlich kleiner: Man stand etwa mit ein paar Dutzend Syrern oder Iranern, bestenfalls Hunderten vor der russischen oder iranischen Botschaft herum und niemand nahm groß Notiz.