Thomas von der Osten-Sacken

Von einer völlig irren Geschichte, die ein entsprechendes Licht auf die Szene der Giftgas-Truther wirft, berichtet die BBC-Korrespondentin Chloe Hadjimatheou. 

In der Working Group on Syria, Propaganda and Media versammelt sich seit Jahren eine illustre Gesellschaft aus Akadamikern und Bloggern, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, alle Anschuldigen gegen das Assad Regime als westliche Propaganda abzutun, am besten als zionistisch gesteuerte Fake News.

Seit Wochen wird wieder überall im Südirak und in Bagdad demonstriert. Der Protest richtet sich gegen Korruption und ein unfähiges Establishment, vor allem aber gegen den Einfluss des Iran im Land.

Deutlicher geht es kaum: In Basra demonstrierten sie heute gegen wachsenden Einfluss von Klerikern auf den Gesetzgebungsprozess. Das erinnere an die islamische Republik oder den IS. 

Die arabische Straße in Basra fordert also für weniger, nicht mehr Scharia im Irak!

Vor zehn Jahren begann die syrische Revolution in der Stadt Der'a im Süden des Landes

 

Arte erinnert mit seiner sehenswerten Dokumentation an die ersten Tage der Proteste in Syrien, als ganz friedlich auf Massendemonsrationen die Menschen für Reformen - nicht mal mit der Forderung, das Regime zu stürzen - auf die Straße gingen.

Zehn Jahre nach Ausbruch des arabischen Frühlings streicht die britische Regierung die Hilfsgelder unter anderem für Syrien und den Jemen, zwei der größten humanitären Katastrophen dieser Zeit zusammen.

Seit einigen Wochen finden trotz der enormen Repressionen erneut Proteste in verschiedenen iranischen Städten statt. Die allgemeine Lage im Land verschlechtert sich weiter, besonders die junge Generation hat einfach die Nase voll.

Moskau hat nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass es den Krieg in Syrien auch immer dazu genutzt hat, um potentiellen Kunden zu demonstrieren, wie effektiv seine neuen Waffensysteme sind.

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Demonstration in Tunis im Januar 2011, Bild: Thomas v. der Osten-Sacken

 

In der NZZ schreibt Samuel Schirbeck über Entwicklungen in Nordafrika, die ich ähnlich seit Jahren im Irak beobachte:

Wenigstens etwas gab es heute für die Opfer der Assad Diktatur zu feiern und gute Nachrichten sind für sie eine Seltenheit:

 

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Sana'a vor dem Krieg, Bild: Ferdinand Reus, Wikimedia Commons

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Es geschieht selten in dieser Weltregion, dass mal wer für all das Geld, dass er sich in die eigenen Taschen geschaufelt hat, zur Rechenschaft gezogen wird und kann durchaus als erfreuliches Novum bezeichnet werden:

Am 11. Februar 2011 war es soweit: Der ägyptische Präsident musste zurücktreten. Kairo und der Rest Ägyptens waren abends eine einzige große Party.

Und wir saßen übermüdet Nächte lang und verfolgten die Livebilder auf Al-Jazeera und dem Guardian Blog. Kairo, Tunis, der Jemen, Syrien, Jordanien und selbst Libyen ... man kam damals kaum hinterher, so viel geschah.

Nicht nur in Istanbul, auch im Irak gehen die Proteste weiter. In verschiedenen Städten des Zweistromlandes fordern Demonstranten die Aufklärung der Morde an bekannten Aktivisten, vor allem an Sajjad al-Iraqi, der Mitte Dezember letzten Jahres getötet wurde: