Thomas von der Osten-Sacken

Warum streben so viele Kinder und Jugendliche im Gazakrieg?

Die Zahlen sind zehn Jahre alt, daran dürfte sich seitdem allerdings wenig geändert haben:

"Figures for 2013 from Index Mundi, the internet source of country data, show that that 43.5 per cent of the population is aged 14 or under, compared with 32 per cent in Egypt and 27 per cent in Israel.

Israel's Darkest Hour, so der Titel eines Blogbeitrages, den ich Stunden nachdem das Ausmaß der Massaker vom 7.10 in Israel bekannt wurden, an dieser Stelle verfasste.

Diesen Titel fanden das Celler Netzwerk gegen Antisemitismus so treffend, dass sie ihn auch für einen Vortrag von mir nutzten, den ich am 1.11 dort hielt.

Ich weiß nicht, wie viele solcher Memes ich in den letzten Wochen gesehen habe. Sie werden vor allem von Europäern verbreitet, die offenbar meinen, damit eine irgendwie humane Weltsicht zu verbreiten und über psychologische Einsichten zu verfügen, die in so Sätze wie "Gewalt erzeugt nur Gegengewalt" gipfeln.

Schon über sieben Millionen Flüchtlinge und Binnenvertriebe sind die Folge des blutigen Konflikts im Sudan. Ein Ende der Kämpfe ist nicht in Sicht.

 

Erneut sind Friedensverhandlungen ohne Resultat abgebrochen wurden:

Was denken Menschen in Gaza über die Hamas? Erfreut sie sich breiter Unterstützung in der Bevölkerung oder hoffen viele gar auf einen Sturz der Terrorgruppe?

 

Solche Fragen stellen sich dieser Tage viele und es ist schwer, Antworten zu erhalten, die wenigstens einigermaßen belastbar sind. Nach fast zwei Jahrzehnten diktatorischer Herrschaft, die Opposition mir äußerst repressiven Methoden unterdrückte, sind Informationen, die aus dem Gazastreifen kommen, immer mit Vorsicht zu genießen.

Das politische Schicksal von Kemal Kılıçdaroğlu ist nun besiegelt, nachdem unter es unter seiner Führung der CHP nicht gelungen ist, in den den letzten Wahlen in der Türkei gegen Erdogan zu gewinnen:

Vergangenen Freitag hielt der Chef der Hizbollah seine lang erwartete Rede, die allerdings viel weniger kämpferisch aus, als von vielen befürchtet.

Eine Kommentierung kann man sich sparen, das hat der saudische Prinz Abdulrahman bin Mosaad schon treffend getan, wobei man natürlich im Kopf behalten soll, dass saudische Prinzen den Iran so gar nicht mögen:

"The so-called Axis of Resistance has been dealing with the Palestinian issue for years and is only a means of implementing Iran's agenda in the region."

In Zeiten wie diesen tun klar Worte gut. Hier zwei Beispiele:

 

Auch bei der DKP dürften sie wen haben, der Peace & Dove & Israel & Palestine in der Suchmaschine eingeben kann. Sofort findet man haufenweise sehr schöner Bilder, die einen oft sogar rühren und von etwas sprechen, was sein könnte und gerade doch so fern scheint:

 

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"Wenn es dem zionistischen Siedlerregime in Israel noch einmal gelingen sollte, die Völker des Nahen Ostens noch einmal in einen Krieg zu stürzen, wird das Ergebnis nicht der Sieg des Zionismus, sondern die Vernichtung Israels sein."

Täte jemand diesen Satz so oder ähnlich dieser Tage auf Gaza-Kundgebung in einer europäischen Hauptstadt sagen, hörte er Buhrufe oder bekäme er Applaus?

Ich vermute letzteres, denn einmal mehr scheint bei so Veranstaltungen ja ausgemacht, wer der eigentliche Aggressor ist.

Durch Angriffe proiranischer Milizen wurden in den letzten Tagen im Irak und Syrien ein US-Amerikaner getötet und weitere Soldaten verletzt. Bisher halten sich die Amerikaner extrem zurück, weil sie eine weitere Eskalation vermeiden wollen. Die sucht aber der Iran, wie erst jüngst bei einem Meeting "Achse des Widerstandes" in Beirut bekräftigt wurde.

 

Trotz wachsender Spannungen an der israelisch-libanesischen Grenze, wo es täglich zu Raketenangriffen kommt, bleibt der Einsatz der Hizbollah eher symbolisch.

 

Denn sie verfügt über zehntausende Raketen und eine gut ausgebildete eigene Armee, die, würde sie in den Krieg eintreten, extreme Verwüstung in Israel anrichten könnte. Bislang allerdings hält sich die Hizbollah für ihre Verhätnisse noch zurück, ganz offensichtlich auch, weil man sich in Teheran noch nicht entschieden hat, inwieweit man die Eskalation im Nahen Osten vorantreibt.

Im Irak greifen vom Iran gesteuerte Milizen wieder vermehrt US-Truppen an. Sie rechtfertigen dies mit Israels Krieg im Gaza Streifen.

 

Die Juden als Kriegstreiber, denen das Handwerk gelegt werden müsse. Diese Vorstellung trieb schon die Nazis um, heute wird sie von links aktualisiert.

 

Es wundert mich nicht, dass es eine dieser netten, linken norwegischen Studentinnen ist, die zur Kenntlichkeit entstellt, worum es so vielen bei diesen Demonstrationen im Kern geht.

 

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