Von Tunis nach Teheran

Die Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) Sachsen hat den deutsch-israelischen Schriftsteller Chaim Noll kürzlich von einer geplanten Veranstaltung in Leipzig wieder ausgeladen.

Was es heißt in Syrien in einer Deeskalationszone zu leben? Nichts! Außer dass erneut gezielt Krankenhäuser und zivile Einrichtungen bombardiert werden. Stehen auch in Damaskus wegen einer akuten Benzinkrise die Räder still, für seine Luftwaffe hat Assad das nötige Benzin.

In der NZZ fordert Inga Rogg Unterstützung von jesidischen Frauen und ihren Kindern:

Der Hohe Geistliche Rat der Jesiden hat international viel Lob erhalten für seine Entscheidung, nicht nur den vom Islamischen Staat (IS) verschleppten Frauen eine Rückkehr zu ermöglichen, sondern auch deren von IS-Kämpfern gezeugten Kindern. Es erschien als ein Zeichen der Menschlichkeit in unmenschlichen Zeiten.

Manchmal gibt es selbst in so verrückten Zeiten wie den unseren Meldungen, die dürfte es einfach nicht geben:

„Erstmals seit knapp fünf Jahren ist der IS-Anführer Abu Bakr al-Baghdadi wieder in einem Propaganda-Video erschienen. Die Aufnahmen wurden über Kanäle der Dschihadisten-Miliz ‚Islamischer Staat‚‘ (IS) veröffentlicht. (…) 

Der Verlust Istanbuls und anderer türkischer Großstädte ist ein schwerer Schlag für die AKP. Entsprechend fallen ihre Reaktionen aus.

 

Präsident Mahmoud Abbas hat eine neue palästinensische Regierung eingeschworen. Seit seit über zehn Jahren hat keine Wahlen mehr gegeben und kaum ein arabischer Herrscher regiert so völlig ohne Legitimität wie er. Entsprechend sieht auch die neue Regierung aus, die eh nur über die Westbank bestimmen kann und keinen Einfluss auf den Gazastreifen hat.

Erneut haben zwei Frauen aus Saudi Arabien Asyl beantragt. Die Fälle häufen sich in letzter Zeit.

Seit Tagen stehen die Räder in Syrien, zumindest in den Teilen, die das Regime kontrolliert, im wahrsten Sinne des Wortes still. Denn Benzin ist so knapp geworden, dass es streng rationiert wird – und wo es überhaupt noch erhältlich ist, bilden sich lange Schlangen vor den Tankstellen. Der Grund: Über Jahre hielt der Iran seinen Alliierten in Damaskus mit großzügigen Krediten über Wasser.

In der Welt schreibt Christian Putsch über den Kampf der Frauen im Sudan:

Besonders die Frauen haben genug von ihrer Unterdrückung, sagt Balghis Badri. „Der Mut von uns Frauen hat alle überrascht, aber da hat sich viel Wut angestaut“, so die Professorin für Geschlechterforschung an der Ahfad-Universität in der Hauptstadt Khartum.

Nach der Wahlniederlage scheint es in der AKP zu rumoren. So veröffentlichte jetzt der ehemalige Premier  Ahmet Davutoglu ein Papier, in dem er den Kurs der Partei öffentlich kritisierte:

A former prime minister and close ally of Turkish President Tayyip Erdogan strongly criticised the president's ruling party on Monday for its poor performance in local elections last month.

Der im Sudan seit Absetzung von Diktator al-Bashir regierende Militärrat gab bekannt, er sei nun doch bereit, die Macht an eine zivile Regierung zu übergeben:

Angeblich soll es erneut zu schwere Zusammenstößen zwischen von Russland unterstützen Milizen und anderen pro-iranischen gekommen sein. Es wäre nicht das erste Mal und deutet auf weitere, sich verschärfende Spannungen zwischen den beiden Hauptalliierten des Assad-Regimes hin:

Die heftigen Regenfälle, die mit einer Flutkatastrophe in großen Teilen des Iran einhergingen, haben die südwestlichen Provinzen des Landes ganz besonders heimgesucht. Das mehrheitlich von Arabern bewohnte Khuzestan litt schon im vergangenen Sommer unter einer besonders heftigen Hitzewelle. Im Juli und August stiegen die Temperaturen fast täglich über fünfzig Grad, die Elektrizitätsversorgung brach teilweise tagelang zusammen und die Folge einer Dürre mussten die Bewohner Sand- und Staubstürme ertragen.

Über den Winter mangelte es in Aleppo und Syrien an Gas, Bewohner klagten, sie müssten oft stundenlang für eine rationierte Gasflasche anstehen.

Jetzt fehlt es an Benzin. Offenbar scheint der Iran nicht mehr in der Lage zu sein, das Assad Regime mit ausreichend Geldern zu versorgen, eine Folge auch der neuen US-Sanktionen. Die Folgen sind fatal:

Einheiten von General Haftar sind in den letzten Tagen bis in die südlichen Vororte der libyschen Hauptstadt vorgedrungen. 

Die "Deutsche Welle" erklärt kurz, wer dort warum mit wessen Unterstützung gegen wen kämpft:

In April, a coalition of fighters under Khalifa Haftar made a push to take Tripoli, the seat of Libya's UN-backed government, and with it control of the entire country. Who's who in the battle for Tripoli and what do they want?