Die verhexte Welt

Eine Erinnerung an die jüdische Feministin Nadja Strasser. Von Birgit Schmitt

Am 26. Mai wird sich der Todestag eines Mannes zum fünfzigsten Mal jähren, der der Literaturgeschichte als Entdecker und Förderer des Expressionismus gilt und auf den sich die antinationalistisch gesinnte Linke zusehends besinnt. Franz Pfemfert, der Gründer und Herausgeber der Zeitschrift Die Aktion, Spartakist, KPD-Mitglied der ersten Stunde, bald darauf Dissident und Rätekommunist, Antinationalist und kämpferischer Pazifist, wird auch von denen gewürdigt werden, auf deren Freundschaft und Anteilnahme er zeitlebens wenig Wert legte. Denn er war und blieb ein Einzelkämpfer, der es sich früher oder später mit jedem verdarb.

Die meisten derjenigen, die zwischen 1911 und 1932 in der Aktion veröffentlichten, sind im Nachhinein berühmt geworden. Doch – davon ist auszugehen – an die Frauen, mit denen er in Verbindung stand und mit denen er arbeitete, wird niemand erinnern. Allein über seine Ehefrau Alexandra Ramm-Pfemfert ist mittlerweile recherchiert und geschrieben worden; es wurde darauf hingewiesen, dass sie mehr leistete, als nur das Werk ihres Mannes durch die finanziellen Gewinne ihrer Buch- und Kunsthandlung am Leben zu erhalten. Sie übersetzte aus dem Russischen ins Deutsche, insbesondere die Werke Trotzkis, und leitete zeitweise einen eigenen kleinen Verlag, den Festland Verlag.

An ihre jüngere Schwester, die Majakowski-Übersetzerin Maria Einstein-Schaefer, geborene Ramm, erinnern sich hingegen wohl nur diejenigen, die an ihrem ersten Ehemann, dem Schriftsteller und Kunsthistoriker Carl Einstein, interessiert sind.

Und eine ist vollständig in Vergessenheit geraten: Nadja Strasser, geboren 1871 als Noema Ramm im russischen Starodub, die älteste der Schwestern. Nur in einigen wenigen österreichischen und deutschen Antiquariaten, im Centrum Judaicum in Berlin und im Institut für Internationale Sozialgeschichte in Amsterdam finden sich spärliche Spuren von dieser Frau, die Schriftstellerin und Journalistin war. Darüber hinaus war sie Feministin zu einer Zeit, in der sie sich, wie sie meinte, mit dieser Haltung zu einer lächerlichen Figur vor aller Welt machte. Die von ihr unmittelbar im Anschluss an den Ersten Weltkrieg vertretenen Positionen waren für die damalige Zeit sehr radikal. Es ist daher erstaunlich, dass sich bisher noch nicht mal die radikale Linke mit ihrer Person und mit ihrer Arbeit auseinandergesetzt hat. In seinem Bemühen, Nadja Strasser bekannt zu machen und Auszüge aus ihren Texten vorzustellen, handelt es sich bei diesem Dossier also um eine Premiere.

Im Institut für Internationale Sozialgeschichte in Amsterdam befindet sich Strassers Briefwechsel mit dem Anarchisten Rudolf Rocker und ein Manuskript. Allerdings ist das Manuskript mit dem Titel »Von Etappe zu Etappe« nicht vollständig erhalten; dort befinden sich nur die Seiten, die Nadja Strasser mit Korrekturen an Rocker sandte. Der Gesamttext muss heute wohl als verschollen gelten.

Rückblick nach Russland

Alle neun Kinder der Familie Ramm kamen im russischen Starodub zur Welt. Heute befindet sich der Ort in der nordöstlichen Ukraine, an der Grenze zu Russland. Aus Starodub, das wörtlich übersetzt Alteiche bedeutet, machte Nadja Strasser in den Erinnerungen an ihre Kindheit und Jugend, »Von Etappe zu Etappe«, Novodub, also Neueiche, und sie schrieb über diesen Ort, in dem sie 1871 zur Welt kam:

»Novodub oder Neu-Eiche hiess [!] diese uralte russische Kreisstadt, die meine Heimat war. Sie liegt im Gouvernement Tschernigoff, dessen südlicher Teil zur Ukraine oder Kleinrussland gehört. Da fließt der herrliche Dnjpr zwischen wundervollen grünen Ufern, da spricht das Volk den melodischen kleinrussischen Dialekt und singt seine schönen melancholischen Lieder. […] Novodub war die Hauptstadt eines Landbezirks, der viele Dörfer, Güter, Flecken und ein paar kleine Städtchen umfasste. Es war beinahe eine Ehre, zu den Bürgern dieser Stadt zu zählen. Denn nach Novodub kamen die Leute aus dem ganzen Kreise, um ihre Einkäufe zu besorgen. Von hier holten sich die ländlichen Schönen ihren Chic und hierher kamen sie auch, um sich zu amüsieren, und wenn es gelang, sich zu verloben. Novodub hatte einen Klub, in dem in den ersten Nachtstunden getanzt, geflirtet, in den vorgerückteren bis zum Morgen Hasard gespielt wurde. Novodub besaß einen hübschen Stadtpark, wo im Sommer in einem Pavillon täglich eine Militärkapelle spielte.« (1)

Doch die Idylle trügt. »Außer den Beamten und der halbbäuerlichen Bevölkerung«, fährt Nadja Strasser fort, »die an der Peripherie der Stadt Gärtnerei, Gerberei und dergleichen trieb, gab es noch eine zahlreiche jüdische Einwohnerschaft, in deren Händen der Handel und das Kleingewerbe lag.« (2)

Dass alle Ramm-Kinder ihren Geburtsort unter anderem aus Angst vor Pogromen verlassen haben, ist sicher. Der Antisemitismus in der bäuerlichen Gesellschaft der Ukraine gilt als besonders bösartig; am grauenhaftesten sollte er sich während der Bürgerkriegsjahre zwischen 1918 und 1920 entladen.

So schätzt der Historiker Ettore Cinnella, dass in diesem Zeitraum rund 60 000 ukrainische Juden und Jüdinnen ermordet wurden. (3) Bereits für den Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts konstatiert er periodische Plünderungen und Morde, die die ukrainischen Juden fürchten mussten. Er schreibt: »In der internationalen Gemeinschaft erregte 1903 der Pogrom von Kisinëv (Bessarabien) Aufsehen, bei dem rund fünfzig Juden umkamen und der westliche Regierungen dazu bewegte, bei der Obrigkeit des zaristischen Russland eine Protestnote einzureichen.« (4)

Und Nadja Strasser beschreibt in ihren Erinnerungen, dass die jüdische Jugend von Starodub – wie auch sie selbst – sich als Reaktion auf diese Pogrome dem Zionismus zuwandte:

»Doch wir blieben nicht treu. Ohne Leitung geblieben, vermochten wir keine konkreten Schlüsse aus der Idee Palästina zu ziehen. Es bestand damals, wenigstens bei uns, keine Organisation, der wir uns hätten anschließen können. Für eigene Initiativen fehlten uns Erfahrung und Mut. Wir gaben zwar die Palästinaidee nicht auf. Wir fuhren fort, Hebräisch zu lernen. Jedes neue Gedicht des jüdischen geliebten Lyrikers Frug lernten wir auswendig und es lebte in uns ein intensiveres als je zuvor Gefühl der Zugehörigkeit zur jüdischen Gemeinschaft. Aber der Palästinarausch, jene Extase, die aus einer Illusion eine greifbare Wirklichkeit zu machen vermochte, war in uns allmählich geschwunden. Die tiefe Depression, die der Pogrom in Kijew verursacht hatte, legte sich allmählich und damit verlor auch das Gefühl: ›Wir sind Fremde hier!‹ seine Schärfe.« (5)

Stattdessen interessierte sie sich – noch hieß sie Noema Ramm – für den Marxismus: »Das von Marx-Engels gefundene Entwicklungsgesetz der menschlichen Gesellschaft hat die strenge Logik eines Naturgesetzes. Aber jede Krankheit beruht letzten Endes auf einem Naturgesetz, doch gibt das Erkennen dieses Naturgesetzes zugleich die Mittel zu seiner Bekämpfung. Hier liegt das Sinnvolle und Befreiende für einen suchenden Menschen.« (6)

Dass bis heute einige Fragmente dieses autobiografischen Romans erhalten geblieben sind, haben wir dem Umstand zu verdanken, dass Nadja Strasser sich am 12. Mai 1948 aus ihrem Exil in London an den in den USA lebenden Rudolf Rocker wandte. Sie lebte bei ihrem Sohn, sah sich mit dem Nötigsten versorgt und wollte deshalb auf ein eventuelles Honorar verzichten. Doch »Von Etappe zu Etappe« – nun nennt sie das Manuskript »Eine Jugend« –, das sie nach eigenen Angaben noch vor dem Ersten Weltkrieg geschrieben hatte, wollte sie allzu gerne noch veröffentlicht sehen. Rocker sagte seine Unterstützung zu und forderte das Originalmanuskript, das sie vor ihrer Flucht aus Frankreich Freunden anvertraut hatte, die es mit nach New York nahmen, dort auch an.

Doch dann wurde Rocker durch den plötzlichen Tod seines erstgeborenen Sohnes Rudolf Rocker junior aus dem Gleichgewicht geworfen, Briefe und Manuskripte blieben liegen. »Von Etappe zu Etappe« bzw. »Eine Jugend« kam trotz der Bemühungen Rockers nie zur Veröffentlichung; erhalten sind allein die Verbesserungsvorschläge und Korrekturen, die Nadja Strasser von London nach Crompond, dem US-amerikanischen Exilort der Rockers, schickte.

Von Starodub aus – das geht aus »Von Etappe zu Etappe« hervor – war Nadja Strasser offensichtlich für eine Weile nach Warschau gegangen, wo sie sich im jüdischen Bund organisierte. Von dort wiederum übersiedelte sie nach Wien, wo sie begann, als Journalistin zu arbeiten. In Auguste Fickerts Zeitschrift Neues Frauenleben erschien 1907 Strassers Artikel »Ein Arbeiterdorf in Petersburg«.

Den Frauen in Wien und in Berlin begegnete sie offensichtlich aus einer überlegenen Position. Zwar kamen die Schwestern Ramm aus dem »notorisch unfreien Russland« (7), doch hatten sich die Frauen dort nach ihrer Aussage früher als irgendwo anders volle Gleichstellung im Beruf erworben. Das wirkte sich auch auf ihr Privatleben aus. Über ihre Freundin Lia schreibt Nadja Strasser: »Sie ist ihrem Manne, den sie liebte, nie nach Palästina, für das sie schwärmte, gefolgt und trennte sich nach anderthalbjährigen [!] Ehe von ihrem Gefährten. Denn dieses Zusammenleben räumte ihr, ihrer eigenen Tatkraft und persönlichen Fähigkeiten einen zu engen Platz ein. Sie wollte keine unbefriedigende Gemeinschaft mit all den deprimierenden oder degradierenden Aspekten für beide Beteiligte.« (8)

Zur Feministin, die auf die Tatkraft und auf die persönlichen Fähigkeiten von Frauen Wert legte, war sie jedoch erst in den letzten Jahren des Ersten Weltkriegs geworden. Zwar ist ihre Erstveröffentlichung »Die Russin« ein Hohelied auf die russische Frau, doch als klarsichtige Analytikerin der herrschenden Geschlechterverhältnisse sollte sie erst zwei Jahre danach in Erscheinung treten.

»Die Russin«

1917 – die Oktoberrevolution hatte sie nicht mehr verarbeiten können – erschien bei Samuel Fischer in Berlin ihr Buch »Die Russin«, das noch stark von völkischem Denken geprägt ist. So heißt es beispielsweise über den Russen: »Die Erde, die oft hart und rücksichtslos gegen ihn war, kann auch mild und freigiebig sein. Mit kindlich inbrünstiger Liebe hängt daher der Russe an seiner Scholle.« (9) Auch geht sie noch von einer naturgemäßen psychischen Instabilität der Frau an sich aus (10), behauptet allerdings, dass dieses geschlechtsspezifische Merkmal für die russische Frau nicht gelte.

Nach einem Abriss der Geschichte Russlands bzw. seiner Despoten und der oppositionellen Schriftsteller kommt sie zu ihrem eigentlichen Thema, der Darstellung fortschrittlicher bis revolutionärer russischer Frauen. Bei der Beschreibung von Katharina Daschkow wird wiederum deutlich, dass Nadja Strasser die russischen Geschlechterverhältnisse den europäischen für weit überlegen hält. Über die Daschkow schreibt sie: »Die erste Russin von europäischem Ruf, zugleich auch die erste Revolutionärin, gehörte zu jener interessanten Epoche des 18. Jahrhunderts, in der die emanzipierte Frau noch nicht ein Gräuel der Männer und ein Abscheu der wohlgesitteten bürgerlichen ›Gattin‹ war; in der Geistlosigkeit nicht zu den Geschlechtsattributen der Frau – sekundären zwar, doch nicht weniger gesuchten – gehörte und ›holde Weiblichkeit‹ ein nicht mit Ignoranz und Gänsehaftigkeit identifizierter Begriff war.« (11)

Sie feiert dann die Ehefrauen der Dekabristen, insbesondere die Fürstin Wolkonski, an der sie in erster Linie die Treue zu ihrem nach Sibirien verbannten Mann lobt. Über sie heißt es recht schwülstig: »Hätte mein Gatte mich einer Frau wegen verraten, ich fände die Kraft in mir, nicht seine Sklavin zu sein. Meine Rivalin ist aber – seine Liebe zur Heimat: wenn es nötig wäre – ich verzieh ihm gleich wieder.« (12)

Es folgt die Darstellung von Nadeshda Suslow, der es 1860 als erster russischer Frau gelang, zum Medizinstudium zugelassen zu werden, das sie und ihre Nachfolgerinnen jedoch in der Schweiz beenden mussten, und dieser wiederum eine Aufzählung von Frauen, deren Hunger nach Bildung mit einer oppositionellen Haltung zum Zarentum einherging: Sonja Kowalewski, die Professorin in Stockholm wurde, die Briefeschreiberin Maria Baschkirzew und Natalie Herzen, die Ehefrau Alexander Herzens. Wera Figner und Ludmila Wolkenstein, die jeweils 22 Jahre Festungshaft verbüßen mussten, gehörten indessen bereits zu denjenigen Revolutionären und Revolutionärinnen, die Attentate auf Repräsentanten des verhassten Systems verübten.

Mit dem Auftreten Plechanows, der erstmals die marxistische Analyse der russischen Verhältnisse und die entsprechende Argumentation unter diejenigen brachte, die bisher »ins Volk« gegangen waren, bekam die russische revolutionäre Bewegung eine neue Richtung und Nadja Strasser bekannte sich in »Die Russin« eindeutig zum Marxismus. Über die Frauen behauptet sie nun: »Konsequent bis zum letzten kleinen Strich lernt jetzt die Russin, die sich so lange nur der Medizin gewidmet hatte, nur noch – Staatswissenschaften; weil sie damit dem Arbeiterkampf näher zu kommen hofft.« (13)

Offen bleibt, warum sie die russischen Geschlechterverhältnisse für weniger frauenfeindlich hält als die in den europäischen Ländern und warum sie insbesondere im russischen Revolutionär einen prinzipiellen Freund der Frauen sieht. Denn sie sagt über ihn: »(…) Er hat nie in der Frau das Objekt für seinen Machtdrang gesucht. Die historische Tradition, die ihm ein Scheinbefugnis zur herabwürdigenden Behandlung der Frau gegeben hätte, fehlt dort. (…) Kaum würde ein wirklich revolutionärer Russe es zustande bringen, der Frau, der er die Pflicht zugesteht, gleich ihm für bürgerliche Freiheit zu kämpfen und zu sterben, das Recht absprechen diese erkämpfte Freiheit zu genießen. (…) Ein solches Verhalten ist aber nicht weniger ein Glück für den Mann wie für die Frau. Denn es hat ihn vor der schlimmsten aller Unfreiheiten bewahrt, der Unfreiheit des Sklavenhalters.« (14)

»Die Russin« klingt aus der historischen Distanz allzu pathetisch; es gibt zahlreiche unbelegte und verallgemeinernde Behauptungen Charakter des russischen Volkes oder über den der russischen Frau, und Nadja Strasser tendiert dazu, literarische Frauenfiguren mit der Realität zu verwechseln. Auffällig ist auch, wie sehr sie – trotz der von ihr selbst erlebten Pogrome, die sie für von den Herrschenden gelenkte Manöver hält (15) – den Antisemitismus der russischen Bevölkerung unterschätzt.

So schreibt sie angesichts der Tatsache, dass nach 1860 viele junge Jüdinnen in den Arztberuf drängten und nach der Beendigung ihres Studiums als Landärztinnen tätig wurden: »Die Tatsache, dass das Volk auf dem Lande (wie übrigens auch in der Stadt) nicht das geringste danach fragt, ob sein Doktor oder ›die Doktorin‹ Juden oder Rechtgläubige seien, mag ein Beweis mehr dafür sein, wie wenig der Antisemitismus in Russland, eine der furchtbarsten Waffen des herrschenden Regierungssystems, im Volk selbst seine Wurzeln hat.« (16) In ihrem weiteren Leben wird sie den Antisemitismus nicht mehr unterschätzen.

Doch zuvor legte sie das Pathos ab und entwickelte sich mit ihrem im Jahr 1919 erschienenen Buch »Das Ergebnis. Lyrische Essays« zu einer Kritikerin nicht nur des Verhältnisses zwischen Männern und Frauen, sondern des weiblichen Verhaltens.

Das Ergebnis«

»Das Ergebnis«, geschrieben im ersten Halbjahr 1918, erschien wiederum bei Samuel Fischer in Berlin. Von der Autorin wurde das Buch »Lyrische Essays« genannt, tatsächlich handelt es sich um eine Darlegung der Gedanken, die sie sich über die Rolle der Frau und über das herrschende Geschlechterverhältnis gemacht hatte. Aus heutiger Sicht muss Nadja Strasser ab diesem Zeitpunkt als Feministin gelten, doch sie selbst verstand sich weniger als Frauenrechtlerin denn als Kämpferin für das, was sie die Pflicht der Frauen nannte, nämlich gegen ihr scheinbar naturgegebenes Schicksal aufzubegehren und ihre Emanzipation voranzutreiben:

»Aber ich – und das muss dich mir einmal nahebringen – ich leide an dir, Frau, Leidensgenossin. Mir krampfen sich die Hände vor Verzweiflung über dein Nichtssein, deine tierisch-egoistische Duldsamkeit, deine Beengtheit, dein Nichtverstehenkönnen, dein feige ausweichendes Nichtverstehenwollen. Wer vermag es dir klar zu machen, wie groß auch dein Teil der Schuld ist, dass unser Leben nichts als Gift produziert, an dem du selbst und deine Kinder zugrunde gehen? (Dieser Passus bezieht sich auf den Krieg, Anm. d. A.) Wer vermag es dir beizubringen, dass ein Verbrechen an dir und dem Leben begangen wurde, da man dich hinderte, deine Schuld zu erkennen und zu sehen? Wer will dich aus deinem Schleierdasein, aus dem Nichts, aus deiner hässlichen Verspieltheit, aus deiner Seifenblasen- oder Ameisenexistenz zum klaren Gefühl einer großen und ehren Verantwortung emporziehen? Wann wirst du sehen lernen, dass dein Spiel, dein gemacht unschuldsvolles Tändeln, dein unwahr lächelnd-sieghaftes Benehmen nichts ist als dir im Blute steckengebliebene Lebensangst? Im Augenblick, als dich bei deinem eintreten in das irdische Dasein der Ruf empfing: ›Ach Gott, ein Mädchen!‹ – fuhr der Lebensschreck dir in die Adern und begleitete dich heimlich oder offen auf allen deinen Wegen. Nie bist du allein gegangen, überall und immer folgte dir das Gespenst, mit dem du geboren warst. Und nie fandest du den Mut, stehen zu bleiben und deinem fatalen Begleiter klar in die hohlen Augen zu sehen.« (17)

Der Stil ist unverkennbar expressionistisch, also für diese Epoche typisch, und fordert emphatisch die Verantwortung auch der Einzelnen für die ganze Welt. Immer wieder kommt die Autorin auf die Schrecken des Krieges zurück, grundsätzlich aber geht es ihr um die Frau, dieses »reizende Objekt für die reizbare Substanz« (18) Mann, deren wichtigste und höchste Pflicht die Sorge um ihren Teint sei sowie die um ihre so genannten weiblichen Tugenden: »Du bist sanft und mild, hold und ergeben, fügsam und zart, wirkst weckend und einschlummernd, bist klug und dumm, just wo man das eine oder das andre benötigt – bist alles, was ungehemmte Sinne und heimliche Wünsche in verborgenen Stunden sich auszumalen verstehen. (…) So gewoben ist jener Schleier aus Lüge und Selbstbetrug, der dich wie ein gefährlicher Gebirgsnebel einhüllt. In diesem Nebel gibt es keine Fernen und keine Tiefen, keine Höhen und keine Täler; es gibt nur ein ängstliches Sichklammern an ein graues Stück Stein, ein zittriges Hintasten nach dem Stückchen festen, sichern Bodens: die Ehe.« (19)

Doch nicht allein, weil auf den Schlachtfeldern des Ersten Weltkriegs Millionen von potenziellen Ehemännern verblutet sind, wartet die Frau mittlerweile vergeblich. Sie wartet vergeblich, weil die Rechnung – hier der aktive und bestimmende Mann, dort die fügsame und angepasste Frau – grundsätzlich nicht mehr stimmt, denn die Rollenbilder sind überholt. Und gerade darin sieht Nadja Strasser eine historische Chance: »Dass nun der Mann, der bisherige Züchter, Erzieher und Protektor des Weibes als erster über das ›Weibliche‹ im Weibe, das er gezüchtet hat, mit Spott und Schmähung herfiel, dass er sie deswegen unter erniedrigende Ausnahmegesetze gestellt – gehört zu den Ergötzlichkeiten der menschlichen Geschichte, an denen sie – ach – überreich, überreich ist. Aber du, Mädchen von heute, die du im Manne weder den Protektor, noch die Deckung mehr hast, solltest du dir nicht jenen Willen zur Leistung und zu dir selbst angewöhnen können?« (20)

Im Folgenden zieht sie einige Beispiele von Frauen heran, die den »Kampf um Geist«, wie sie ihn nennt, und um ein würdiges, also unabhängiges Leben aufgenommen haben. Doch die Frau, die ihren Mann verlassen hat, [denn: »Ich verstand vor allem nicht, wie von mir, nachdem tagsüber meine Seele misshandelt worden war, nachts Zärtlichkeiten gewünscht und erwartet werden konnten.« (21)] sah sich nicht nur förmlich aus der menschlichen Gemeinschaft ausgeschlossen, sondern vor allem von ihren Geschlechtsgenossinnen mit schadenfrohem Spott überschüttet: »Denn ein Mann, der allein d.h. ohne Frau ist, ist deswegen keinesfalls allein: es gibt keine allein stehenden Männer, es gibt nur allein stehende Frauen.« (22)

Diese Ungleichbehandlung bekommt insbesondere diejenige Frau zu spüren, die es wagt, alleine auszugehen: »(…) Es gibt nichts, was der Einsamkeit der allein stehenden Frau gleichkäme. Sie ist ein verhexter Wald, den keine, die hineinkam, lebendig verlässt. Und die einzige Formel, die diesen bösen Zauber löst, wagt die Frau nicht auszusprechen: Fort mit der bürgerlichen Ehe!« (23)

Nadja Strasser legt diese Forderung, die ganz offensichtlich ihre eigene ist, einer weiteren Bekannten in den Mund, die ihrerseits unter der Bösartigkeit und Häme der Frau gelitten hatte, die sich darum selbst ein größerer Feind ist, als es der Mann je sein könnte. Die verheiratete Frau demütigt die allein stehende, um sich ihrer eigenen (Schein-)Sicherheit zu vergewissern; sie sieht die andere mit den Augen eines Mannes, also ausschließlich als Konkurrentin, und wirft ihrer Geschlechtsgenossin die Tatsache vor, dass sie altert.

Und niemand Bösartigeren findet Nadja Strasser als diejenige Gattin, die sich persönlich getroffen sieht, wenn eine andere Frau Erotisches erlebt, ohne dazu wie sie selbst die Erlaubnis vom Standesamt eingeholt zu haben. Entsprechend ist »Das Ergebnis« keine Attacke auf Männerherrschaft und Männlichkeitswahn, sondern in erster Linie eine Abrechnung mit der Frau, die ihrer Geschlechtsgenossin keine solidarische Kampfgefährtin, sondern eine Feindin ist.

Seit wann Nadja Strasser selbst in Berlin lebte, wo ihre beiden Bücher erschienen und wohin es auch ihre jüngeren Schwestern Alexandra und Maria bereits im Jahr 1908 verschlug, ist heute nicht mehr genau festzustellen, doch hier fand auch sie ein Zentrum der russischen Emigration vor: Zwischen der Jahrhundertwende und dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs waren es junge Anarchisten und Sozialrevolutionäre oder deren Anhänger, die in die preußische Metropole kamen, oder Juden, die vor Pogromen in den Westen flohen.

Nach der Oktoberrevolution schwoll die Anzahl der Russen in Berlin beträchtlich an; 1922 lebten hier ungefähr 100 000. Nicht alle waren Gegner der Bolschewiki; Menschen mit ausländischem Geld erlaubte die Inflation ein preiswertes Leben und die Freisetzung ihrer künstlerischen oder schriftstellerischen Kapazitäten. In diesem Ambiente agierte mit Franz Pfemfert der Mann, der schnell eine Schlüsselstellung im Leben der drei Schwestern einnehmen sollte. In seiner Zeitschrift Die Aktion publizierte Nadja Strasser ihre Gedichte, Pfemferts Ehefrau Alexandra schrieb zwischen 1911 und 1915 und zwischen 1920 und 1932 für die Aktion, und auch den beiden Ehemännern Maria Ramms – dem Kunsthistoriker Carl Einstein und dem Studienrat Heinrich Schaefer – bot die Zeitschrift ein Forum für ihre literarischen Arbeiten.

Exil

Franz Pfemfert und Alexandra Ramm-Pfemfert flohen im März 1933 über die Tschechoslowakei, Frankreich und die USA nach Mexiko. Über die Schwere ihres Exildaseins gibt ihr Briefwechsel Aufschluss, den Lisbeth Exner und Herbert Kapfer im Jahr 2000 veröffentlicht haben. Zurück ließen Franz Pfemfert und Alexandra Ramm-Pfemfert die jüngste Schwester Alexandras und Nadjas, Maria, und deren Ehemann. Maria Ramm war durch die Ehe mit dem »arischen« Studienrat Schaefer vor der Deportation geschützt, aber Schaefer starb 1943. Wie Maria Ramm es geschafft hat, zwei Jahre im Berliner Untergrund zu überleben, darüber liegen mir keine Informationen vor.

Auch über Nadja Strasser geht aus dem Briefwechsel von Alexandra und Franz Pfemfert nicht viel hervor. Doch am 3. Dezember 1942 schrieb Alexandra Pfemfert an Ruth Fischer in New York: »[unleserlich], der Mann meiner Schwester, die in Frankreich geblieben ist, wurde im September nach einer schweren Operation aus dem Krankenhaus nach ›dem Osten‹ verschickt, wahrscheinlich in den Tod.« (24)

Ich verdanke Dr. Edina Meyer-Maril aus Israel den Hinweis auf die Identität des Mannes von Nadja Strasser. Ihr Artikel über den Architekten Alexander Levy, der sich auch Alexander Lee nannte, fußt auf einem zweiseitigen autobiografischen Bericht, den Levy selbst am 10. Mai 1941 im französischen Internierungslager Noé in der Hoffnung verfasste, in die USA einreisen zu können. (25)

Demnach wurde er 1883 in Berlin geboren und studierte dort Architektur. Erste Kontakte zu zionistischen Gruppen sind für das Jahr 1909 nachweisbar. Von Berlin aus setzte Levy in den Folgejahren offensichtlich alles daran, nach Palästina zu gehen und dort zu arbeiten. 1919 gründete er in Berlin die Palästina-Baugesellschaft, »deren Ziel es sein sollte, die mit der bevorstehenden großen Einwanderungswelle zusammenhängenden Bau- und Wohnungsprobleme zu lösen« (26). Im selben Jahr stellte er einen Einreiseantrag für Palästina, und Meyer-Maril schreibt darüber: »Zusammen mit der Bitte (auf Einreise in die USA) schickte Levy auch seine Personalien und die seiner Ehefrau; dort wird er als von Statur mittelgroß, blond mit blauen Augen beschrieben und seine Frau Henia, 1884 in Warschau geboren, als klein und dunkel, ebenfalls mit blauen Augen. Hier ergibt sich allerdings ein Problem, das bisher nicht gelöst werden konnte. Die Frau, die Alexander Levy auf seinem weiteren Lebensweg begleiten sollte, hieß – Nadja Strasser.« (27)

Wann und wo sich die beiden kennen lernten, bleibt genauso im Dunkeln wie die Frage, warum Noema Ramm als Nadja Strasser in Erscheinung trat. War sie vor ihrer Beziehung zu Levy schon einmal verheiratet? Handelt es sich um ein Pseudonym?

Offensichtlich begleitete Nadja Strasser Alexander Levy, als er im Jahre 1920 endlich nach Palästina reisen konnte, wo er ab 1921 als freier Architekt arbeitete. Doch wegen finanzieller Schwierigkeiten kehrten beide 1927 nach Berlin zurück. 1933 ging Levy – und in seiner Begleitung sehr wahrscheinlich auch Nadja Strasser – nach Paris. Über sein weiteres Schicksal schreibt Meyer-Maril: »Bei Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurde Levy als deutscher Staatsbürger in verschiedenen französischen Lagern interniert, in Francillon, Capoy, Les Milles und dann im Camp de Gurs, 20 km nordöstlich von Oloron (Basses-Pyrenées).« (28)

Von Gurs aus wurde Levy in das Lager Noé gebracht, wo er vergeblich das bereits erwähnte Gesuch an die US-amerikanischen Einwanderungsbehörden schrieb. Vom 26. August 1942, drei Tage vor seiner Verschleppung nach Auschwitz, stammt sein letztes Lebenszeichen. Auf eine Postkarte an Nadja Strasser schrieb er: »Meine Liebe, je mehr man sich den Realitäten nähert, desto weniger sind sie erschreckend. Ich befinde mich im Zug und habe die Fahrt gut verbracht. Die Freunde (…) haben mir versprochen, sich um Dich zu kümmern. Alles wird zum Besten in der besten dieser Welten und auf baldiges Wiedersehen hoffe ich. Ich werde Dir vor Weihnachten nicht mehr schreiben. Meine Glückwünsche zu Deinem Geburtstag am 25. Sept.« (29)

Der Transport nach Auschwitz traf am 31. August 1942 dort ein; von diesem Tag an muss Alexander Levy als ermordet gelten. Nadja Strasser hingegen überlebte ihr Exil in Frankreich. Wann genau sie von dort nach London ging, konnte ich nicht herausfinden. Aber am 12. Mai 1948 schrieb sie aus London (N.2. 27, Widecomb Way) an Rudolf und Milly Rocker in den USA: »Liebe alte Kameraden und Freunde Herr und Frau Rocker, Ich weiß nicht, ob Sie sich noch meiner erinnern: es ist lange her, dass wir uns sahen. Und das, was seither erlebt wurde, multipliziert die Jahre um das Vielfache. Um Ihrer Erinnerung zu Hilfe zu kommen, nenne ich mein Buch ›Die Russin‹ (das viele, wie ich mich oft überzeuge, noch immer im Gedächtnis haben) und meine ebenso populär gewesene Schwester und Schwager Pfemfert, mit denen Sie ebenfalls befreundet waren.« (30)

Nadja Strasser war in der Freien Arbeiterstimme auf einen Artikel Rockers und somit auf ein Lebenszeichen von ihm gestoßen. Nun wandte sie sich mit einer großen Bitte an ihn: »Ich suche seit einem Jahr jemand in Amerika, dem ich das Manuskript eines Buches, das mir am Herzen liegt, anvertrauen könnte. Es geht um ein deutsch geschriebenes Memuarenbuch [!] über die jüdisch-russische Intelligenz aus dem Ende des vorigen Jahrhunderts über ihre Beteiligung an der russisch. Revolutionären Bewegung, über die Gründung des Bundes (Medem und andere werden geschildert) etc.« (31)

Sie war sich darüber im Klaren, dass das Buch in deutscher Sprache keine Leser mehr finden würde, und bat Rocker darum, jemanden zu suchen, der das Buch ins Jiddische übersetzen könnte.

Aus ihrem zweiten Brief an Rocker vom 3. Juli 1948 geht hervor, dass er seine Unterstützung zugesagt hatte. Dann hörte sie mehrere Monate nichts mehr von ihm und fragte am 4. Dezember 1948 verunsichert nach. Nadja Strasser wusste noch nichts vom plötzlichen Tod des Sohnes Rudolf Rocker junior. Am 22. Juni 1949 kondolierte sie und bezog sich offensichtlich auf das Schicksal Alexander Levys, als sie schrieb: »Gestern bekam ich Ihren Brief vom 6. d.M. Ich war von dem Unglück, das Sie beide, lieber Freund und liebe Freundin Rocker, getroffen hat, tief erschüttert. (…) Ich sagte jemand vor kurzem, der von einem ebenso harten Schlag getroffen wurde, ganz spontan, an mich selbst denkend: ›Seien Sie glücklich, dass der, den sie liebten, nur gestorben und nicht zutode [!] gequält wurde.« (32)

Am 22. Dezember 1949 berichtete sie über sich: »Mir geht es gesundheitlich nicht am besten. Aber bei meinem Alter darf ich mich nicht beklagen. Ich arbeite auch noch ein bischen [!], meist über jüdische Themen und einige Artikel waren in vergangenem Jahr erschienen. Über ein paar andere Artikel und eine größere Arbeit erwarte ich Bescheid.« (33)

Rückkehr nach Berlin

1951 entschloss sich Nadja Strasser, London zu verlassen und nach Berlin zurückzukehren. Auf meine Frage nach Nadja Strasser, geborene Ramm, teilte mir das Centrum Judaicum in Berlin mit: »(…) hat sich 1951 wieder bei der Jüdischen Gemeinde zu Berlin gemeldet. Zu diesem Zeitpunkt war ihre Adresse Iranische Str. 3, also das ›Durchgangslager‹ der Gemeinde. Weitere Angaben über sie oder ihren Mann sind uns nicht bekannt. (…) Daneben fanden wir eine Anna Ramm, geb. 20.05.1887 in Basalia, Russland (…), die zum Zeitpunkt der Volkszählung 1939 in der Oranienburger Str. 17 in Berlin-Mitte wohnte. Weitere Informationen liegen uns nicht vor. Unter der gleichen Adresse lebte 1939 auch Samuel Ramm, geb. 24.12. 1885 in Starodub, Russland.« (34)

Bei Samuel Ramm dürfte es sich tatsächlich um einen Bruder von Nadja, Alexandra und Maria Ramm gehandelt haben, die erwähnte Anna war womöglich seine Ehefrau. Da sich beide 1939 noch in Berlin aufhielten, muss davon ausgegangen werden, dass sie deportiert und ermordet wurden. Nadja Strasser selbst trat, nachdem sie aus dem Durchgangslager der jüdischen Gemeinde in eine Wohnung zog, trotz ihrer Vorhaben literarisch oder journalistisch nicht wieder in Erscheinung. Ihr Buch »Von Etappe zu Etappe« bzw. »Eine Jugend« ist trotz der Bemühungen Rockers nie erschienen und muss als verschollen gelten.

Nadja Strasser starb 1955 in Berlin, im selben Jahr, in dem Alexandra Ramm-Pfemfert aus Mexiko zurückkehrte, um bei Maria Einstein-Schaefer zu leben. Franz Pfemfert ist am 26. Mai 1954 in Mexiko-Stadt gestorben. Seinen Namen ließ Maria Ramm, bzw. Maria Einstein-Schaefer, nach dem Tode von Alexandra Ramm-Pfemfert auf deren Grabstein meißeln. Schräg gegenüber auf dem jüdischen Friedhof in der Heerstraße in Berlin-Charlottenburg befindet sich die Grabstätte, in der Nadja Strasser und Maria Ramm gemeinsam ruhen.

Quellen

Centrum Judaicum Berlin

Ettore Cinnella: Machno in der ukrainischen Revolution von 1917 bis 1921. In: Wolfgang Braunschädel und Johannes Materna (Hrsg.): Archiv für die Geschichte des Widerstandes und der Arbeit, Nr. 17. Germinal Verlag. Fernwald 2003

Lisbeth Exner & Herbert Kapfer (Hrsg.): Pfemfert. Erinnerungen und Abrechnungen. Texte und Briefe. Belleville Verlag. München 2000

Walther Huder: Aus dem jüdischen Familienalbum. Zum Tode von Maria Einstein-Schaefer. In: Berliner Tagesspiegel vom 28. März 1975:

Edina Meyer-Maril: Alexander Levy – ein deutsch-jüdischer Architekt zwischen Berlin, Tel Aviv, Paris und Auschwitz. In: Julius H. Schoeps, Karl E. Grözinger und Gert Mattenklott (Hrsg.): Menora. Jahrbuch für deutsch-jüdische Geschichte 1998. Philo Verlagsgesellschaft mbH. Bodenheim 1998

Nadja Strasser: Briefwechsel mit Rudolf Rocker. Archiv des Instituts für Sozialgeschichte, Amsterdam

Dies.: Das Ergebnis. Lyrische Essays. Samuel Fischer Verlag, Berlin 1919

Dies.: Die Russin. Samuel Fischer Verlag, Berlin 1917

Dies.: Von Etappe zu Etappe. Verbesserungsvorschläge aus dem Nachlass Rudolf Rockers im Archiv des Instituts für Sozialgeschichte, Amsterdam

Für entscheidende Hinweise danke ich Wolfgang Braunschädel (Braunschweig), Mieke Ijzermans (Amsterdam) und Edina Meyer-Maril (Tel Aviv)

(1) Nadja Strasser: »Von Etappe zu Etappe«, Originalmanuskript aus dem Nachlass Rudolf Rockers im Archiv des Instituts für Sozialgeschichte in Amsterdam. Mir lagen Kopien vor, die mir Mieke Ijzermans freundlicherweise zukommen ließ.

(2) Ebda.

(3) Ettore Cinnella: »Machno in der ukrainischen Revolution von 1917 bis 1921« in: »Archiv für die Geschichte des Widerstandes und der Arbeit, Nr. 17«, hrsg. Von Wolfgang Braunschädel und Johannes Materna, S. 345

(4) Ebda. S. 346

(5) Ebda.

(6) Nadja Strasser: »Von Etappe zu Etappe«

(7) Nadja Strasser: »Von Etappe zu Etappe«

(8) Ebda.

(9) Nadja Strasser: »Die Russin«, S. 11

(10) Ebda. S. 11

(11) Ebda. S. 45

(12) Ebda. S. 66

(13) Ebda. S. 250

(14) Ebda. S. 123f

(15) So heißt es in »Die Russin« auch: »Für das hungernde Volk werden Judenpogrome erfunden, die den Ableitungskanal für angestaute Leidenschaften und die Ablenkung für die rumorenden Magen bedeuten.« Ebda. S. 242

(16) Ebda. S. 144

(17) Nadja Strasser: »Das Ergebnis. Lyrische Essays«, S. 14f

(18) Ebda. S. 17

(19) Ebda. S. 19

(20) Ebda. S. 29

(21) Ebda. S. 47

(22) Ebda. S. 53

(23) Ebda. S. 57

(24) Exner/Kapfer (Hrsg.): »Pfemfert. Erinnerungen und Abrechnungen. Texte und Briefe«, S. 414

(25) Vgl. Edina Meyer-Maril: »Alexander Levy – ein deutsch-jüdischer Architekt zwischen Berlin, Tel Aviv, Paris und Auschwitz«, in: »Menora. Jahrbuch für deutsch-jüdische Geschichte 1998«, hrsg. Von Julius H. Schoeps, Karl E. Grözinger und Gert Mattenklott.

(26) Ebda. S. 320

(27) Ebda. S. 325

(28) Ebda. S. 331

(29) Ebda. S. 337

(30) Brief von Nadja Strasser an Rudolf Rocker vom 12. Mai 1948, Archiv des Instituts für Sozialgeschichte in Amsterdam

(31) Ebda.

(32) Brief vom 22. Juni 1949, ebda.

(33) Brief vom 22. Dezember 1949, ebda.

(34) Mitteilung des Centrum Judaicum Berlin