A Star is born

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Irgendwann hat jeder begriffen, dass es den Weihnachtsmann nicht gibt, möglicherweise hat man eines Tages auch kapiert, wie man eine Internet-Firewall installiert, und schließlich begreifen manche sogar, was uns Gilles Deleuze sagen wollte. Ein Geheimnis aber wird für Männer jedenfalls niemals zu ergründen sein, nämlich die Frage, was Frauen in ihren Handtaschen herumtragen. Nachschauen kann man jetzt auch nicht mehr, jedenfalls nicht bei dem Täschchen, das die Astronautin Heidemarie Stefanyshyn-Piper bei einem Außeneinsatz an der Weltraumstation ISS im All verlor. Es steht aber wohl fest, dass es sich um eine Werkzeugtasche handelte. Auch wenn niemand jemals mehr hineinschauen kann, anschauen kann man sich Tasche sehr wohl. Spiegel online berichtet, dass ein einfaches Fernglas genügt, und natürlich ein wolkenloser Nachthimmel. An diesem Samstag etwa, sollte, wenn man in Berlin ist, die Tasche um genau 18.14 Uhr und 26 Sekunden am Himmel erscheinen – blicken Sie dazu Richtung West-Süd-West. Sechs Minuten und 16 Sekunden ist sie dort zu sehen. An welchem Tag die Tasche wann genau und von wo aus zu sehen ist, kann man auf der Website spaceweather.com/flybys/index_coords.php nachschauen.
Auf dieser Seite, wo sonst nur Satelliten und die Weltraumstation vermerkt sind, hat auch die »ISS Toolbag« nun einen Eintrag. Die Tasche ist sozusagen zu einem neuen Erdtrabanten geworden. Wird man sich eines fernen Tages, wenn sich andere Generationen oder Bewohner anderer Planeten über die Entstehung der Himmelskörper Gedanken machen, Heidemarie Stefanyshyn-Piper als Schöpferin dieses neuen »Sterns« am Himmel würdigen? Unwahrscheinlich, denn irgendwann wird die Tasche dann doch in der Erdatmosphäre verglühen und so die Lösung des letzten großen Rätsels dieses Universums ein für alle mal mit sich nehmen: das Geheimnis der Damenhandtasche.   fs