Finanzhilfe für Gaza? Palästinenser für die Evakuierung von Gaza bezahlen!

Führt sie in Versuchung!

Wenn das Geld nicht bei den Bedürftigen ankommt, müssen die Bedürftigen eben beim Geld ankommen. Deshalb sollten die Palästinenser für die Evakuierung des Gaza-Streifens bezahlt werden.

Diesmal sind es 4,5 Milliarden Dollar, die für die palästinensische Autonomiebehörde bereitgestellt werden und dem Wiederaufbau im Gaza-Streifen dienen sollen. Im vergangenen Jahr wurden drei Milliarden Dollar ausgezahlt, und man muss kein Prophet sein, um vorherzusagen, dass auch im kommenden Jahr wieder ein paar Milliarden fällig werden.
Verglichen mit den Summen, die für die »Rettung« von Banken ausgegeben werden, ist das zwar wenig. Das Problem ist jedoch das gleiche. Bei denen, die es brauchen, kommt das Geld nicht an. Ausgezahlt wird es vielmehr an unfähige Manager, die stur ihr Spiel weiterspielen, ganz egal, wie viele Desaster sie dabei noch verursachen. Sie wissen, dass man ihnen auch nach dem nächsten Debakel wieder aus der Patsche helfen wird.
Der palästinensische Präsident Mahmoud Abbas braucht Geld, um die Loyalität der Milizenführer und Clanchefs zu erkaufen. Die Hamas braucht Geld, weil der Jihad nicht billig ist. Weitaus sinnvoller wäre es daher, einmal eine grö­ßere Summe zu investieren und das Geld ausnahmsweise den Bedürftigen zukommen zu ­lassen. Da dies im Gaza-Streifen nicht ohne weiteres möglich ist, muss man die Bedürftigen eben zum Geld kommen lassen.
Am Ende ist die Herrschaft der Hamas nichts anderes als eine groß angelegte Geiselnahme. Seit den siebziger Jahren weiß man, dass in solchen Fällen das Stockholm-Syndrom auftritt. Häufig solidarisieren Geiseln sich mit den Geiselnehmern. Nicht ohne Grund, denn selten gilt die Sorge der Ordnungmacht einzig und allein dem Wohlbefinden der Geiseln. Doch ohne Zweifel würden die meisten Geiseln es vorziehen, sich mit einem Haufen Geld in der Tasche von den Geiselnehmern zu verabschieden.
Überdies ist es ein in der arabischen Welt seit Jahrzehnten bekanntes Phänomen, dass dieselben Leute, die am Vormittag gegen den amerikanischen Imperalismus demonstrieren, sich am Nachmittag in die Schlange vor der Visaabteilung der US-Botschaft einreihen. Es ist auch kein Zufall, dass der besondere Hass der Jihadisten dem westlichen Kulturgut gilt, Pop und Hollywood fürchten sie mehr als Panzer und Haubitzen. Recht erfolgreich haben sie der Bevölkerung ­zudem alles vorenthalten, was die islamische Zi­vilisation jenseits von puritanischen Predigten und Märtyrerkult zu bieten hat.

Die Kampagne beginnt deshalb mit dem Abwurf von Büchern, CDs und DVDs. Es sollten Werke der islamischen Literatur dabei sein, vor allem die schlüpfrigen und weinseligen Werke, wie »1001 Nacht« oder die Gedichte von Hafez. Der Film »Three Kings« eignet sich bestens zur Aufklärung über das komplexe Verhältnis von arabischer und westlicher Politik. Da nicht der Eindruck erweckt werden soll, anderswo warte das Paradies, werden aber auch CDs von U2 und Ähnliches abgeworfen.

Dass die Hamas-Milizionäre erst mal alles einsammeln werden, ist Teil des Plans. Während die zweite Welle von Flugzeugen weitere Kulturgüter abwirft, werden zumindest einige Jihadis­ten heimlich nachschauen, um was für Teufelszeug es sich da handelt. Wieder ist die Zahl derer, die den Versuchungen Satans erliegen, etwas größer geworden. Das geht immer so weiter, irgendwann kommen die verbliebenen Jihadisten nicht mehr hinterher mit dem Einsammeln.
Wenn das Stockholm-Syndrom bei den meisten der Sehnsucht nach einem besseren Leben gewichen ist, erfolgt der Abwurf von Flugblättern. Auf ihnen wird ein Angebot unterbreitet: Jeder, der Gaza freiwillig verlässt, erhält 50 000 Dollar als Startgeld sowie eine unbeschränkte Arbeitserlaubnis in einem Land seiner Wahl. Die Ausreise erfolgt auf Kreuzfahrtschiffen über das Mittelmeer. Die Jihadisten sind nun allein zu Haus. Da mittlerweile das neue israelische Raketenabwehrsystem Iron Dome einsatzbereit ist, kann der Gaza-Streifen zu einem Freilichtmuseum ­erklärt werden. Israelis und Touristen aus aller Welt können aus sicherer Distanz mit Ferngläsern beobachten, wie die entnervten Jihadisten erfolglos eine Rakete nach der anderen abfeuern.
Natürlich werden viele der Evakuierten weiter auf die Juden schimpfen, den Verlust der Heimat beklagen und reaktionäre Vereine gründen. Mit anderen Worten: Sie werden sich integrieren. Die meisten werden mit Goldketten behängt in tiefer gelegten Autos herumfahren und laute Musik hören. Die Zwangspalästinenser, die seit mehr als 60 Jahren von den arabischen Staaten als rechtlose Flüchtlinge gehalten werden, werden verdammt sauer sein, dass ihnen so etwas nicht vergönnt ist. Der Druck auf die arabischen Regimes wächst, während Abbas in der Westbank nun seine Ruhe hat. Pech haben nur die Schleierfabrikanten, sie verlieren einen wichtigen Markt.