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Diese Woche war am Ende, also am Anfang der Woche, wirklich hektisch. Denn der Montag war ja schon unser Dienstag, sprich Schlussproduktion. Und zwar deshalb, weil unser Donnerstag ja schon am Mittwoch ist, wegen Himmelfahrt, Sie verstehen. Wir hatten beschlossen, die Zeitung schon einen Tag früher auf den Markt zu werfen, damit Sie an diesem beliebten Feiertag etwas Geistreiches nicht nur zu trinken, sondern auch zu schmökern haben. Wir hoffen, dass auch unsere Abonnentinnen und Abonnenten diese Zeilen auf dem dazugehörenden Papier bereits am Mittwoch in ihrem Briefkasten vorfinden – wenn nicht, lag’s sicher an Ihrem Briefträger oder an der Aschewolke oder im Zweifel »an der Sache mit Griechenland«. Muss ja, denn sonst würde es ja an uns liegen, und das kann nicht sein, da noch bis zur allerletzten Sekunde an der allmächtigen Software geschraubt wurde. Sagen wir es so: Wenn Sie jetzt die Zeitung in der Hand halten und wenn gerade Mittwoch ist, dann hat ja offenbar alles geklappt, und unser Einsatz hat sich gelohnt.
Und wenn wir sagen »uns«, dann meinen wir das jetzt nicht im Sinne von »Gemeingut« und »Commons«, wie wir es im Schwerpunkt thematisieren, sondern schlicht im dem Sinne, dass diese Ausgabe die erste Jungle-World-Nummer ist, die von unserer neuen Tochterfirma Carnivora versendet wird. Bei Ihr Abo betreffenden Anliegen wenden Sie sich von nun unter der Nummer (030) 747 86 26 41 an die Kolleginnen und Kollegen aus der Geschäftsstelle. Sie sind sozusagen gemeinsam unsere neue Frau Gullasch. Und in der Tat, am Telefon verabschiedete sich bereits ein Abonnent mit den Worten »Vielen Dank, Frau Gullasch« von unserem Kollegen. Kein Problem, wir alle müssen uns noch daran gewöhnen, dass die Post-Gullasch-Ära begonnen hat. Das ist auch für uns nicht leicht.
In der vergangenen Wochen brüteten im GF-Zimmer praktisch rund um die Uhr unsere Geschäftsführung, ein externer Berater, diverse am Telefon zugeschaltete Experten und teilweise sogar die zur Tochterfirma gehörende Tochter vor sich hin. Letztgenannte schaffte es nach einem wirklich harten Shooting am Montag dann sogar noch aufs Jungle-Cover. Germany’s Next Topmodel ist damit vorzeitig gefunden.
Hektik kam am Montag aber auch deshalb auf, weil fast alles erst am Wochenende passierte: Bundesliga-Meisterschaft, 8. Mai, Muttertag und Schlag den Raab, die Wahlen in NRW, und auch der Euro wurde erst in der Nacht auf Montag gerettet, Schäuble selbst bis zum Redaktionsschluss noch nicht … Nunja. Wir haben versucht, uns nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. Und wenn die Jungle World am Mittwoch tatsächlich überall ihr Ziel erreicht haben wird, dann machen wir vielleicht am Donnerstag auch ein Fässchen auf – oder wir machen tatsächlich einfach mal an einem echten Feiertag frei.