Die Burka gehört verboten

Pro: Verbietet die Burka!

Burka und Niqab stigmatisieren Frauen als gefährliche Verführerinnen, behindern sie im Alltag und schließen sie aus der öffentlichen Kommunikation aus. Daher gehört die Gesichtsverschleierung verboten.

Die Burka ist ein Ganzkörperschleier, der wie kein anderes islamisches Kleidungsstück die Unterdrückung muslimischer Frauen symbolisiert. Sie ist das Kennzeichen für misogyne, patriarchale, polygame Gesellschaften, deren Frauen und Mädchen sexualisiert auf ihre biologische Funktion reduziert und als minderwertige, teuflisch verführerische Wesen, mithin als eine ständige Bedrohung der Familienehre wahrgenommen werden. Deshalb haben sie den Kontakt zur Außenwelt auf notwendigste Erledigungen zu beschränken. Sie werden genötigt, gesichtslos, ohne Profil und Würde über die Straßen zu huschen. Der Ganzkörperschleier ist das sichtbare Zeichen der Kontrolle des Mannes über die Frau, welche ihm als Besitz zu gehorchen und jederzeit auch sexuell zur Verfügung zu stehen hat. Als Wali (Vormund) bestimmen Vater oder Ehemann, ob und wann die Tochter oder Ehefrau das Haus verlassen und ob sie außerhalb des Hauses einem Beruf nachgehen darf.
Die durch Niqab oder Burka als Verführerin gebrandmarkte Frau ist für die anderen Passanten auf der Straße kaum als menschliches Wesen zu erkennen. Mit der islamischen Gesichtsbedeckung bekleidete Frauen werden systematisch daran gehindert, spontanen Kontakt zu anderen Menschen aufzubauen. Die Gesichtsmimik, ein wichtiges zwischenmenschliches Kommunikationsmittel, kann keine Wirkung mehr entfalten. Die Betroffenen erscheinen gesichtslos, ohne Persönlichkeit, ohne Einzigartigkeit, sie erscheinen als ›Dutzendware‹. Diese Mädchen und Frauen können kein Profil zeigen, daher auch keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. Sie haben »ihr Gesicht verloren« – und das ist eine weltweit verstandene Chiffre für den Verlust der Würde.

Das Blickfeld der Trägerinnen wird durch das Gesichtsschamtuch bzw. Ganzkörperschamtuch (frei nach Feridun Zaimoglu) extrem eingeschränkt. Die Muslima soll daran gehindert werden, sich ein vollständiges Bild ihrer Umwelt zu machen. Die Vollverschleierung ist damit auch eine gefährliche Behinderung, da das eingeschränkte Sehfeld und die weiten, langen Stoffbahnen das Gehen erschweren und Treppensteigen oder Straßen überqueren gefährlich machen. Das frühmittelalterliche Gewand verhindert außerdem, dass Sonne auf die Haut gelangt, was beim Lichtmangel nördlicher Breitengrade die Gesundheit schädigt. Die Muttermilch stillender Niqabis weist in Europa einen signifikanten Vitamin-D-Mangel auf; bei den Frauen selbst begünstigt er, ohne durch Lebensmittel ausgeglichen werden zu können, schon in jungen Jahren Osteoporose. Studien belegen die Bedeutung des Vitamin D in der Krebsprophylaxe.
Der durch die Verschleierung verursachte Tunnelblick strengt die Augen an und bleibt daher auch nicht ohne Folgen für die Körperhaltung, für Muskeltonus und Psyche der Trägerinnen. Der Stoff vor dem Mund dämpft die Stimme und erschwert die Verständigung. Während Männer sinnbildlich ihre Nase in jede Angelegenheit stecken können, haben vollverschleierte Frauen oder Niqabis diese Möglichkeit nicht. Öffentliche Kommunikation ist so im orthodoxen Islam männliche Kommunikation.
Zu einem für alle Seiten bereichernden Gespräch ist es notwendig, einander ins Gesicht sehen zu können. Wertschätzende, gleichberechtigte Kommunikation ist wesentlich auf Gesichtsmimik angewiesen, die nur dann von allen Gesprächspartnern empathisch gespiegelt und beantwortet werden kann, wenn man sich ansieht. Wer den Gesichtsausdruck seiner Gesrpächspartnerin nicht kennt, kann sie kaum einschätzen. Wichtige Gespräche führt man deshalb von Angesicht zu Angesicht, man unterhält sich, indem man wechselseitig Blickkontakt aufnimmt.

Die Schleierpflicht ist weder Ausdruck weiblicher Selbstbestimmung und Emanzipation von der Bevormundung der gesellschaftlichen Leitkultur noch äußerlich sichtbares Kennzeichen eines individuellen Weges religiöser Selbstverwirklichung. Zum »Freiheitsrecht«, die Burka anzulegen, würde immer auch die Freiheit gehören, ohne Furcht darauf verzichten zu können. Eine solche selbstbestimmte Freizügigkeit hat eine gottesfürchtig bedeckte Niqabi oder Burkaträgerin jedoch nicht. Migranten, die aus weltanschaulichen oder religiösen Gründen ihren muslimisch geprägten Herkunftsländern fliehen mussten, kennen den Konformitätsdruck, der von solchen Musterbeispielen an Tugend und Rechtgläubigkeit ausgeht: Alle Muslime werden unter Zugzwang gesetzt, ihrerseits religiös aufzurüsten.

Gabi Schmidt ist Vorsitzende des Vereins »Integrative sozialpädagogische Lernhilfe Deutsch« (I.so.L.De), die mit Förderangeboten mangelnde Deutschkenntnisse bei Migranten verbessern will.