Der letzte linke Student

Denkt national!

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Der letzte linke Student ist müde. Denn: Der Europä­ische Union stirbt nicht. Warum stirbt die Europäische Union nicht? Die Europäische Union stirbt nicht, weil es keinen politischen Willen dazu gibt. Keinen politischen Willen? Ganz und gar keinen? Doch! Mindestens einen politischen Willen gibt es. Der letzte linke Student etwa, der will den Tod der Europäischen Union. Denn: die Europäische Union ist falsch. Falsch? Grundfalsch! Und: sie kann überhaupt nicht richtig werden. Sie kann allerdings: vernichtet werden. Wie vieles vernichtet werden muss. Das ist: Negation. Und: in der Negation liegt die Kraft. Die Negation nämlich ist die Schwester der Dialektik.
Daher schreibt der letzte linke Student nun schnell seine Thesen in sein besonderes Notizbuch. Die Thesen lauten: »Die EU ist nicht zu retten. Entweder es gibt eine einzige Regierung der ganzen Welt, oder es gibt überschaubare Nationalstaaten. Alles andere ist ein Völkergefängnis. Eine gute linke Weltregierung ist aber ­illusorisch. Illusorisches jedoch ist eine Kinderkrankheit des Kommunismus. Daher müssen wir zurück zum Nationalstaat. Schnellstmöglich! Nur der Nationalstaat befreit die Völker aus dem Völkergefängnis. Und im Nationalstaat kann man schneller eine Revolution anzetteln. Weil dort die Leute immer die gleichen Probleme habe. Weil sie ein Volk sind. Der Internationalismus kommt dann eher später. Der Internationalismus kommt immer erst nach der Revolution.« Das schreibt der letzte linke Student in sein besonderes Notizbuch.
Und siehe: es stimmt. Was heißt: der letzte linke Student hat Recht. Das hat er oft. Und: das gibt ihm ein gutes Gefühl. Und auch wir sollten öfter mal ein gutes Gefühl haben, gerade und vor allem im Sommer, denn nur heiter geht es weiter!