Die Reaktion

<none>

Der bevorstehenden Verleihung des Adorno-Preises an Judith Butler widmen wir ja in dieser Ausgabe ein ganzes Dossier, aber auch jetzt schon wurde die Jungle World in diesem Zusammenhang ausgiebig zitiert und wegen frühzeitiger Beiträge im Jungle-Blog gar zur Auslöserin der Debatte erklärt. Perlentaucher zum Beispiel schreibt: »Die von der Jungle World angefachte Kontroverse um die Verleihung des Adorno-Preises an die Philosophin Judith Butler hat nun auch Stephan Kramer vom Zentralrat der Juden zu einer Kritik an der umstrittenen Auszeichnung bewegt.« Caroline Fetscher meint im Tagesspiegel, durchaus kritisch: »Neben ausgesprochenen Fans und wohlwollenden Kritikern wie Slavoj Žižek hat die Philosophin erbitterte Gegner, besonders wenn sie, linksliberal, lesbisch, jüdisch, sich auf tagespolitisches Terrain begibt, und bei Podiumsdiskussionen oder in Interviews gängige ›antikoloniale‹ Campus-Ideologie mit Thesen zu Israels Lage und Politik vertritt, die der Realität kaum standhalten. All dies rief anlässlich des Adorno-Preises unlängst die Berliner Zeitschrift Jungle World auf den Plan, nun auch die Jerusalem Post und den Sekretär des Zentralrats der Juden in Deutschland, Stephan Kramer.« Allerdings wird auch zur Verteidigung Butlers vom Hessischen Rundfunk bis zu Telepolis vor allem auf die Jungle World verwiesen, nämlich auf unser Butler-Interview 2010 (Jungle World 30/10). Die Süddeutsche Zeitung schreibt: »In einem Interview mit der Wochenzeitung Jungle World hatte Butler erklärt, ihre angebliche Unterstützung für Hamas und Hizbollah sei ›schrecklich‹ missverstanden worden. Sie habe damit auf eine Frage hin die beiden Organisationen lediglich im politischen Spektrum einordnen wollen. Sie lehne jede Form von Gewalt ab.« Naja, die Debatte geht jedenfalls weiter. Und noch schnell etwas anderes: Zum Artikel »American Dreamers« (35/12) kommentierte auf unserer Facebook-Seite Kevin Z.: »Ende 2011 war doch was? Ach ja, da hatte Obama nach gerade einmal drei Jahren seinen Millionsten illegalen Einwanderer abgeschoben; bei Bush waren es nach acht Jahren 1,5 Millionen.«