Keiner braucht’s

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Eigentlich, so sollte man denken, ist der durchschnittliche User mit dem derzeitigen Social- Media-Angebot vollkommen ausgelastet. Als da wären: Twitter, Facebook, G+, Diaspora, Pinterest (das ist dieses Dingens, mit dem User anderen Usern in aller Regel nicht selbst fotografierte Bilder von Katzen, schönen Sachen und schickem Essen zeigen), Goodread (hier teilt man seinen Freunden mit, welche Bücher man gelesen hat, zu lesen vorhat oder gerade liest und vergibt Sternchen für die Lektüre), Foursquare (mittels Handy-App wissen die Follower immer, an welchem coolen Ort man sich gerade befindet).
Kann gar nicht sein, finden die Macher von app.net, dem allerneusten sozialen Plattform-Gedöns. Das bei Twitter in der vorigen Woche heftig unter dem Hashtag #appdotnet beworbene Angebot ist über Crowdfunding finanziert worden. 500 000 Dollar kamen zusammen, und nun ist der Dienst in der Alpha-Phase. Und man kann den ersten Usern auf dabei zugucken, wie sie, ääääh, das tun, was sie überall anderswo auch tun, nämlich schrifitliche Bemerkungen machen, auf die Bemerkungen anderer reagieren, und, ganz wichtig: feiern, dass sie die Ersten sind.
Wirklich spannend ist das nicht, aber dafür ist das Konzept von app.net etwas ganz Besonderes: User sollen nicht mit Werbung belästigt werden, es sei denn, sie freundeten sich mit werbetreibenden Firmen an. Und der Dienst kostet Geld, 50 Euro muss man pro Jahr bezahlen, um mitmachen zu können, für »Entwickler« sind es sogar 80 Euro. Dafür dürfen diese Entwickler dann nach Herzenslust Spiele und Handy-Apps entwickeln, um die User zu unterhalten. Die Kundenbespaßung dürfte bitter notwendig werden, denn so richtig erklären, warum man sich bei app.net kostenpflichtig mit seinen Freunden unterhalten soll, konnte bislang noch niemand.