Berichtet über seine muskelentspannende Reise nach Plau am See

Im Schatten der Kur

Von Knud Kohr

Knud Kohr unternimmt eine muskelentspannende Traumreise ins Land der Lokomaten.

Ich stehe im Dachgeschoss eines Hauses, von dem ich weiß, dass es vor mindestens zehn Jahren abgerissen wurde.
Ich schaue in das Fenster einer Wohnung, das von einer roten Stehlampe erleuchtet wird. Die Mieter sind seit mindestens fünf Jahren in einem Altenheim.
Der Mann, dessen schwerfällige Schritte ich hinter mir höre, ist 1983 gestorben. Das weiß ich sicher, weil ich bei seiner Beerdigung dabei war. Schade. Er war immer sehr nett zu mir.
»So«, sagt die Therapeutin für progressive Muskelentspannung. »Ihre Traumreise endet jetzt. Atmen Sie alle ein paar Mal tief durch, und dann öffnen Sie langsam die Augen.«
Wenige Minuten später, als sie jedem aus der Gruppe per Namenskürzel auf dem Therapieplan seine Anwesenheit quittiert, hält sie für einen Moment inne. »Ich sehe gerade, dass das Ihre letzte Stunde war.«
»Richtig. Morgen fahre ich nach Hause.«
»Dann wünsche ich Ihnen eine gute Heimfahrt. Hoffentlich hatten Sie eine schöne Zeit bei uns in Plau am See.«

Fünf Wochen vorher

»Seid ihr sicher, dass es hier ist?« Heidrun klopft unsicher auf das Navigationsgerät neben dem Lenkrad vor sich. Doch das zeigt weiterhin an, dass wir unser Ziel erreicht haben. Die Quetziner Straße in Plau am See. Vor knapp zwei Stunden sind Heidrun und meine Freundin Susann mit mir 150 Kilometer entfernt von hier im verschneiten Berlin-Charlottenburg aufgebrochen, um mich zu einer fünfwöchigen Kur in einer Klinik zu bringen, die auf neurologische Erkrankungen spezialisiert ist und als eine der besten in ganz Deutschland gilt.
Und nun stehen wir nach endloser Schlidderei an einem Abzweig von der Landstraße, der ins Nichts zu führen scheint. Links und rechts der Fahrspur steht alle paar Dutzend Meter ein Alleebaum, dahinter weite, unbebaute Felder, über die ein fieser Wind fegt.
»Das sieht selbst für Mecklenburg-Vorpommern recht ländlich aus«, breche ich nach einer Minute das Schweigen.
»Da hinten war irgendwo ein Ortsschild«, regt Susann an, »lass uns dahin fahren und einen Eingeborenen fragen.«
So geschieht es. Immerhin scheint es sich bei Plau am See tatsächlich um einen kleinen Ort zu handeln. Wir halten an einer Kreuzung, die auf der rechten Seite mit einer Sparkasse zu renommieren weiß. Und links mit dem Restaurant und Bringdienst »Bombay«, der mit Pizza lockt. Und Burger. Und Chinapfanne. Sogar indisches Essen scheint im Angebot zu sein.
Gerade kommt ein Angestellter heraus und packt einen Thermoskasten auf den Beifahrersitz eines Kleinwagens. Offenbar ist bei »Bombay« eine Bestellung eingegangen. Wir nutzen die Chance und sprechen den Mann an.
»Zum Mediclin-Zentrum? Da muss ich jetzt auch hin. Fahren Sie mir einfach hinterher.«
Tatsächlich biegen wir nach wenigen hundert Metern in die Straße ein, die wir erst verschmäht haben. Das Navigationsgerät wollte uns also nicht bösartig in die Irre führen. Heidrun hatte schlicht vergessen, die korrekte Hausnummer einzugeben. Unsere Fahrt endet vor zwei dreistöckigen Klinikbauten, die in den neunziger Jahren gebaut wurden. Rechts das Krankenhaus, das vorrangig auf Nervenkrankheiten, Querschnittslähmungen und Wirbelsäulenprobleme spezialisiert ist. Links daneben befindet sich die neurologische Rehabilitation, die für die kommenden fünf Wochen mein Zuhause sein wird. Sei zehn Jahren leide ich nämlich an Multipler Sklerose, und für diese Krankheit gilt Plau am See als eine der drei besten Adressen in ganz Deutschland. Im Mai 2012 ereilte mich nach Jahren ein schwerer Schub dieser unheilbaren Autoimmunkrankheit. Binnen weniger Tage konnte ich meinen rechten Fuß nicht mehr heben. Selbst mit meinen beiden Nordic-Walking-Stöcken Lewis und Clark, die ich nach den Entdeckern des Landweges von Saint Louis zur US-amerikanischen Pazifikküste benannt habe, schaffte ich es kaum noch zu meinem eigenen Briefkasten. Nachdem ein Bombardement schwerster Medikamente die Entzündungen in meinem Hirn gestoppt hatten, kam mein Neurologe auf die Idee, mich für einige Wochen in eine Reha-Klinik zu überweisen. Monate und Dutzende von Antragsformularen später war ich nun hier.
Eigentlich ist die Klinik malerisch gelegen. Nur wenige hundert Meter entfernt liegt der See, der das Städtchen Plau im Namen trägt. Gleich nebenan befindet sich die Müritz, Deutschlands zweitgrößter Binnensee. Der Garten auf der Rückseite der Klinik sieht im Sommer gewiss auch recht malerisch aus. Jetzt aber ist das gesamte Gelände verschneit und von Eis überzogen. Als wir parken, sind nur einige Patienten zu sehen, die in einem hölzernen, offenen Pavillon im Wind stehen und hastig ihre Zigaretten rauchen.
Hand in Hand mit meiner Freundin trage ich mein Gepäck an den Empfangstresen. Auf den ersten Blick muss sich das Entrée durchaus nicht vor dem eines Hotels der gehobenen Mittelklasse verstecken. Eine Cafeteria und ein Indoor-Flohmarkt mit regionalem Kunsthandwerk und Kosmetikprodukten erwarten mich, und nach wenigen Minuten habe ich nicht nur meine Zimmerschlüssel, sondern auch mein Telefon ist freigeschaltet. Der Chlorgeruch vom hauseigenen Schwimmbad wabert dezent durchs Erdgeschoss, und eine Art Litfass-Tafel kündet von allabendlichen Veranstaltungen in der Aula. Heute kommt ein Bauchredner. Ein Städtchen weiter wird in zehn Tagen ein Konzert mit Roland Kaiser stattfinden, und für eine Kutschfahrt könnte ich mich auch gleich vormerken lassen. Immerhin.
Schwester Conny, eine ehemalige Spartakiade-Siegerin im Kugelstoßen, begleitet mich auf mein Zimmer. 30 Quadratmeter mit einem rollstuhlfähigen Badezimmer. Meine Angst vor einem Monat am Ende der Welt verfliegt.
Und kehrt sofort zurück, als die beiden Frauen sich verabschiedet haben. Hand in Hand mit meiner Freundin habe ich nämlich nicht bemerkt, dass die gesamte Kurklinik mit stumpfem Nadelfilzbodenbelag ausgelegt ist. Ideal für Menschen, die Gleichgewichtsstörungen haben und auf glatteren Belegen ständig ins Rutschen gerieten. Für alle, die wie ich ihre Füße nur unter Schwierigkeiten heben können, kann es nichts Schlimmeres geben. Außer Watt vielleicht. Oder Treibsand.
Jedenfalls schaut mich Schwester Conny zweifelnd an, als ich, strauchelnd und mich immer wieder an den Wänden abstützend, zur Eingangsuntersuchung erscheine.
»Wollen Sie einen Faltrollstuhl haben? Damit kämen Sie viel besser voran. Und die Therapien wirken auch besser, wenn Sie nicht auf dem Weg schon so viel Kraft verbrauchen.«
»Vergessen Sie das einfach. Ich bin an meinen Stöcken in die Klinik gekommen, und ich werde an meinen Stöcken die Klinik auch wieder verlassen.«
Dabei muss ich so düster geschaut heben, dass selbst eine ehemalige Hochleistungssportlerin zur Sicherheit mehrere Schritte zurückweicht. Meine medizinischen Werte sind für einen 47jährigen Mann mit sitzender Tätigkeit und Schwerbehindertenausweis geradezu streberisch gut. Dazu werde ich am nächsten Tag erfahren, dass meine Leber- und Blutwerte der einer 14jährigen Almbewohnerin ähneln. Eigentlich kein Wunder, wenn man seit 16 Jahren keinen Alkohol trinkt und seit zwölf Jahren nicht mehr raucht.
»Warten Sie mal.« Nach den Untersuchungen verschwindet Schwester Conny aus dem Untersuchungsraum. Minuten später schiebt sie einen Rollator hinein. »So. Den versuchen Sie jetzt. Wenn Sie den nicht brauchen, können Sie ihn ja auch in Ihrem Zimmer stehen lassen. Aber wenn Sie mal wackelig sind, haben Sie den in Griffweite.«
Protest lässt die Schwester gar nicht erst zu.
Ich stelle den Rollator vor mein Zimmer, wo er für die nächsten Wochen stehen bleibt. Manchmal werde ich ihn benutzen müssen. Aber in mein Zimmer stelle ich ihn nie. Den Rest des Abends verbringe auf meinem Bett vor dem Fernseher.

Am nächsten Morgen hämmert es um 6.45 Uhr gegen meine Tür. »Aufstehen! Ihre Therapie beginnt!«
Es dauert eine Viertelstunde, bis ich gewaschen und angezogen bin. Wo und wann soll eigentlich meine Therapie beginnen? Ich habe keine Ahnung.
Auf dem Flur wartet schon eine andere Schwester auf mich. Sie drückt mir einen Zettel in die Hand. »Mein Name ist Schwester Suse. Ich bin heute für Sie verantwortlich. Bitte tun Sie mir den Gefallen und benutzen heute erstmal den Rollator. Die Wege sind weit hier, und auskennen tun Sie sich auch noch nicht. Ihr Frühstück steht heute im Aufenthaltsraum.«
»Warum denn nicht unten? Ich dachte, da wäre der Speisesaal.«
»Ist er auch. Aber neue Patienten behalten wir die ersten Tage ein bisschen im Blick. Ach so: Nehmen Sie bitte ein Handtuch und ihre Badehose mit.«
Aha. Im Aufenthaltsraum befinden sich eine kleine Kaffeeküche, ein Fernseher, ein Regal mit Büchern, die wahrscheinlich ehemalige Patienten beim Auszug hier gelassen haben. Ein kleiner runder Tisch am Fenster und ein größerer mitten im Zimmer. Da isst bereits eine junge Frau. Sie hat aschblonde Haare, sitzt in einem sportlichen, gelb-rot lackierten Rollstuhl und stochert lustlos in ihrem Frühstück herum.
»Ich heiße Knud. Behalten sie dich auch im Blick?«
Sie runzelt die Stirn. »Ich bin Katharina. Keine Ahnung, wovon du redest.«
Schlechter Start. Also setze ich mich an den kleinen Tisch und schaue ein bisschen in den grauen, kalten Himmel, aus dem gerade ein feiner Schnee fällt. Weiter hinten ist ein See zu erahnen. Ist bestimmt schön hier. So ab Ende Mai. Aber da werde ich hier garantiert nicht mehr sitzen. Katharina sitzt übrigens auch nicht mehr hier. Sie ist unhörbar aus dem Raum gerollt. Also quäle ich mir einen lösliche Kaffee und ein Aufbackbrötchen rein. Frühstück um sieben Uhr ist nicht meine Sache.

Den übrigen Tag werde ich von Schwester Suse von einer Therapieeinheit zur nächsten gebracht und von den jeweiligen Therapeuten in Augenschein genommen. Gegen 16 Uhr war ich bei der Physiotherapie gewesen. Außerdem bei der neurologischen Untersuchung durch einen netten, zyprischen Arzt, musste versuchen, auf einem Bein zu stehen, nochmals Blut abgeben, Reflextests machen, auf Hartgummibälle drücken und einige kurze Hirnleistungstests bestehen. Zum Schluss hatte ich meine erste Gruppenstunde im Gleichgewichtsbecken. Bei der sich herausstellte, dass es um meinen Gleichgewichtssinn nicht allzu gut steht. Sobald ich länger als einige Sekunden freihändig stehen sollte, hatte ich die Wahl, entweder hektisch nach dem Beckenrand zu greifen oder mir den Wasserspiegel von unten anzuschauen.
»Ist ganz normal. Sie laufen ja schon seit drei Jahren an Ihren beiden Stöcken«, beruhigt mich Schwester Suse. Ich erwäge, mein Konto zu plündern und mir ein Taxi nach Hause zu bestellen. Mehr als 250 Euro wird das doch wohl nicht kosten?

»Morgen, Schwester Conny.«
»Morgen, Herr Kohr. Frühstück steht schon auf Ihrem Tisch.«
»Morgen, Kati. Gut geschlafen?«
»Hallo, Knud. Siehst gut aus, wie du heute läufst.«
Die zweite Woche meiner Kur hat begonnen. Mittlerweile hat sich Routine eingeschlichen. Morgens zwischen sieben und halb acht gehe ich an meinen beiden Stöcken in den Aufenthaltsraum im zweiten Stock. Noch immer werden mir hier meine Mahlzeiten serviert, noch immer weiß ich nicht, warum ich nicht in den großen Speisesaal im Erdgeschoss gehen soll, wie es die meisten anderen Patienten tun.
»Bleiben Sie einfach noch ein bisschen oben«, hat eine der Schwestern gesagt, als ich sie am Wochenende fragte.
»Hab ich wirklich so traurig ausgesehen, in den ersten Tagen am Rollator?« hake ich nach. Doch da schüttelt sie nur unbestimmt den Kopf und eilte weiter über den Flur.
Nachdem ich in den ersten Tagen auf vielerlei Arten untersucht und getestet worden war, muss die Ärzteschaft auf ihren täglichen Konferenzen zu dem Schluss gekommen sein, dass ich nicht nur ein Fall für Krankengymnastik, Bewegungsbad und progressive Muskelentspannung bin, sondern dringend der Unterstützung durch High-Tech-Geräte brauche.
Ronald Krüger, mein Krankengymnast, setzt mich heute morgen zunächst auf einen Motomed. Das ist ein Trimmrad, vor das man sich auf einen Stuhl setzt. Wenn die Füße in den Halterungen und der Widerstand eingestellt sind, benutzt man es eigentlich wie jedes andere Ergorad auf der Welt. Aber wenn man aufhört zu treten, springt ein Elektromotor an. Der führt die Füße, ohne dass man sich selbst bewegen muss. Krüger sieht mir bei meinen Bemühungen zu. Er scheint zufrieden zu sein. »Dann gehen wir gleich mal rüber zum Gigerbike.«
In einem Raum wenige Meter entfernt stehen drei seltsame Maschinen. Auch die Gigerbikes sind prinzipiell Laufräder, nur dass sie quasi liegen. Krüger hilft mir auf eine der Liegen, die unter jedem Bike platziert sind. Meine Füße werden in Pedale am unteren Ende eingespannt, mit meinen Händen bewege ich eine Kurbel direkt über mir. Nach jeweils 100 Umdrehungen wechsle ich die Richtung.
»Ist gut für die Koordination«, ermutigt mich mein Krankengymnast, während ich schon nach knapp 200 Umdrehungen Zuckungen im rechten Bein bekomme und verkrampft auf den Dokumentarfilm über die Innerschweizer Bergwelt starre, der auf einem Bildschirm knapp über mir zur Ablenkung angespielt wird.
Nach 600 Umdrehungen, vor mir laufen gerade Bilder aus der Innenstadt von Thun, beendet Krüger diese Einheit für heute. Beim Aufstehen merke ich, wie viel Kraft die High-Tech-Reha kostet. Nach wenigen Schritten schleppe ich mich nur noch an der Wand entlang über den Nadelfilz.
»Herr Kohr?« Nach dem Mittagessen spricht mich die Stationsärztin an. Dr. Dr. Braun ist vielleicht fünf Jahre jünger als ich und eilt gut gelaunt auf mich zu. »Auf einen Patienten wie Sie haben wir hier gewartet.«
»Ach?« Eine bessere Antwort fällt mir gerade nicht ein.
Das scheint Dr. Dr. Braun aber gerade egal zu sein. Freudestrahlend berichtet sie mir von der Spezialbehandlung, die sie mir anbietet. Wenn ich will, kann sie mir noch in dieser Woche dreimal den Liquorkanal anstechen lassen, also den Kanal direkt neben dem Rückenmark. »Wir entnehmen ein bisschen Flüssigkeit, mischen es mit kristallinem Cortison und spritzen die Mischung sofort wieder ein. Nach drei Behandlungen merken Sie, ob Sie wieder besser laufen können. Wir können die Eingriffe gerne in ­Ihrem Zimmer machen.«
Drei Einstiche neben das Rückgrat? Einen habe ich vor zehn Jahren bekommen, während der MS-Diagnostik. Das war unangenehm genug. Ich erbitte drei Tage Bedenkzeit.
Ausgerechnet in dieser Woche hat meine Freundin einen Reiseauftrag in der Südsee zu erledigen. So weit entfernt, dass ich sie nur mit einem Satelliten-Handy erreichen könnte. Das wir beide aber nicht besitzen. In meiner Not rufe ich meine Schwägerin an. Die arbeitet bei einem großen Pharmaunternehmen in der Schweiz und verspricht, gleich morgen früh in ihrer Forschungsabteilung eine Einschätzung einzuholen.
In dieser Nacht schlafe ich vielleicht zwei Stunden. Soll ich die Eingriffe machen lassen? Dann kann ich meine Freundin vielleicht ohne Gehhilfe empfangen, wenn sie mich bald besuchen kommt. Haben die hier das Wundermittel? Oder kann bei der Sache etwas schiefgehen?
Noch vor dem Frühstück ruft meine Schwägerin an.
»Pass auf, Knud. Mein Kollege sagt, dass du es lassen sollst. Wenn jemand beim Ansetzen der Nadel husten muss oder sich verschätzt, sitzt du ab sofort im Rollstuhl. Aber im Vergleich zu einer anderen Gefahr ist das eher ein kosmetisches Problem.«
»Was?!«
»Wie immer du dich entscheidest: Lass es nur in einem sterilen OP machen. Wenn es zu den geringsten Verunreinigungen kommt, dann entstehen Hämatome in deinem Gehirn. Blaue Flecken sozusagen.«
»Blaue Flecken?«
»Ja, auch das überlebt man. Aber danach ist man nicht mehr derselbe Mensch. Vielleicht kannst du dann nicht mehr reden, vielleicht musst du Windeln tragen, vielleicht erkennst du niemanden mehr. Kann man vorher nicht sagen.«
Eine Sunde später weiß mein Arzt, dass ich mich nicht anstechen lassen werde. Beim nächsten Treffen auf dem Flur schaut Dr. Dr. Braun konzentriert in die andere Richtung. Dafür winkt Krüger mir freudig zu. »Wie haben einen Termin auf dem Lokomat für Sie.«

»Yee-haw!« rufe ich, als Kati am nächsten Morgen mit ihrem Rollstuhl in den Aufenthaltsraum rollt. Wir essen nun schon seit über zwei Wochen zusammen.
»Yee-haw«, antwortet sie, und klingt dabei etwas matt. Kati wurde 1989, wenige Monate vor dem Mauerfall, in einem Städtchen geboren, das nur eine knappe Stunde Autofahrt von der Klinik entfernt liegt.
Nach all dem, was ich in den letzten Tagen über sie erfahren habe, dürfte sie der tapferste Mensch sein, den ich in meinem ganzen Leben kennengelernt habe. Kati kam als völlig gesunder Säugling zur Welt. Doch schon nach zwei Jahren wurde ihr Epilepsie diagnostiziert. Zusätzlich begann sie an einer seltenen, höchst aggressiven Autoimmunkrankheit zu leiden. Der Stirnlappen ihres Gehirns, in dem unter anderem die einkommenden Reize aus den Augen verarbeitet werden, begann sich selbst aufzufressen.
»Das hat mein Gehirn gemerkt«, lächelt Kati. »Aber die Handwerker beim Wiederaufbau waren scheinbar nicht die besten.«
Tatsächlich baute sich Katis Gehirn seitenverkehrt wieder auf. Seitdem trägt sie einen Nachbau des Hirnlappens im Hinterkopf, was dazu führt, dass sie einige Zehntelsekunden braucht, um auf Außenreize zu reagieren. Das alles hat Kati als Kind nicht daran gehindert, Dressurreiterin zu werden und dreimal die Landesmeisterschaft von Mecklenburg-Vorpommern zu gewinnen. Deswegen begrüßen wir uns auch stets mit dem alten Cowboyruf »Yee-haw!«. »Naja, war eben ein schwacher Jahrgang«, winkt sie ab.
Mit der Pubertät kam die Epilepsie zurück. Seitdem hat Kati eine Art Lock-in-Syndrom. Das dauert immer nur wenige Minuten, und während der ganzen Zeit nimmt sie die Welt um sich herum wahr. Aber sie kann nicht reagieren. Deswegen wurde sie auch zur Sicherheit in den Rollstuhl gesetzt. Mehr als einmal ist sie auf offener Straße zusammengebrochen. Jedesmal war es pures Glück, dass kein Auto sie aus Versehen überfuhr. Auf einem Pferd ist sie auch seit Jahren schon nicht mehr gewesen.
»Naja, du bist so groß und hast immer deine Stöcke dabei. Da habe ich mich zu dir gesetzt. Falls jemand mich angreift, kannst du den vertreiben. Ist das schlimm?«
Nein. Das ist eines der schönsten Komplimente, die ich jemals bekommen habe. Aber ab heute kann Kati nicht mehr zum Essen kommen. Ihre Ärzte haben entschieden, dass sie in den großen Speisesaal soll. Damit sie sich an andere Menschen gewöhnt. Und vielleicht bald nicht mehr erstarrt. »Abends bin ich ja auch hier«, versuche ich zu trösten. Dann muss Kati weg. Das Müsli wartet.

Auf mich wartet der Lokomat. Das heißt, eigentlich muss ich auf den Lokomaten warten. Und zwar an einem Fahrstuhl, vor dem Krankengymnast Krüger mich abholen will.
»Warum kommen Sie denn mit einem Rollstuhl?« frage ich unfreundlich, als er auf mich zukommt.
»Das verstehen Sie später. Einfach reinsetzen.«
Tatsächlich ist es ein langer Weg zum Lokomaten. Gestern habe ich mich im Internet ein bisschen schlau gemacht. Von diesen Geräten gibt es im ganzen deutschen Sprachraum nur eine Handvoll. Zum Beispiel an der Uniklinik in München. Oder im Neurologischen Institut in Münster. Oder in dem Keller, durch den Krüger mich gerade rollt. Um die wenigen Termine, die man am Lokomaten bekommen kann, gibt es regelmäßig Streit zwischen Patienten und Krankenkassen. Ist das mein Termin mit einer Wundermaschine? Werde ich danach wieder joggen können? Tatsächlich war ich in meinem Leben bislang höchstens dreimal joggen, und auch nur deshalb, um eine Mitschülerin oder einen Freund zu beeindrucken. Aber es wäre doch trotzdem schön, das wieder zu können.
Tatsächlich steht der Lokomat hinter einer Tür im Keller. Neben ihm warten einige Rollatoren und Rollstühle darauf, repariert zu werden. Durch wenige schmale Fenster in der Wand fällt fahles Licht in den Raum. Draußen ist nämlich immer noch Winter, und die Sonne scheint es auch heute nicht durch die graue Wolkendecke zu schaffen. Für einen Moment überlege ich, wo ein Lokomat wohl in einer Privatklinik in Kalifornien stünde. Direkt am Meer, in einem klimatisierten Glashaus, und benutzen könnte ihn jeder, der 1 000 Dollar pro Stunde bezahlen würde. Für einen Moment bin ich richtig froh, in Deutschland zu leben, wo man High-Tech-Behandlungen einfach von seinem Arzt verordnet bekommt.
»Fahr ihn schon mal die Rampe hoch, Ronald.« Hier unten im Keller hat Frau Marusch das Kommando. Eigentlich ist die dunkel­haarige Frau mit den wachen Augen studierte Heilpraktikerin. Doch da sie diese menschenleere Gegend liebt und mit ihrer eigenen Praxis jahrelang nur knapp dem Hungertod entgehen konnte, ließ sie sich zur Physiotherapeutin für modernste Maschinen fortbilden. Seitdem führt der Weg zum Lokomaten nur an ihr vorbei.
Zunächst werde ich über eine kurze, steile Rampe auf ein ruhendes Laufband geschoben. Dann muss ich direkt unter einer Art Metalltor aufstehen und mich an zwei Griffen links und rechts des Bandes festhalten. Nach einigen Messungen weiß ich, dass ich heute 79,1 Kilo auf die Waage bringe und meine Oberschenkel 46 Zentimeter lang sind. All das wird in den Computer eingegeben, der den Lokomaten steuert. Dann bekomme ich eine schwarze Plastikweste umgelegt, und mehrere Schnüre werden an mir befestigt. Außerdem werden meine Füße in übergroße Plastiksandalen eingeschnürt.
»Kanns losgehen?« zwinkert mir Frau Marusch zu.
»Was auch immer«, antworte ich gottergeben.
Das Gerät hebt mich hoch und bringt mich in eine Schrittstellung. Dann setzt es meine Füße abwechselnd auf dem Laufband ab.
»Das wäre Ihre optimale Schrittlänge«, sagt Frau Marusch. Dem ziehenden Schmerz in meinen Muskeln und Sehnen zufolge bevorzuge ich seit einigen Jahren eine suboptimale Länge. Als ich losgebunden werde und mich nur noch nach hinten fallen lassen muss, bin ich erstmals in meinem Leben froh, in einem Rollstuhl zu sitzen.

Aber Herr Krüger kennt kein Erbamen. Eine Viertelstunde darf ich mich ausruhen, dann bringt er mich zu einem Barren, der im ersten Stock auf mich wartet.
»Stellen Sie sich mal zwischen die beiden Balken«, sagt er. »Und dann laufen Sie einfach los. Wenn Sie umfallen, haben Sie die Griffe gleich neben sich. Und ich bin ja auch noch da.«
Zweifelnd mache ich mich auf den Weg. Und es klappt. Zwar ist kein einziger meiner Schritte länger als zehn Zentimeter, aber dennoch: Zum ersten Mal seit Monaten gehe ich ein Stück, ohne Stöcke in der Hand oder eine Wand in Stützweite zu haben.
»Umdrehen. Gleich nochmal«, sagt Krüger. Es klappt wieder. »Und jetzt einen Weg rückwärts.«
»So«, sagt Krüger, als ich mich mit zitternden Beinen an einen der Balken klammere und er mich einen Zettel unterschreiben lässt. »Das machen wir morgen gleich nochmal. Nächste Woche im Gang dahinten. Und zur Feier Ihrer Entlassung gehen Sie freihändig zum Wagen, der Sie nach Hause bringt.« Dann muss er kurz husten.
Ich bin zu allem bereit. Krüger ist großartig. Und ab dem nächsten Tag krankgeschrieben wegen einer fiebrigen Grippe. Bis zum Ende der Kur werde ich den Mann nicht mehr wiedersehen.
Zum Abendessen komme ich an diesem glorreichen Tag zu spät. Das Tablett mit Brot und Aufschnitt trocknet im Aufenthaltsraum vor sich hin, die Suppe auch nur lauwarm zu nennen, wäre schon deutlich übertrieben.
Die Stimmung hingegen ist gerade am Kochen. Ein halbes Dutzend Patienten mittleren Alters versuchen, das Gerät für die Lichttherapie in Betrieb zu setzen. Das hängt an der Wand und sieht aus wie ein Flachbildschirm. Wenn man die richtigen Schalter und Drehregler findet, beginnt er in sanftem Morgenlicht oder wahlweise in leuchtendem Mittagslicht zu strahlen. Natürlich ohne Sonnenbrand zu verursachen oder die Netzhaut der Augen zu schädigen.
»Ist ja wie auf Malle!« jubelt eine der beiden mangelhaft blondierten Frauen, die sich mit den vier Männern auf Stühlen rund um die Lichtquelle platziert haben. Ich nippe unauffällig an meinem löslichen Kaffee. Nach wenigen Minuten weiß ich, dass die Sechs alle aus der Gegend stammen, die meisten sich aber erst in der Klinik hier kennengelernt haben. Zwei von den Herren waren übrigens schon mit einer Brigitte zusammen, die aber sowieso eine ziemliche Schlampe ist. Wenn man den beiden Damen glauben darf.
Als gegen 20 Uhr die Schwestern der Tagschicht sich verabschiedet haben, kramen die fidelen Sechs mehrere Jutetaschen hervor, aus denen es verräterisch klappert. Tatsächlich holen sie etliche Flaschen Wein hervor, die sie zügig zu leeren beginnen.
»Ist ja eigentlich striktes Alkoholverbot hier«, grinst mich einer der Männer an. »Aber du verpfeifst uns doch nicht. Auch einen Schluck?«
»Wie müssen heute mal einen saufen. Werner fährt morgen nach Hause.«
Werner sitzt als Einziger still und mit nachdenklichem Gesicht inmitten der fidelen Bande. Übersehen kann man ihn kaum. Seine Oberschenkel dürften einen Umfang von mindestens 80 Zentimeter haben, und unter seinem Hemd zeichnen sich gewaltige Bizepse ab. Alles in allem wirkt Werner wie ein professioneller Bodybuilder, der seine Karriere vor zwei Jahren beendet hat und es seitdem mit dem Training nicht mehr ganz so ernst nimmt.
Eine Stunde später sind vier Flaschen geleert, vielleicht auch ein paar mehr. Das Gekicher wird so laut, dass Schwester Conny bereits misstrauisch ins Zimmer geschaut hat und der Alkohol eilends versteckt werden musste. Auch über die Untaten von Brigitte weiß ich mittlerweile mehr, als ich jemals erfahren wollte. Es wird Zeit, zu gehen. Als ich mich an Werner vorbeidränge, zeigt der auf meine Stöcke: »Geht doch schon viel besser, oder?«
Grund genug, mich noch einmal hinzusetzen. Werner wird morgen leider ungeheilt aus Plau entlassen und in wenigen Wochen nach Münster weitergereicht werden. Dort hat man einen Spezialisten, der Werner vielleicht doch noch helfen kann. Vor wenigen Jahren hatte er nämlich einen Autounfall, den er trotz schwerer Kopfverletzungen überlebte. Allerdings hatte sein Nervensystem Schaden genommen. Werners Hirn befahl dem Körper, ab sofort Muskelstränge aufzubauen. Die neuen Stränge waren allerdings nutzlos, weil sie keine Spannung aufbauen und deshalb nicht die Muskelarbeit tun konnten. Weshalb sofort neue Muskelzellen aufgebaut wurden.
»Und jetzt guck mich mal an.« Werner zeigt auf seine Arme. »Mittlerweile lauf ich durch die Gegend wie King Kongs großer Bruder. Aber Treppensteigen oder Einkaufstüten tragen kann ich bald gar nicht mehr.«
Was soll man da sagen. Ich murmele »Viel Glück« und gehe schlafen.

Dann kommt der letzte Tag der Reha in Plau. Der fünfunddreißigste. Er fliegt vorbei, ohne wirklichen Eindruck zu hinterlassen, wie solche Tage das immer so an sich haben. Mir wird zum letzten Mal der Blutdruck gemessen. Im Schwesternzimmer übergibt Conny gerade den Dienst an Suse. Die Waage im Schwesternzimmer ermittelt mein Entlassungsgewicht. 76 Kilo, drei weniger als zu Beginn der Kur. »Das ist ein bisschen wenig bei 190 Zentimetern Größe«, sagt Schwester Suse. Kein Wunder, dass es nicht weniger ist. Bei dem Kantinenfraß hier, denke ich. »Warum haben Sie mich eigentlich die ganzen fünf Wochen lang im Aufenthaltsraum essen lassen?« frage ich sie.
»Ach.« Schwester Suse windet sich ein bisschen. »In der ersten Zeit hatten wir wirklich ein bisschen Angst, dass Sie sich was antun könnten. Und dann haben wir uns immer so nett mit Ihnen unterhalten. Weshalb hätten wir Sie also wegschicken sollen?«
Schon wieder ein nettes Kompliment. Ich falle in das Lachen der beiden Schwestern ein.
Dann verabschiede ich mich bei meinem behandelnden Arzt. Frau Marusch. Der Spezialistin für muskelentspannende Traumreisen und einigen anderen Therapeuten, die mir zufällig über den Weg laufen. Ich entschließe mich, auch Krüger in guter Erinnerung zu behalten. Der Mann kann doch nichts dafür, dass ihn die Grippe erwischt hat. Erst zu Hause werde ich merken, dass es sich bei dem Zettel, den er mich am Barren unterschreiben ließ, um den Antrag für einen Motomed handelte. Derzeit prüft meine Krankenkasse, ob ich bald ein solches Gerät in die Wohnung geliefert bekomme.
Von Kati habe ich mich gestern schon verabschiedet. Vom Bringdienst »Bombay« aus Plau ließ ich uns eine Pizza und eine Chinapfanne mit Frühlingsrollen in den Aufenthaltsraum liefern. Nach dem Essen hatten wir noch ein wenig dagesessen, bis Kati mir eine Hand entgegen streckte. »Kriegt dein Kurschatten gar keinen Abschiedskuss?«
»Kurschatten geht anders«, antwortete ich. »War aber toll, dich kennenzulernen.« Dann führte ich die Hand vorsichtig an meine Lippen, ohne sie zu berühren. Kurz danach fanden wir einen Vorwand, schnell auf unsere Zimmer zu gehen. Heute ist Kati mehrfach an mir vorbeigefahren, ohne viel zu sagen.
Also verbringe ich den letzten Abend allein. Bis ein neuer Mitpatient hereinkommt. Er trägt eine Thermoskanne bei sich. Und einen Apfel, den er auf der Arbeitsfläche ablegt. Dann schaltet er den Wasserkocher ein. Gießt das Wasser über einen Teebeutel in der Kanne, bevor es richtig kocht. Plötzlich schlägt er sich mit der flachen Hand vor die Stirn. Gießt kaltes Wasser in den Kocher und füllt es in die Kanne um. Wieder schlägt er sich gegen die Stirn. Schaut nacheinander in alle Schubladen. Dreimal hintereinander. Vorsichtig räuspere ich mich.
»Kann ich ihnen helfen? Ich bin nämlich schon seit ein paar Wochen hier.«
»Ja.« Er zeigt mir seine geballte Faust. »Ich suche einen Sessel. Für … für hier.«
»Meinen Sie vielleicht ein Messer? Oberste Schublade rechts.«
»Danke. Gut, einen alten Hasen im Raum zu haben.« Dann greift er sich einen Teelöffel aus der Schublade, winkt mir triumphierend damit zu und verschwindet nach draußen. Wenig später stütze ich mich auf meine Stöcke. Immerhin musst ich noch meinen Koffer packen. Der Mann mit dem Apfel sitzt mittlerweile auf einem Stuhl im Flur. Leise vor sich hin fluchend versucht er, mit dem Griff des Teelöffels seine geballte Faust zu schälen. Wird mir dieses absurde Theater fehlen, wenn ich wieder zu Hause bin? Ich hoffe nicht.

Um neun Uhr am nächsten Morgen wartet ein Taxifahrer am Empfang auf mich. Eines von Heidruns Kindern ist krank geworden. Da der Weg von Plau nach Berlin für einen gehbehinderten Menschen kaum zu schaffen ist, hat sich ein Taxiunternehmen in der Nähe der Klinik darauf spezialisiert, als Shuttleservice zu dienen. Was die Krankenkasse pro Fahrt dafür hinblättern muss, ist mir egal.
Jetzt gebe ich den Zimmerschlüssel ab, quittiere meine Telefonrechnung für die letzten fünf Wochen, und vor allem gebe ich den gehassten Rollator zurück.
»Wollen Sie das Ding nicht noch eben bis zum Wagen nehmen? Ich bringe den auch wieder zurück«, schlägt der Fahrer vor.
»Lieber rutsche ich auf den Knien über den Parkplatz, als noch einmal an diesem Ding zu gehen«, sage ich so entschlossen, dass der Mann instinktiv die Schultern ein Stück nach oben zieht.
»Na, ist es gut gelaufen bei Ihnen?« fragt der Taxifahrer, sobald wir im Wagen sind. Dann fragt er etwas anderes. Und dann noch was. Und noch was. Bis ich aus lauter Notwehr so tue, als würde ich einschlafen. Was mir so perfekt gelingt, dass ich tatsächlich erst aufwache, als das Taxi vor einem Ortsschild hält, auf dem »Berlin« steht.
»Sagen Sie mir Ihre Adresse, damit ich die ins Navi eingeben kann«, bittet der Fahrer. Eine halbe Stunde später bin ich zu Hause.
Am nächsten Morgen steige ich vorsichtig aus dem Bett, um meine Freundin nicht zu wecken. Der Flur in unserer Altbauwohnung ist wenig mehr als einen Meter breit, aber 13 Meter lang. Von den Abmessungen ist er einem Laufbarren gar nicht so unähnlich. Ein paar Atemzüge lang konzentriere ich mich. Dann tripple ich los. Nach ein paar Minuten erreiche ich die Tür, ohne gestürzt zu sein oder mich an der Wand abgestützt zu haben. Mit der Nase tippe ich gegen das alte Holz. Na bitte. Geht doch.