Die Emigration der Psychoanalyse in die USA

Konfliktfreie Zone

Die Emigration der Psychoanalyse in die USA und das linke Unbehagen an der Ich-Psychologie.

Als wir in dieses Land kamen, es war 1938, fanden wir hier in den Vereinigten Staaten alles, wonach wir in Österreich gesucht und es dort nicht gefunden hatten ...  Es wäre unmöglich gewesen, eine kritische Haltung einzunehmen und die Opposition, in der wir in Österreich lebten, fortzusetzen, weil Roosevelt eine große Hoffnung war ... Also beendeten die emigrierten Analytiker ihre revolutionäre Attitude. Es gab nur eine mög­liche Reaktion, die der Dankbarkeit, der größten Dankbarkeit, für Roosevelt und das Land, in dem du mit so viel Freundlichkeit akzeptiert wurdest und eine Gelegenheit bekamst, zu überleben. Sie können sich vorstellen, wie eindrucksvoll es war, wenn du aus Österreich hier angekommen bist und in den vergangenen Wochen nicht wusstest, ob du überlebst oder nicht – wenn du in den Hafen von New York einfährst und die Südspitze Manhattans siehst. Ein unvergesslicher Moment, der dich weitergetragen hat und dich niemals vergessen ließ, was du Roosevelt und den Vereinigten Staaten zu verdanken hast in diesem schicksalhaften Jahr.« (1)
Der Psychoanalytiker K. R. Eissler, der 1986 in einem Interview auf seine Ankunft in New York zurückblickte, entspricht dem Zerrbild, das man sich von einem amerikanischen Psychoanalytiker macht: Er war Psychiater, prägte das Wort »Standardtechnik« und war ein Vertreter der sogenannten Ich-Psychologie, darüber hinaus wachte über den Zugang zu den Freud-Archiven; dass er ein Kritiker der Medikalisierung und Erstarrung der Psychoanalyse und zugleich einer der Ersten war, die ihre Erfahrung mit der Arbeit mit Überlebenden der Konzentrationslager veröffentlichten, sowie einer der Wenigen, die an der Freudschen Kulturkritik festhielten, wird dagegen zumeist unterschlagen. Im In­teresse der Aufrechterhaltung einer bequemen Feindbestimmung wurde das »psychoanaly­tische Establishment«, wie Russell Jacoby es in seiner Studie »Die Verdrängung der Psycho­analyse« (engl. 1983/dt. 1985) nannte, zu einer totalitären Organisation stilisiert, die es mit den Stalinisten aufnehmen könnte. Jacobys Buch ist unterdessen unter Linken zu einem unkritisch rezipierten Standardwerk geworden, auf das sich gern bezieht, wer der Psychoanalyse ihren Rückzug auf die Klinik vorwerfen möchte. Der Autor zeichnet anhand der geheimen Rundbriefe, die der linke Freudianer Otto Fenichel im Exil an einige nun in der Welt verstreute Analytikerinnen und Analytiker aus seiner Berliner Zeit schickte, den Niedergang der Freudschen Linken nach. Einige dieser 119 Rundbriefe, die 1998 von Elke Mühlleitner und Johannes Reichmayr editiert worden sind, wurden von Jacoby erstmals als Quelle genutzt, um seine Anklage gegen den Konformismus der amerikanischen Psychoanalyse zu unterfüttern.
Jacoby betrachtet das Bündnis der linken Freudianer mit den »konservativen« Psychoanalytikern gegen die Neofreudianer um Karen Horney und Erich Fromm zwar als alternativlos, kommt aber über die platte Gegenüberstellung von »biologistisch« und »kulturalistisch« nicht hinaus. Auch wenn die missliche Situation der Emigranten an einigen Stellen seines Buches anklingt, ist die Vertreibung und Emigration der europäischen Psychoanalyse seit 1933 für Jacoby lediglich ein Aspekt unter vielen. Hauptschuld am Niedergang der Psychoanalyse als Kulturkritik trägt aus seiner Sicht Amerika – nicht der Nationalsozialismus, nicht die Niederlage der Linken, nicht der Untergang des europäischen Bürgertums. Als hätten die Freudianer einfach an ihren Überzeugungen festhalten und überwintern müssen; als wäre ihr Schweigen nur Anpassung an die amerikanischen Verhältnisse gewesen – und nicht die Folge einer tiefen Verunsicherung nach dem endgültigen Verlust des gesellschaftlichen Rahmens dieser Überzeugungen. Umgekehrt könnte man es für geradezu sympathisch halten, dass die Mehrheit der Emigranten sich offenbar keine Illusionen über die europäischen Zustände machte und in den USA einen Neuanfang wagte. Damit ist nichts ausgesagt über die Ich-Psychologie und die Eingliederung der Psychoanalyse in Psychiatrie und Gemeindepsychiatrie der USA. Allerdings sind die Voraussetzungen einer möglichen Kritik offenzulegen: Bei Jacoby und vielen Linken vor und nach ihm sind diese nämlich entweder von einer Erwartungshaltung an die Psychoanalyse geprägt, die in der Schärfe der Kritik des vorgeblichen Versagens eigentlich der Linken selbst gelten sollte; oder sie tun so, als wäre die Psychoanalyse eine von den gesellschaftlichen Entwicklungen abgetrennte Theorie, deren Praktiker – ähnlich wie die Linken selbst – sich immer gleich zu bleiben haben. Entweder sind also projektive Mechanismen am Werk oder identifikatorische. In beiden Fällen geht es nicht um die Psychoanalyse, sondern vielmehr um den Wunsch nach einer Kulturkritik ohne Reflexion auf Auschwitz.
Die Emigration der bis auf wenige Ausnahmen jüdischen Psychoanalytikerinnen und Psychoanalytiker aus ihren Zentren in Wien, Berlin und Budapest begann Ende der zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts und erreichte ihren Höhepunkt und ihr Ende 1938 mit dem kollektiven Exodus der Wiener Gruppe um Sigmund Freud. Anders als von Jacoby behauptet, zögerte die Wiener Psychoanalytische Vereinigung (WPV) nach dem Anschluss ans Deutsche Reich 1938 im Gegensatz zur Deutschen Psychoanalytischen Gesellschaft (DPG) 1933 keineswegs, sich aufzulösen; zwar hatte man bislang versucht, unter dem Austrofaschismus zu überleben, aber schon in den dreißiger Jahren emigrierten Wiener Analytikerinnen und Analytiker in die USA oder nach England, so zum Beispiel Helene Deutsch mit ihrem Sohn 1935 nach Boston, ihr Mann Felix folgte 1936. Schon früh hatte Freud zu erkennen gegeben, dass er im Falle des Einmarschs der Nationalsozialisten Wien verlassen würde. Bis dahin aber versuchte man, durch Unauffälligkeit zu überleben. Jacoby verwischt den Unterschied zwischen Austrofaschismus und Nationalsozialismus, um seine These von der Anpassung des psychoanalytischen Establishments aufrechterhalten zu können. Drei Tage nach dem Anschluss im März 1938 jedenfalls wurde die WPV aufgelöst; bis auf den Nichtjuden August Aichhorn emigrierten die mehrheitlich jüdischen Mitglieder in den folgenden Monaten. Freud und seine Familie gingen im Juni 1938 über Paris nach London.
Die American Psychoanalytical Association (APSA) war zu diesem Zeitpunkt ein vor allem an der Ostküste vertretener kleiner Dachverband verschiedener Institute mit sehr unterschiedlicher Ausrichtung. 1938 zählte sie 140 Mitglieder, die Hälfte davon in New York, die andere in Boston, Washington/Baltimore und Chicago; unter ihnen 17 Emigranten. Die Emigration aus Europa zwang die APSA zu einer ungeheuren Kraftanstrengung, während ihre Funktionäre zugleich besorgt waren, wie sie die Europäer integrieren sollte. Die Besorgung von Affidavits – Garantien für die Neuankömmlinge, die alles verloren hatten –, ständige Änderungen in der amerikanischen Einwanderungspolitik und die Furcht vor einer Europäisierung der amerikanischen Psychoanalyse, die eine sehr eigenständige Entwicklung genommen hatte, waren die Hauptprobleme, die das neu gegründete Emergency Committee on Re­lief and Immigration der APSA im März 1938 zu bewältigen hatte. Vor allem die Angst der amerikanischen Psychoanalytiker, ihre mühsam errungene Reputation an nichtmedizinische Laienanalytiker zu verlieren, löste in New York geradezu eine Panik aus, wie die Psychoanalyse-Historikerin Nellie Thompson berichtet, wobei die Tatsache, dass die APSA eben sehr klein war, eher noch zu dieser Panik beigetragen haben dürfte.(2)
Anders als von Jacoby dargestellt und von vielen kolportiert, war die Psychoanalyse in den USA immer schon eine Domäne der Psychiatrie; sie musste ihr nicht erst einverleibt werden. Im Übrigen gab es selbstverständlich Laienanalytiker – sie hießen aber nicht so, sondern waren psychoanalytisch ausgebildete Therapeuten und klinische Sozialarbeiter. Weil es in den USA traditionell kaum staatlich anerkannte Ausbildungen gibt, sind die Berufsverbände für die Anerkennung und die Wahrung professioneller Standards zuständig. Die 1911 gegrün­dete APSA wachte über die klinische Psychoanalyse nicht nur, um ihre Pfründe zu verteidigen, sondern auch, um Kurpfuscherei zu verhindern. Mit der Ankunft der europäischen Analytiker, die als Laien bezeichnet wurden, befürchtete man die Aufweichung dieser Standards. Selbst die Emigranten, die Mediziner waren, galten, bis ihr Abschluss in den USA approbiert war, als Laien – was sie aber nicht davon abhielt, zu praktizieren und zu lehren; sie konnten dies zwar nicht im Rahmen der APSA tun, blieben aber Mitglieder der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung (IPV). Die APSA ihrer­­seits beschloss, die Standards der IPV nicht mehr anzuerkennen, was einem faktischen Austritt gleichkam; später wurde ein Kompro­miss geschlossen, der es Nichtmedizinern ermöglichte, research analyst zu werden, aber mit Einschränkungen für die klinische Praxis.
Die Geburt der Ich-Psychologie

Die Emigranten passten sich nicht widerstandslos an, hatten aber zumeist keine Wahl. Es überwog die Dankbarkeit, eine Lebensperspektive zu haben. Letztlich wurden zahlreiche, meist individuelle Kompromisse geschlossen, die den Nichtmedizinern ihr Auskommen sicherten. Die amerikanische Psychoanalyse profitierte von den Europäern und begann zu expandieren, auch weil, um Konkurrenz zu vermeiden, die Emigranten in Gegenden angesiedelt wurden, in denen es noch keine Institute gab. Fenichel zum Beispiel ging nach Los Angeles, Siegfried Bernfeld, ein Pionier der psychoanalytischen Pädagogik, nach San Francisco. 1939 zählte die APSA 183 Mitglieder, davon 29 Emigranten. Ihr Einfluss stieg stetig – in dem Maße, wie sie ihre Modelle an die amerikanischen Verhältnisse anpassten: Das war die Geburtsstunde der amerikanischen Ich-Psychologie.
Eines dieser Modelle war das »Anpassungsproblem«, das sich der Linken wie der Psychoanalyse in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts gleichermaßen stellte, wenn auch in unterschiedlicher Weise. Zum einen begann in der Linken die Verarbeitung der Niederlage der Revolution von 1917/1918 und die Auseinandersetzung mit dem Faschismus, während Freud mit »Das Ich und das Es« eine Strukturtheorie der Psyche vorlegte und damit den Schritt von der Trieb- zur Ich-Psychologie vollzog; zum anderen begannen die Linke wie die Psychoanalyse sich zu institutionalisieren – der Übergang von einer Bewegung zu einer Welterklärung mit umfassendem Anspruch bzw. einer Denk- und Psychotherapieschule war von zahlreichen Brüchen und Übertreibungen gekennzeichnet, die heute lächerlich anmuten, sich aber um die Frage der Anpassung in den nach dem Ersten Weltkrieg entstehenden Gesellschaften drehten. In der Psychoanalyse waren das die Frage der Laienanalyse unddie Auseinandersetzung um die Kinderanalyse; in der Linken das Verhältnis zum bürgerlichen Staat und zur Sowjetunion sowie die Einschätzung des Faschismus. Nicht zuletzt verband Linke und Psychoanalytiker die Diskussion über den Stellenwert der Psychoanalyse in der als Marxismus hervortretenden Welterklärung und darüber, welchen Einfluss marxistische Elemente in der Psychoanalyse beanspruchen konnten. Die psychoanalytische Denkschule sollte, nach dem Willen marxistischer Psychoanalytiker, die allgemeine Psychologie des Marxismus werden – dagegen gab es erheblichen Widerstand sowohl von marxistischer wie psychoanalytischer Seite. Die Frage stellt sich, was daran heute noch bedeutsam ist, oder umgekehrt: woher das immer wieder aufflammende Interesse am Verhältnis von Psychoanalyse und linker Gesellschaftskritik rührt. Um 1968 schien der Fall klar: Die Psychoanalyse muss aus ihrer Beschränkung auf die Klinik befreit werden, um wieder gesellschaftskritisch wirken zu können. Die Gegenüberstellung der Klinik der Psychoanalyse – als Therapieform für die Wohlhabenden, als Luxuskur für Luxusprobleme und als individuelles Anpassungstraining– und der psychoanalytischen Kulturkritik – ihre Aufklärung über Sexualität und den gesellschaftlichen Zwang zur Triebunterdrückung – ist jedoch vor allem eine Methode, um sich der bedrohlichen individuellen Seite der Psychoanalyse zu entziehen.
Nicht nur wird bei solcher Gegenüberstellung vergessen, dass die Psychoanalyse, ihre Methode und ihre Erkenntnisse eben der Krankenbehandlung abgerungen sind, vielmehr wird ignoriert, dass Freud und in seinem Gefolge die Psychoanalyse in der Kulturkritik implizit eher Anthropologie als Gesellschaftskritik betrieben. Freuds Kulturkritik ist weder gesellschaftskritisch in einem emphatischen Sinn noch humanistisch: Freud rekonstruiert in seinen Spekulationen über Brüderhorde und Vatermord, Schuld und Trieb mit dem Blick des Neurologen jene Gewalt, die dem Individuum in der Kultur angetan wird, und die nicht zu versöhnende Konflikthaftigkeit des Individuums: Äußere Zwänge werden aufgenommen und im Innern bearbeitet und verformt, dazu kommen Triebansprüche und andere innere Anforderungen, die sich untereinander widersprechen, aber auch überraschende Bündnisse eingehen. Am Ende ist nicht mehr zu unterscheiden, was eigentlich äußerlich oder innerlich bedingt ist – so ist es auch bei Freuds Kulturkritik, die eher eine Vorstufe zu einer negativen Anthropologie ist, als die Aufforderung, die Gesellschaft zu verändern. Letzteres ist bei Freud nur als die mühsame Minimierung von sozialem und seelischem Leid vorstellbar; das reflektiert sich auch in seinen gesellschaftlichen Interventionen. Als Gesellschaftskritiker ist Freud ebenso bescheiden, was die Erfolgschancen angeht, wie als Therapeut. Seine Kulturkritik jedoch ist fundamentale Zivilisationskritik, deren Pessimismus alles andere als aufgesetzt ist.
Dieser – negative – Freud, der Freud der phylogenetischen Spekulationen, der Vererbung psychischen Wissens, des Todestriebs, wird von Linken wie von Psychoanalytikern nicht geliebt. Die Psychoanalyse soll keine Naturwissenschaft sein, aber sich zugleich ins Korsett des positiven Wissens einpassen: So wäre die Freudsche Lehre gerade noch erträglich. Adornos Satz »An der Psychoanalyse ist nichts wahr als ihre Übertreibungen« (3) erinnert an dieses naturwissenschaftlich Unhaltbare und zugleich im eigentlichen Wortsinn Naturwissenschaftliche, notwendig Antihistorische: die These, in der Entwicklung eines jeden Menschen spiegle sich die Entwicklung der Gattung und die Entwicklung der Gattung finde ihre Entsprechung in der des Individuums. Die Geschichten der frühen Patientinnen und Patienten der Psychoanalyse haben nicht nur deren Inneres offenbart, sondern auch das Innere der Gattung, weil es Phantasien gibt, die universal sind. Für Freud war dies der Ödipuskomplex, in dem Onto- und Phylogenese, Gesellschaft und Individuum aufeinandertreffen.
Die Übertreibungen waren es, derer sich die Psychoanalyse in der Emigration begab, so lautet die Kritik, als habe man je mit dieser Freudschen Kulturkritik etwas am Hut gehabt. In der Anpassung an die amerikanischen Gepflogenheiten habe die Psychoanalyse ihre gesellschaftsverändernde Potenz verloren, sich wegnehmen lassen oder sich selbst ihrer beraubt. Anders als bei Adorno, der die Verstrickung der Psychoanalyse in die Aufrechterhaltung der Verhältnisse immer vorausgesetzt hat und deshalb ihre Klinik ablehnte, wird in der Kritik der Anpassung der Psychoanalyse in den USA so getan, als habe hier eine widerständige Wissenschaft ihren Frieden mit der Herrschaft gemacht, die in Europa noch Blütenträumen hinterherhing. Diese Kritik richtet sich gegen die Ich-Psychologie, die gleichgesetzt wird mit der amerikanische Psychoanalyse und ihrer psychiatrischen Orientierung. Der Vortrag »Ich-Psychologie und Anpassungsproblem«, den der Wiener Psychoanalytiker Heinz Hartmann 1937 vor der WPV hielt, wird als Gründungsdokument dieser Richtung verstanden – bekannt wurde er nach seiner deutschsprachigen Veröffentlichung 1939, nach der Zerschlagung der WPV und der Vertreibung ihrer jüdischen Mitglieder.

Die Entstehung des Ich

Unter Ich-Psychologie können zwei verschiedene Dinge verstanden werden: Zum einen die schon erwähnte Wendung Freuds zur Einführung der Instanzen Ich, Es und Über-Ich, mit der das Ich die Triebe ablöste; zum anderen jene amerikanische Schule, die von vertriebenen Europäern in New York gegründet wurde. Es ist historisch falsch, beide Begriffe voneinander zu trennen, denn damit würde zum einen eine der Voraussetzungen, die zu überprüfen ist, von vornherein akzeptiert, nämlich, dass die Ich-Psychologie ein genuines Produkt der amerikanischen Expropriation tiefgründigen europäischen Gedankenguts sei. Das Gegenteil ist der Fall: Schon Freuds Strukturtheorie ist ein Resultat psychoanalytischer Forschung; die Frage, was im Subjekt eigentlich das Subjekt ausmacht, stellten sich die Psychoanalytiker schon lange, sie wollten herausfinden, woher der Widerstand in der Psychoanalyse herrührt. Das Wort Ich taucht in der psychoanalytischen Theorie schon vorher auf, aber seine Bedeutung als psychische Instanz mit bewussten und unbewussten Anteilen, die zwischen Außen und Innen sowie dem Es und dem Über-Ich vermitteln soll, wird von Freud erst 1923 auf den Begriff gebracht. Zuvor hatte er mit »Jenseits des Lustprinzips« und »Massenpsychologie und Ich-Analyse« Vorarbeiten zu seinem neuen Modell geliefert. Mit der Spekulation, dass es jenseits des Lustprinzips und neben der Libido noch einen anderen Trieb geben müsse, der einen »seelischen Wiederholungszwang« auslöse, den Freud an Unfallneurotikern beobachtet hatte, die ein ums andere Mal ihren Unfall im Traum wiedererlebten, ohne dass das Ereignis sich bearbeiten oder verdrängen ließ, und mit der Entdeckung der Ich-Regression in der Masse, in der das Individuum sein Ichideal auf Führerfiguren projiziert und somit einen nicht unerheblichen Teil an Ich-Fähigkeiten an die Masse – die von Freud eher als Institution verstanden wird – abgibt, stellte sich die Frage, was dieses Ich sein soll. »Historisch gesehen«, schreiben die Autoren des »Vokabulars der Psychoanalyse«, »ist die topische Auffassung des Ich das Ergebnis eines Begriffes, der in Freuds Denken von Anfang an vorhanden war.« (4)
Freud erläutert in »Das Ich und das Es«, wie es dazu kam, dass die bisherigen Termini »bewusst«, »vorbewusst« und »unbewusst« nicht mehr ausreichten: Zum einen gab es das Problem mit zweierlei deskriptivem Unbewussten, von denen das eine Vorbewusstes genannt wurde und sich dadurch auszeichnet, nicht ständig bewusst, aber bewusstseinsfähig zu sein, und das Unbewusste, das unbewusst ist und bleibt, zu dem es keinen direkten Zugang gibt. Dieses dynamische Unbewusste in zwei Begriffe aufzuspalten, sei zwar deskriptiv nützlich, aber nicht dem Sachverhalt angemessen, so Freud. Habe sich doch in der Psychoanalyse herausgestellt, dass man in der Kur auf einen Widerstand treffe, über den der Patient keine Auskunft geben könne. Das lege den Schluss nahe, dass es neben dem Verdrängten im Ich auch ein Unbewusstes gebe, das nicht bloß aus Verdrängtem bestehe: »(E)s bleibt richtig, dass alles Verdrängte ubw ist, aber nicht alles Ubw ist auch verdrängt.« (5) Die Strukturtheorie soll, indem sie von der qualitativen Bewertung der psychoanalytischen Tatsachen abgeht, die Widersprüche im Subjekt anhand der Funktionen des Ich bestimmen. Freud nimmt in der Einleitung Bezug auf »Jenseits des Lustprinzips« und kündigt an, nach der Spekulation über die Todestriebe nun zur Synthese der bisherigen Arbeiten zu kommen, die keine Anleihen mehr bei der Biologie macht. Und diese Synthese ist das Ich.
Es ist dies der Beginn einer Entwicklung, von der Heinz Hartmann in seinem berühmt-berüchtigten Papier sagen wird: »Die Psychoanalyse hat, wenn schon nicht von Anfang an, so doch sehr frühzeitig eine Entwicklungsrichtung genommen, die ganz deutlich eine engere und eine weitere Zielsetzung erkennen lässt. Ihr Ansatzpunkt liegt im Pathologischen und in solchen Zuständen, die eine Brücke zwischen Normalpsychologie und Psychopathologie darstellen; ihr engeres Arbeitsgebiet waren damals das Es und die Triebe. Aber daneben finden sich schon sehr bald Fragestellungen, Begriffe, Formulierungen, Erklärungsansprüche, die darüber hinaus auf eine allgemeine Lehre vom Seelenleben hinweisen. Einen entscheidenden, vielleicht den markantesten Schritt in dieser Richtung hat die neuere Ich-Psychologie getan (ich denke da an Freuds eigene Arbeiten aus den letzten 15 Jahren, dann vor allem an die Arbeiten von Anna Freud und, für ein anderes Teilgebiet, an die der englischen Schule – die beiden letztgenannten Forschungsrichtungen gehen ja gleichfalls auf Freudsche Ansätze zurück); und heute zweifelt niemand von uns mehr daran, dass die Psychoanalyse mit Recht den Anspruch erhebt, eine allgemeine Psychologie im umfassendsten Sinne zu sein.« (6) Das Teilgebiet der Triebpsychologie wurde nach Hartmann also um die Psychologie des Ich erweitert, und zwar in einem Entwicklungsschritt, der auch die sich nun herausbildenden Schulen umfasst: Jede psychoanalytische Psychologie nach »Das Ich und das Es« ist eine Ich-Psychologie, das gilt sowohl für Melanie Klein (»die englische Schule«) als auch für Jacques Lacan wie für neuere Richtungen der Psychoanalyse.
Die Ich-Psychologie, wie sie sich in den USA herausbilden sollte, war indes in ihrer Betonung bestimmter Aspekte der Ich-Entwicklung zwar durchaus amerikanisch geprägt, aber auch von der Erfahrung der Vertreibung und Emigration. Das Wort »Anpassung« hatte mit einem Mal einen ganz anderen Klang, wie K. R. Eissler berichtete: Unterschätzt man die Emphase des Geretteten, wie sie auch in anderen Zeugnissen von Emigranten vorkommt, gerät unversehens die Anpassung in den Vordergrund; versucht man sie zu verstehen, wird deutlich, dass die Psychoanalytiker noch von dem traumatischen Verlust geprägt waren – und die amerikanische Psychoanalyse ebenso sehr eine Anpassungsleistung darstellt wie den Versuch, die euro­päische Psychoanalyse zu retten.

Verdrängung der Emigration

Die Ich-Psychologie ist zuallererst eine Reaktion auf die Verhältnisse nach dem Ersten Weltkrieg gewesen und untrennbar verbunden mit dem Aufstieg des Faschismus, als die Frage der Ich-Stärke bzw. -Schwäche gegenüber den inneren und äußeren Autoritäten. Dieses Ich zu stärken, das laut seiner Definition durch die Ich-Psychologie als Instanz mit einer »konfliktfreien Ich-Sphäre« in der Lage ist, sich in einer demokratischen Gesellschaft wie den USA anzupassen, war der selbstgestellte Kampfauftrag der psychoanalytischen Emigranten, ihr Geschenk an die Retter. »Es ist hier, wie gesagt, nicht irgendeine seelische Provinz gemeint, deren Entwicklung von Konflikten grundsätzlich verschont bleiben müsste. Gemeint sind vielmehr jene Vorgänge, soweit sie beim einzelnen Menschen empirisch außerhalb der psychischen Konfliktsphäre bleiben. Man kann sowohl im Querschnitt als auch im Längsschnitt des individuellen seelischen Geschehens sehr wohl angeben, was jener konfliktfreien Ich-Sphäre zuzurechnen ist« (7), schränkt Hartmann ein, aber dennoch erinnert der Rekurs auf das Ich in totalitären Zeiten an eine Beschwörung des »autonomen, starken, nicht verdrängenden, lustbereiten, produktiven Ich, in dem von jeher das frühbürgerliche aufklärerische Konzept vom Bürger und künftigen Weltbürger wiedererkannt worden ist«. (8) Allerdings bezieht sich diese Formulierung Ilse Bindseils auf den antihistorischen psychoanalytischen Begriff und versucht ihm historischen Materialismus einzuhauchen; von Nationalsozialismus und Vertreibung ist dabei nicht die Rede, deswegen kann Bindseil behaupten: »Noch Freud zumindest lässt keinen Zweifel daran – die späteren Anpassungstheoretiker sehen das freilich anders –, dass mit unserem Ich, in unseren Verhältnissen, eine reale Befriedigung nicht zu gewinnen ist.« (9) Dass sich diese Frage vor dem Hintergrund, dass zahlreiche deutsche und österreichische Landsleute der vertriebenen Psychoanalytiker ihre reale Befriedigung im Antisemitismus fanden, in der Emigration ganz anders stellte, ist Bindseil nicht aufgefallen. Triebverzicht war nicht mehr nur Lustverzicht, sondern musste auch als Destruktionsverzicht begriffen werden. So werden aus den Emigranten »die späteren Anpassungstheoretiker«.
Der 2009 verstorbene Paul Parin, ein linker Schweizer Psychoanalytiker, der für den erneuten Versuch steht, linke Gesellschaftskritik und Psychoanalyse zu verbinden, erzählt die Geschichte 1990 ebenfalls so, als sei der Psychoanalyse etwas verloren gegangen auf dem Weg über den Kanal oder über den Atlantik: »Als die emigrierten Psychoanalytiker/innen in die USA kamen, trafen sie dort auf eine große Anzahl von Kollegen und Kolleginnen, die ihre Kunst erlernen wollten, und auf viele, die ihre therapeutische Hilfe in Anspruch nehmen wollten. Trotz dieser für Emigranten prima vista günstigen Bedingungen hat sich die psychoanalytische Lehre im Gastland transformiert. Zu einer Formel verkürzt kann man sagen: Quantitativ hatte sie einen ungeheuren Erfolg, qualitativ kam es neben unbestreitbaren Fortschritten zu einem Niedergang, zu einer grundlegenden Selbstentfremdung, die heute noch nicht überwunden ist.« (10) Freuds Befürchtung sei eingetreten, die Psychoanalyse zur »Dienstmagd« der Psychiatrie verkommen. Zeittypisch darf auch der Hinweis auf Ronald Reagan und Margaret Thatcher nicht fehlen. Parin, wie auch andere Kritiker der Ich-Psychologie, hat einen Hang zum antiangelsächsischen Ressentiment, das die europäische Katastrophe und die Notwendigkeit für die Psychoanalyse, theoretische und klinische Konsequenzen aus dieser zu ziehen, in einem Ausmaß verdrängt, dass es zur Verkehrung von Ursache und Wirkung kommt. So werden die emigrierten Psychoanalytiker gespalten in die guten Linken und die bösen Anpassungstheoretiker.
Das Problem ist nur: Es handelt sich meist um dieselben Personen. Ein gutes Beispiel hierfür, das auch Parin zitiert, ist Fenichel: Der Autor der Rundbriefe an die in aller Welt verstreuten linken Analytiker, die nach dem Rauswurf Wilhelm Reichs in der IPV geblieben waren, ist zugleich der Autor des 1945 erschienenen amerikanischen Freudianischen Standardwerks »Psychoanalytische Neurosentheorie«, das jahrzehntelang in keinem amerikanischen Behandlungszimmer fehlte. Litt Fenichel an einer Persönlichkeitsspaltung oder wurde sie ihm nachträglich diagnostiziert, um sich dem Umstand nicht stellen zu müssen, dass das Überleben der Psychoanalyse nicht anders möglich war? Dass Fenichel selbst die Politik der amerikanischen Vereinigung kritisierte und gleichzeitig an dem mitarbeitete, was dann die Ich-Psychologie werden sollte, wird heute als Folge von Anpassungsdruck interpretiert, als habe er gute Miene zum bösen amerikanischen Spiel gemacht.
Die Ich-Psychologie war durch und durch ein europäisches Produkt, ein Produkt der Freudschen Linken. Wenn Parin zwar erwähnt, dass die Ich-Psychologie europäischen Ursprungs ist, aber – als Linker, der er ist – vergisst, warum die Ich-Psychologie nur in Europa entstehen konnte, dann kann er auch dem amerikanischen Psychoanalytiker William Menninger vorwerfen, an der Ausbildung von Soldaten be­teiligt gewesen zu sein. (11) Menninger war im Zweiten Weltkrieg Militärpsychiater und an der Ausarbeitung des diagnostischen Manuals der US-Streitkräfte beteiligt gewesen, der Vorform dessen, was wir heute als ICD bzw. DSM kennen. Angesichts dessen ist es bemerkenswert, dass Parin das Übel eher in der amerikanischen Kultur entdeckt als in dem Schub, den Psychiatrie und Psychotherapie während des Zweiten Weltkriegs erlebt haben, wenn er über die Rückkehr der Psychoanalyse nach Europa nach 1945 schreibt: »Als richtig und modern an der Psychoanalyse galt, was deutlich den Stempel einer nordamerikanischen (oder auch englischen) Herkunft trug. Wer englisch las, sprach oder sich dort einen Aufenthalt leisten konnte, der lag ›richtig‹. Es ist nicht möglich zu entscheiden, welcher Faktor die Anglisierung der europäischen Psychoanalyse am meisten förderte: die Fülle von Publikationen, ihre Qualität, das Klima des kalten Krieges, in dem die Kultur der siegreichen Alliierten von Coca-Cola und Jeans bis zu Filmen, Kunst und Literatur begierig aufgeschluckt und imitiert wurde. Jedenfalls wuchs das Prestige der europäischen Vereinigungen und ihrer Mitglieder mit der Anglisierung zusehends.« (12)
Nationalsozialismus und Vernichtungskrieg werden vorher und nachher von Parin erwähnt – aber der Unterton der Vorstellung eines wiedergutgemachten Europa, das sich von seinem böse gewordenen Befreier nun lösen müsse, schwingt unmissverständlich mit. Der Entwicklungsschub, den Psychiatrie und Psychotherapie während des Zweiten Weltkriegs auf allen Seiten – mit Ausnahme der Sowjetunion – erlebten, war zum einen der Entwicklung von Arzneimitteln zu verdanken, die eine medikamentöse Behandlung schwerer psychischer Störungen ermöglichten; zum anderen der Verselbstständigung der Psychotherapie als Behandlungsmethode für große Bevölkerungsteile. Die damit verbundenen Hoffnungen führten bei den Pragmatikern der Psychoanalyse zu dem erfolgreichen Versuch, am Versprechen der Heilung mitzuwirken und dafür Kompromisse einzugehen. Wenn William Menninger für etwas zu kritisieren ist, dann dafür – nicht für seinen Beitrag zur Niederlage des Nationalsozialismus. So richtig die Kritik an der Ich-Psychologie sein mag, sowohl im Beharren letzterer darauf, dass die Psychoanalyse keine Spezialdisziplin, sondern einen gesellschaftlichen Beitrag zu leisten bereit sei, als auch in ihrem Fortschrittsglauben, scheint in ihr etwas auf, das die Psychoanalyse vielleicht wirklich verloren hat und von dem nicht einmal die Kritiker der Ich-Psychologie etwas ahnen. Die Psychoanalyse war am Krieg beteiligt, auf beiden Seiten. Verloren haben die europäischen Psychoanalytiker, nicht nur, weil sie sich angepasst oder die Psychoanalyse korrumpiert haben: Die deutsche Psychoanalyse ist während des Nationalsozialismus auch zum Bestandteil einer deutschen Tiefenpsychologie geworden, die bis heute nachwirkt – als unausgesprochene Alternative zur Anglisierung.

Ich-Psychologie und Reeducation

Die Ich-Psychologie hat dagegen auf ihrem Schlachtfeld gewonnen, in der amerikanischen Armee, im Geheimdienst und in der sozialpsychologischen Forschung, deren Ergebnisse die Reeducation konzeptionell bestimmen sollten: Die F-Skala ist ohne Ich-Psychologie nicht denkbar, dafür wird sie noch heute gehasst, wenn etwa Lorenz Jäger schreibt: »Nicht mehr wertfreie Untersuchung von konservativen und progressistischen Einstellungen oder Präferenzen fand hier statt. Die Lehre Freuds benutzte man, um bestimmte Meinungen als unwillkürliche Symptome, ähnlich wie Fehlleistungen oder Träume, interpretieren zu können – mit dem Gedanken, dass sie dem kundigen Interpreten eine verborgene Bedeutung offenbaren würden. Psychoanalyse wurde zum Mittel, scheinbar wissenschaftlich etwas über das normativ Erstrebenswerte und das Pathologische in der Politik zu sagen. (…) Eine Art Inquisition des zwanzigsten Jahrhunderts war entstanden.« (13) Genau die Unterscheidung von Pathologischem und Normalem aber, wie sie mit großer Rigidität die Ich-Psychologie zu treffen bereit ist, macht letztlich ihre objektiv gesellschaftskritische Emphase aus: dass man es beim Kampf gegen den Nationalsozialismus nicht mit einer konservativen Präferenz, sondern mit einem zugleich autoritär und anarchisch strukturierten Subjekt zu tun hatte, das gleichzeitig den psychotischen Kosmos der Konzentrationslager schaffen und penibel durchgeführte Deporta­tionen veranstalten konnte – und mit einer Gesellschaft, die keine erwartbare, normale Umgebung darstellt, an die sich das Subjekt nur anpassen müsse, um konfliktfrei zu leben, sondern die alles Erwartbare außer Kraft setzt und eine Anpassung an die eigenen destruktiven Impulse erlaubt. Diese strikte Trennung ermöglichte überhaupt die Erfassung des Patholo­gischen in der Gesellschaft und begründete damit auch die Reeducation als Versuch der Umerziehung einer Bevölkerung durch die Veränderung von gesellschaftlichen und indivi­duellen Strukturen. Zugleich war die Ich-Psychologie mit dem Ende der Reeducation obsolet geworden. Als das Einrichten im Kalten Krieg begann, war auch die Zeit zu Ende, in der es die Psychoanalyse als Aufgabe ihrer Klinik ansah, antitotalitär immunisierte Staatsbürger (wieder) herzustellen.
Dass in einer wie immer für nötig befundenen Kritik der Ich-Psychologie diese historische Wahrheit ausgeblendet wird, ist ein Hinweis darauf, dass nicht nur die Ich-Psychologie gemeint ist, sondern die emigrierte Psychoanalyse insgesamt. Was bei den deutschen Psychoanalytikern im NS-Staat vorausgesetzt und mittlerweile milde nachgesehen wird, ist bei den Emigranten, die doch die Psychoanalyse retten sollten und sich stattdessen vom american way of life korrumpieren ließen, offenbar nicht ohne Weiteres zu akzeptieren. Und das nicht obwohl, sondern weil sie auf der richtigen Seite gestanden haben. So wird jenes Gefühl ver­mieden, das die Emigranten bei ihrer Ankunft in den USA überwältigt hat: »größte Dankbarkeit« sowie die Einsicht, dass es ohne die Niederlage des Nationalsozialismus gar keine Psychoanalyse mehr gegeben hätte.

Anmerkungen
(1) Zitiert nach Nellie L. Thompson: The Transformation of Psychoanalysis in America. Emigré Analysts and the New York Psychoanalytic Society and Institute, 1935–1961, in: »Journal of the American Psychoanalytic Association« 1 (2012), S. 9 ff., hier S. 32; eigene Übersetzung.
(2) Vgl. Nellie L. Thompson, a.a.O., S. 9 ff.
(3) Theodor W. Adorno: Minima Moralia, in: Gesammelte Schriften 4, Darmstadt 1997, S. 54
(4) Jean Laplanche/Jean-Bertrand Pontalis: Das Vokabular der Psychoanalyse, Frankfurt/Main 1973, S. 184
(5) Sigmund Freud (1925): Das Ich und das Es, in: Gesammelte Werke 13, S. 236 ff., hier S. 244
(6) Heinz Hartmann (1937/1939): Ich-Psychologie und Anpassungsproblem, in: »Psyche« 2 (1960), S. 81 ff., hier S. 84
(7) Heinz Hartmann, ebd., S. 88
(8) Ilse Bindseil: Psychoanalyse als Subjekttheorie (www.isf-freiburg.org/isf/beitraege/bindseil-psychoanalyse.html)
(9) Ebd.; Hervorhebung T. K.
(10) Paul Parin: Die Beschädigung der Psychoanalyse in der angelsächsischen Tradition und ihre Rückkehr nach Europa, in: Psyche 3 (1990), S. 191 ff., hier S. 192
(11) Ebd., S. 194
(12) Ebd., S. 195
(13) Zitiert nach: Christian Schneider: Eine Mesalliance mit Folgen. Adorno und die Psychoanalyse, in: »Mittelweg« 3 (2010), S. 43 ff., hier S. 57