Eine Wahlrede. Aus dem Band »Schritt für Schritt ins Paradies. Handbuch zur Freiheit«

Die Partei für gemäßigten Fortschritt im Rahmen der bestehenden Gesetze

Eine Wahlrede

Ansprache anlässlich der Gründung der Partei

Es muss eine Partei des Fortschritts sein, denn die Stimme des Volkes, die grade durch die Tür hereintaumelte, hat sich für den Fortschritt ausgesprochen.
Aber, liebe Freunde, vor allem müssen wir fragen:
Was für eine Partei und welchen Fortschritts?
Weil – um mit den Worten von Albin Bráf zu sprechen – der Fortschritt etwas sehr Verschiedentliches sein kann.
Es besteht kein Zweifel darüber, dass der Fortschritt eine Zukunft hat, aber wir müssen auch dazu sagen, welcher Fortschritt.
Es ist zum Beispiel ein Fortschritt, wenn jemand aus der Kirche austritt. Aber wenn er gleich darauf wegen des Diebstahls von Bierhähnen zu vier Wochen verurteilt und in sein Heimatdorf abgeschoben wird – dahin, wo ihn jeder kennt –, dann Freunde, Hand aufs Herz, ist das ein Schritt zurück.
Fortschritt ist ein zweischneidiges Schwert, ganz so wie unser Bier.
Die Menschen geben sich ihm hin und wissen dann nicht, wann sie aufhören sollten.
Schauen wir uns an, wie so ein Fortschritt der Meinungsfreiheit die Leute um uns herum ins Gefängnis bringt oder ihnen Strafen für verschiedene unvorsichtige Äußerungen beschert, während ein wirklich fortschrittlicher Mensch, frei von allen Vorurteilen, seinen Fortschritt in den Kirchen aller Konfessionen kul­tivieren kann – in aller Ruhe oder vielleicht auch zur Orgelmusik bzw. während eines Konzertes zum Beispiel in der Karlskirche.
Über uns wachen die ordentlichen Gesetze und die Sicherheitsbehörden, ohne deren Schutz uns nicht ein Haar vom Kopf fällt, und genau das ist Fortschritt.
Wenn wir das Beispiel China nehmen, wo die Sicherheitsorgane die Leute enthaupten, dann müssen wir ehrlich anerkennen, welcher Art der Fortschritt bei uns ist.
Und deshalb Vorsicht mit dem Fortschritt!
Partei des Fortschritts, ja, aber nur ein erfahrener Mensch weiß, wohin ein solcher Fortschritt führen kann.
Ich kannte mal eine Witwe, sie hieß Zelenková.
Die ließ sich durch den Wirtschaftsteil der Zeit verführen und kaufte sich ein Paar Yorkshire-Schweine, weil in der Zeit behauptet wurde, dass die Yorkshire-Schweine im Vergleich mit unseren tschechischen Schweinen etwas Fortschrittliches seien.
Diese Witwe wohnte in Strunkovice/Vodňany.
Und nach einem Jahr schrieb sie der Redaktion der Zeit, dass die mit ihren fortschrittlichen Schweinen endlich Ruhe geben sollten.
Denn auf einmal hatte sie 16 tschechische Ferkel – aber von der fortschrittlichen Sau wurde sie ins Elend gestürzt, denn die warf ihr ganze fünf.
Nun, liebe Freunde, nicht dass es uns auch so ergeht …

Verehrtes Publikum, Wähler!
Ich sage Wähler und ich wiederhole es noch einmal: Wähler!
Wenn ich euch meine erste Kandidatenrede halten soll, wandert mein Blick unwillkürlich in die Vergangenheit zurück, als Christoph Kolumbus – dessen Existenz viele bezweifeln, obwohl der Name Kolumbien beweist, wo etwa man seinen Geburtsort suchen muss –, nichtsdestotrotz, ich erinnere mich, dass Christoph Kolumbus, als er sich anschickte, von Spanien aus in See zu stechen, um Amerika zu entdecken, auf den Planken seiner drei Schiffe stand und im letzten Moment vor dem Lichten des Ankers rief: »Mit leeren Phrasen und hohlen Worten wird man Amerika nicht entdecken können.«
Liebe Wähler!
Was jener Christoph Kolumbus sagte, das verkünde auch ich.
Und ich sage es nochmals und noch nachdrücklicher: Man wird es nicht entdecken.
Wir leben inmitten einer Schiffskatastrophe bei Halifax und eines Erdbebens in Mexiko, also in einer sehr schwerwiegenden Zeit.
(Zwischenruf aus dem Publikum: »Genau umgekehrt!«)
Möglich, dass ich mich irre und die Schiffskatastrophe in Mexiko war und das Erdbeben in Halifax, aber der Einfaltspinsel, der da rumgeschrien hat, sollte mal bedenken, was passieren kann, wenn wir auf der einen Seite ein Erdbeben und auf der anderen Seite eine ma­ritime Katastrophe haben.
Wohinein sollen wir uns stürzen?
Nein, Freunde und Wähler, wir haben es nicht nötig, uns nach Mexiko oder Halifax zu begeben und in irgendwas zu stürzen.
Wir machen das hier.
Wir schleudern unseren Feinden den Fehdehandschuh ins Gesicht und fordern sie zum Wahlkampf heraus, in dem wir nicht auch nur einen Schritt zurückweichen werden.
Und wir beabsichtigen nicht, unseren Kampf mit leeren Worten und hohlen Phrasen zu führen, wie schon mein Vorgänger Kolumbus sprach.
Wenn wir uns umschauen, werden wir sehen, dass in diesem Wahlkampf – über den der Kollege Soukup, Kandidat der sozialdemokra­tischen Schwesterpartei, über die ich hier leider nichts Gutes sagen kann, sehr richtig erklärt, dass alle angetreten sind, um uns ein Grab zu schaufeln – die Worte gefallen sind, es sei höchste Zeit, dass die tschechische Politik mal ordentlich durchgelüftet wird.
Freunde!
Mischen wir uns doch nicht in eine Arbeit ein, die uns nichts angeht.
Doch so viel kann ich hier sagen, dass ich nämlich, kaum dass ich die Ehre hatte, für die Partei für gemäßigten Fortschritt im Rahmen der geltenden Gesetze als Abgeordneter für das Königreich und die im Reich vertretenen Länder zu kandidieren, schon von Verleumdungen ereilt wurde und – um es mit den Worten des polnischen Dichters Mickiewicz, geboren im Jahre 1798 nach Christus, zu sagen – durch den Dreck der Straßen gezerrt wurde.
Denn seitens der widerlichen, gegnerischen Partei wurde über mich verbreitet, dass ich bereits zweimal vorbestraft sein soll.
Wähler!
Ich erkläre hier und vor euch, dass das eine niederträchtige Erfindung und gemeine Lüge ist.
Ich bin nicht zweimal vorbestraft.
Ich bin dreimal vorbestraft!
Und das natürlich nur polizeilich und jedes Mal unschuldig, wie zum Beispiel voriges Jahr bei den Herbstdemonstrationen, als bei mir nach meiner Festnahme ein paar Granitbrocken vom Mittellauf der Moldau und einige Stücke rosa- und blaufarbenen Marmors entdeckt wurden – die ich durch reinen Zufall auf der Straße gefunden hatte und für meine Mineraliensammlung mitgenommen hatte –, die jedoch der in Mineralogie völlig unbedarfte Polizeibeamte für auf Polizisten zu werfende Teile des Prager Pflasters hielt; und dass sich zwischen diese Mineralien ein Ziegelbrocken verirrt hatte, erklärte ich mit dem Versehen, dass ich diesen – wie ich ihn im Gedränge aufhob, um ihn vor dem Zertreten zu schützen –, für kalkhaltigen Tuffstein gehalten hatte.
Genauso unschuldig wurde ich wegen Einmischung in eine Amtshandlung verhaftet, als ich einem Polizisten, der auf der Straße einen Bürger festnahm, der die Straße verdreckt hatte, empfahl, dem Verhafteten ordentlich eine reinzubraten.
In diesem Falle erkannte der Kommissar zwar an, dass ich in guter Absicht gehandelt hatte, aber als Polizist hätte er keine Ratschläge von mir nötig, und so wurde ich zu einer Strafe von sechs Kronen verurteilt, im Falle der Nichtzahlung zu eintägiger Haft, was ich für einen tschechischen Schriftsteller, der nach Zeilen bezahlt wird, als vorteilhaft ansah.
Zum Dritten schließlich wurde ich wegen eines Artikels verurteilt, der für die Omladina, ein Organ der anarchistischen Bewegung, geschrieben war, aber wieder unschuldig, weil dieser Artikel konfisziert wurde und mir der Kamerad Redakteur deshalb auch kein Honorar ausgezahlt hatte.
Freunde, das ist alles. Und deshalb soll ich als ein Perverser gebrandmarkt werden, der es nicht vermag, die Interessen seiner Wähler im Reichstag und eventuell in irgendwelchen Delegationen zu vertreten?
Freunde, wägt ab!
Was jene Beschuldigung betrifft, die sich auf den Diebstahl von Hunden in Prag-Smíchov und Umgebung stützt und die durch den Kandidaten dieses sittenlosen, nationalsozial-jungtschechischen Kartells verbreitet wird, sehe ich mich zu der Erklärung veranlasst, dass dies wieder eine dieser niederträchtigen Lügen ist, die unsere Feinde am besten charakterisiert.
Vor allem handelte es sich nicht um Diebstähle, sondern um ein reines kynologisches Interesse für wissenschaftliche Forschungen, welche Hunderassen im Smíchover Bezirk nämlich am verbreitetesten sind und welchen Einfluss darauf der Langhaarpinscher aus dem Wurf »Graf Wittenberg« hat, den der Besitzer des kynologischen Institutes, Herr Leopold Čížek, hält.
Aber nicht nur das, meine Freunde Wähler.
Ich wurde wegen dieser Diebstähle zwar angeklagt.
Aber, liebe Wähler, ich wurde immer aus Mangel an Beweisen freigesprochen.
Soll doch jemand von den gegnerischen Parteien einen seiner Kandidaten zeigen, dessen Ehrenhaftigkeit auf die gleiche Weise durch einen gerichtlichen Freispruch bestätigt worden ist!
Sie können keinen einzigen vorzeigen, gegen den hier keine Beweise vorliegen würden.
Und auch wenn keine vorliegen sollten, liebe Freunde, dann würden wir Beweise gegen ihn schaffen.
Ihr seht also, dass ich so unschuldig bin wie Hilsner, und dass meine Gegner mich genauso gut auch des Mordes an Anežka Hrůzová beschuldigen könnten.
Ich habe mich ein bisschen länger bei mir selbst aufgehalten, aber es war notwendig, dass ihr euren Kandidaten kennen lernt.
Übrigens war das nur eine kurze Einleitung zu meiner Rede.
Bevor ich jedoch zu des Pudels Kern komme, werde ich euch nur so viel erzählen, dass ihr euch zu keiner gesetzeswidrigen Tat hinreißen lasst.
Unter uns sitzen nämlich einige V-Leute, auf die ich mit dem Finger zeigen könnte, welche die gesetzlich garantierte Wahlversammlungsfreiheit missbrauchen und sich hier als gewöhnliche Wähler eingeschlichen haben. Diesen Spitzeln sage ich, dass es mir wohlbekannt ist, wie ein ehrenhafter Bürger sich ihnen gegenüber zu verhalten hat. Dass beim Nackengriff – bei dem man Polizeispitzel und dem Gesetz ausgelieferte Bürger übrigens nicht unterscheiden kann – gleichzeitig der linke Arm des Gegners am Handgelenk gefasst und nach hinten gedreht, das rechte Bein mit einem Tritt unter die Kniescheibe gelähmt wird, das linke Bein jedoch unberührt und völlig frei bleibt, damit mit diesem beim Raustragen die Tür dieses Raumes unbeschädigt geöffnet werden kann, denn einerseits ist die aus Glas und andererseits gehört sie meinem alten Anhänger, dem Herrn Gastronomen Zvěřina.
(Stimmen werden laut: »Hoch lebe Herr Zvěřina!«)
Ich stimme euch zu, er lebe hoch!
(Stimme des Oppositionellen Dr. med. Vaníček: »Hašek, wann gibst Du mir endlich die scheiß Krone wieder?«)
Ich bitte darum, dass diese eine Krone nicht in die Debatte mit reingezogen wird.
(Der Grünberger beugt sich zum Vorsitzenden und Sprecher hinüber und fragt ihn was. Danach fährt Hašek fort.)
Wähler und Freunde!
Mit großer Freude betrachte ich, wie lebhaft ihr meinen Ausführungen folgt, und ich sehe mit Genugtuung, dass bislang noch niemand ein Bierglas nach mir geworfen hat, noch nicht mal ein leeres, oder dass auch nicht mit einem Revolver auf mich geschossen wurde, wie das in der vergangenen Woche dem Abgeordneten Dasczyňský passierte, als er in der Erdölregion von Kolomyjsk den Bauern empfahl, sie sollten viel mehr mit Kerzen aus Kuhtalg und eigener Produktion leuchten, wodurch die heimische Industrie unterstützt und die Ölbarone boykottiert werden würden.
Nein, Freunde, in unserer Partei ist es nicht notwendig, gleich auf den Redner zu schießen.
Wir haben nämlich – wie mir gerade der Kollege Grünberger mitgeteilt hat – eine ganz andere Methode gefunden, wie sich jedermann in die Debatte einmischen kann, ohne den Redner umzulegen.
Wir erlauben es nämlich jedem, statt herumzuschreien, dem Redner Fragen zu stellen, die dieser zu beantworten hat.
Die erste Frage ist völlig kostenlos, für jede weitere wird ein halber Liter Bier in den Wahlfonds der Partei bezahlt.
Rechnet euch aus, wie viel ein Revolverschuss kostet, wobei ich zur Erleichterung der Rechnung erwähnen möchte, dass der Schuss aus einem Schiffsgeschütz bei einem 22er Kaliber 1 723 Kronen und 27 Heller kostet, wie auf der letzten Delegiertenversammlung mitgeteilt wurde; wie viel kostet dem gegenüber ein Glas Bier – seht, dass das für euch vorteilhafter ist.
Bevor ich dazu komme, das Parteiprogramm ordentlich durchzulüften, bitte ich darum, das Fenster zur Straße zu schließen, damit es nicht zieht.
Danke schön.
Das Programm unserer Partei ist sehr einfach und bei aller Fortschrittlichkeit für sämtliche Stände, Konfessionen, Gastwirte und anderen Berufe einfach annehmbar.
Wir haben es in den folgenden kurzen Losungen zusammengefasst:
1. Gemäßigter Fortschritt im Rahmen der bestehenden Gesetze.
2. Größere Strenge den armen Volksschichten gegenüber.
3. Verstaatlichung der Hausmeister und Kirchendiener.
4. Weg mit den laienhaften Bankrotteuren.
5. Banken in die Hände der Geistlichkeit.
(Von hinten ruft jemand: »Oho!«)
Wir haben gerade eine Stimme vernommen, die uns kränkt.
Die Hydra der Opposition hat geschrien, ohne dass das obligatorische Glas Bier für einen guten Zweck spendiert wurde.
Aber schauen wir uns diesen Herren genauer an.
Ich will über ihn nichts Gutes sagen, aber trotzdem ist allen bekannt, dass ich diesem Individuum in der Bendlovka bereits mehrmals den Respekt verweigert habe und dass seine Tätigkeit in der Zeitschrift Tschechisches Wort, als er Redakteur der Frauenrundschau war, dadurch beendet wurde, dass er wegen des Diebstahls einer Taschenuhr oder wegen Bigamie verurteilt wurde, genau weiß ich das nicht mehr, weil mir solche Details nicht im Gedächtnis haften bleiben.
Ich möchte zudem bemerken, dass das auch für die jüdische Religion zutrifft.
Sapienti sat!
Und so sieht die Opposition im wahren Lichte aus.
Aber lasst uns doch zum Parteiprogramm zurückkehren.
Wer ist und was will die Partei für gemäßigten Fortschritt im Rahmen der bestehenden Gesetze?
Welches sind ihre Ziele und Mittel, aus welchen Volks- und Bürgerschichten kommen ihre Anhänger?
Nun, wer die Partei für gemäßigten Fortschritt im Rahmen der bestehenden Gesetze ist und was sie will, das erfährt der Leser meiner Broschüre gleicher Größe und gleichen Preises, wie die fast existierende Broschüre über die Fortschrittspartei; sie wird im Kotrba Verlag erscheinen, sobald mir der Herr Kotrba noch 20 Kronen zu jenem Vorschuss von 30 Kronen dazuzahlt, den ich schon erhalten und gestern beim Ramschen verloren habe.
Damit hätten wir den ersten Punkt erledigt.
Was den nächsten betrifft, so werdet ihr ­sehen, dass unsere Partei eine Volkspartei ist, was vor allem unser Grundanliegen betrifft, für die Verstaatlichung von Hausmeistern und Kirchendienern zu sorgen.
Wir können zwar Hausmeister und Kirchendiener nicht einfach in einen Topf werfen, aber eines ist sicher, dass beiden Ständen gegenüber eine gewisse Scheu herrscht, daher ist es im Interesse aller wirklich gemäßigt fortschrittlich Fühlenden, diese Scheu aus der Welt zu schaffen, was meiner Meinung nach dadurch erreicht werden könnte, dass diese verdienten Mitglieder der menschlichen Gesellschaft verstaatlicht und auf eine Stufe mit Polizeikommissaren oder Gerichtsvollziehern gestellt werden.
Und das sage ich, von dem seit eh und je behauptet wird, mit den Hausmeistern auf Kriegsfuß zu stehen.
Ja, meine Herren Wähler, ich gebe zu, dass das wahr ist.
Seit ich aus der Tschechischen Handels­akademie ausgetreten bin, habe ich mich dem Reisen und der Schriftstellerei hingegeben und festgestellt, dass die Hausmeister die Häuser um 10 Uhr abends abschließen, im Winter sogar angeblich um neun, wovon ich mich persönlich freilich nie überzeugt habe, weil ich nie um neun oder um zehn nach Hause gekommen bin, und seit dieser Zeit sind Hausmeister für mich verhasste Elemente.
Sagt selbst, wie ist so etwas möglich?
Wie ist es in einem geordneten Staatswesen möglich, dass die Kneipen um 2 Uhr nachts geschlossen werden, die Häuser jedoch schon um 9 oder 10 Uhr?
Wohin soll der Mensch, aus der Kneipe kommend, gehen, wenn sein Haus schon abgeschlossen ist?
Etwas völlig anderes wäre es, wenn die Kneipen bis zum Morgen geöffnet wären, wenn die Häuser schon wieder aufgeschlossen sind.
Und das ist noch nicht alles.
Hätten die Hausmeister nur ihren Spaß daran, nachts Mietern zu öffnen, die krank oder schwach oder besoffen nach Hause kommen und sich danach sehnen, sich mit den Schuhen an den Füßen aufs Sofa zu werfen – niemand würde ihnen diesen Spaß verwehren.
Aber die Hausmeister halten das Haus zu dieser nächtlichen Stunde für ihr Privateigentum und kassieren zehn Heller Eintritt und 20 Heller nach Mitternacht, als ob es drinnen eine Ausstellung des Kunstvereins Mánes gäbe, der seinen Pavillon unterhalb des Kinsky-Gartens hat und in den neulich eine amerikanische Tschechin eindringen wollte, die dachte, das sei ein öffentliches Klo, an denen es ja an solchen Orten mangelt.
Liebe Wähler, ich habe Charakter.
Und ich habe mich geweigert, Eintritt zu bezahlen für das Haus, in dem ich gerade wohne, meine Habseligkeiten sowie zuweilen auch Freund Opočenský deponiert habe.
Lieber habe ich mich ausquartiert, als mich den perversen Gelüsten und der Heimtücke der Hausmeister auszusetzen, mit denen diese Mieter und Untermieter terrorisierten, und lieber bin ich auch zwei Jahre lang nicht vor 7 Uhr früh nach Hause gekommen, wenn dem Hörensagen nach die Häuser wieder geöffnet sind.
Ihr könntet sagen, ich hätte vielleicht ein Haus finden können, wo die Hausmeister nicht diese Frechheit besitzen und nicht mit dem seelischen Zustand eines nach 2, 3 oder 4 Uhr heimkehrenden Hausbewohners spekulieren und von ihm keine Abgabe erzwingen.
Ihr irrt euch.
Meinen Freund Miroslav Venca, einen Tischler aus Prag IV, mit dem ich in einer geheimen Anarchistenvereinigung organisiert war – auf der Polizei bekannt unter dem Namen »Die besoffenen Kerle aus dem Zum Volš« – hatte ich gebeten, er solle für mich eine Wohnung mit einem solchen Hausmeister suchen.
Kamerad Venca klingelte also einige Nächte lang in allen Häusern, an denen irgend so eine Tafel hing: »Wohnung an ledigen Herren zu vermieten«, befragte die betreffenden Hausmeister, ob sie eine Gebühr für das Aufschließen des Hauses erheben würden, und wurde später mit sieben ausgeschlagenen Zähnen, einer Beule über dem linken Auge sowie einer Risswunde hinter dem rechten Ohr aufgefunden, wobei er dann bei der Polizei aussagte, dass er von elf Hausmeistern hintereinander auf brutale Weise misshandelt worden sei.
Ihr seht, dass ich nur vorsichtig gehandelt habe, indem ich nicht selbst ein Haus ohne einen erpresserischen Hausmeister gesucht habe.
Nun, liebe Wähler, gerade wegen dieses terroristischen Charakterzuges von Hausmeistern, den sie allen ihnen seitens der gutgläubigen Hausbesitzer anvertrauten Parteien gegenüber an den Tag legen, ist es notwendig, sich wie ein Mann an die Spitze der Hausmeisterschaft zu stellen und sie zu organisieren unter dem Motto:
»Einer für alle – alle für’n Arsch!«
So ein Hausmeister hat es drauf, uns durch seinen Terror die Stimmen aller ihm untergebenen Parteien im Mietshaus, über die er seine Schreckensherrschaft ausübt, zuzuführen.
So ein Hausmeister, ich korrigiere, ein verantwortungsbewusster Hausmeister, der sich bei uns an den Prinzipien der Partei für gemäßigten Fortschritt im Rahmen der bestehenden Gesetze sattgesaugt hat, kann auf alle Mieter den unmoralischen Zwang ausüben, ihre Stimme mir zu geben.
Nun, falls hier ein solcher Hausmeister anwesend sein sollte, und ich glaube, es ist der Herr da hinten, der schon die ganze Zeit »Zahlen!« ruft und empört gehen will, nun der sollte mal im Stadtteil Vinohrady von Haus zu Haus gehen und seinen Herren Kollegen sagen, dass das Tor zur Partei für gemäßigten Fortschritt im Rahmen der bestehenden Ge­setze für sie bis Mitternacht und auch nach Mitternacht kostenlos offen steht, vorausgesetzt, dass unser geschätzter Wirt, mein alter Anhänger Herr Zvěřina, sein beliebtes Restaurant nicht früher schließt.
Und dabei kann er seinen Kollegen noch mitgeben, falls diese dafür sorgen, dass die ihrer Aufsicht unterworfenen Mieter allesamt den Kandidaten der Partei für gemäßigten Fortschritt im Rahmen der bestehenden Gesetze wählen, im Gegenzug wiederum ich dafür sorgen würde, dass alle Hausmeister im Königreich Böhmen und im befreundeten Mähren verstaatlicht, in die Kategorie »vollverbeamtet« und mit Mittelschulprofessoren sowie höheren Beamten der Kreishauptmannschaften, Rangklasse sieben, gleichgestellt werden.
Das ist überhaupt kein Unrecht, denn was ein dummer Hausmeister kann, kann auch der letzte k.u.k-Kreishauptmann.
Ich fordere also die Herren Hausmeister, soweit auf der Sitzung anwesend, auf, sich zu organisieren und zu Händen unseres Kassierers Beiträge in einer Höhe von zehn Hellern abzuliefern.
In unserem Kampf gegen Wien naht die zwölfte Stunde, und nach der zwölften Stunde wird der Eintritt in die Partei 20 Heller kosten.
Wenn wir nun von den Hausmeistern zu den Kirchendienern springen, können wir kühn behaupten, dass wir jetzt zu den Vertretern der Religionen kommen, denen gegenüber wir, sei es die mohammedanische, die buddhistische oder die fetischistische des Stammes Ňam-Ňam am Unterlauf des Flusses Tul in Portugiesisch-Afrika, im Sinne der Statuten der Partei für gemäßigten Fortschritt, Paragraph 3, Punkt 7, die gebührende Hochachtung wahren.
Die Statistik lehrt uns – und ich halte mich immer an die amtliche Statistik, alldieweil sie sorgfältig erarbeitet, wenn auch falsch ist, wir aber keine andere haben –, dass es in Prag und Umgebung 58 Kirchendiener gibt, von denen auf den Wahlkreis Vinohradský 1,3 entfallen, falls wir auch den Ehemann der Putzfrau dazuzählen, die in der Kapelle auf dem Platz des Königs Jiří sauber macht.
Bei diesen 58 Kirchendienern ist jedoch jener Kirchendiener aus dem St. Alfons-Dom nicht mitgezählt worden, der wegen des Verdachts, die Kirchenkasse ausgeraubt zu haben, verhaftet wurde und damit die statistischen Verhältnisse versaut hat.
Nun, liebe Freunde, werdet ihr sagen – was nützen uns 1,3 auf unseren Wahlbezirk entfallende Kirchendiener?
Aber, Freunde, ihr seid im Irrtum, und ich führe euch da raus:
Dieser eine plus drei Zehntel eines Kirchendieners bedeuten für unseren Kandidaten 800 Stimmen!
Die Kirchendiener haben nämlich freien Zutritt zu den Sterbeämtern und damit zum Verzeichnis verstorbener Wähler.
Diese Verzeichnisse, das zeigen die bisherigen und wie ich hoffe, verehrte Wähler, auch letzten Erfolge der freiheitlichen Nationalpartei, gewinnen am Tag der Wahl eine außerordent­liche Bedeutung.
Wenn die Wahlkampagne im Fluss und gut organisiert ist und natürlich freigiebig finanziert, weiß auch so ein toter Wähler im 10. Vinohradsker Wahlbezirk, was am 13. Juni seine Pflicht ist, und falls die auf unseren Wahlkreis entfallenden Kirchendiener in unserer Partei organisiert sind, wird er seinen Stimmzettel, ausgefüllt mit meinem Namen, selbst dann abgeben, wenn er gehunfähig sein sollte und sich zum Wahllokal in einer der Droschken fahren lassen müsste, die der Kandidat des unmoralischen, jungtschechisch-nationalsozialen Kartells – über den ich nichts Gutes sagen kann, wodurch er bestens beschrieben ist – für den Wahltag längst alle angemietet hat.
Unser Motto lautet:
Kirchendiener aus ganz Prag, vereinigt euch in einer Reih’ und unterstützt uns im Wahlkampf, wofür euch die Einstufung in eine höhere Rangklasse sicher ist, sobald wir einen wichtigen Punkt unseres Programms verwirklicht haben, nämlich die Verstaatlichung der Hausmeister und Kirchendiener.
Und so wehren wir zugleich den gegen uns gerichteten unmoralischen Schlag des Kartells ab, das gestern seinen obersten Agitator, den Herrn Novák aus der Karlsgasse, in das Begräbnisinstitut des Herrn Fuchs in der Korngasse entsandt hatte, um festzustellen, welche Wähler des 10. Vinohradsker Wahlbezirks in der letzten Zeit mit Särgen beliefert wurden, und sich so das wertvolle Verzeichnis zu sichern.
Verehrte Wähler!
Soweit ich mich erinnere, hat Prag seit den Zeiten Ferdinands V. des Gütigen, der als Letzter zum böhmischen König gekrönt wurde, keine so große Begeisterung mehr erlebt wie bei diesen Wahlen, wo abermals der gemäßigte Fortschritt im Rahmen der bestehenden Gesetze, genau wie an jenem denkwürdigen Tag im Jahre 1835, das gesamte tschechische Volk zu beherrschen beginnt.
»Wir sind gegen Gewalt und deshalb weichen wir vor ihr zurück«, sage ich genau wie Doktor Kalabis, als er im Volkshaus die Treppe herunterfiel, während die Polizei seine Versammlung auflöste und seine Anhänger aus dem Saal auf den Gang drängte.
Und trotzdem würde ich nicht wollen, dass jemand an unserer Begeisterung und unserer Friedensliebe zweifelte, nur weil ich gestern einem Kerl die Fresse zertrümmert habe, der mich beleidigt und gesagt hatte, dass ich allein mit moralischer Überlegenheit nichts ausrichten würde.
(Am Tisch der »alten Medizinmänner« regen sich wieder einige Stimmen: »Hašek, der Zvěřina sagt, er dreht uns nichts mehr!«)
Freunde, wir sind genau dort, wo wir nicht sein wollten, wie Herr Lustig sagte, als er nach Budějovice fahren wollte und sich in den Zug nach Liberec setzte und vom Kontrolleur Supík dabei ertappt wurde, wie er in der zweiten Klasse saß, obwohl er nur eine Karte für die dritte hatte, und dann in Bakova aus dem Zug geworfen wurde.
So wie einer der ersten Vorgänger der Partei für gemäßigten Fortschritt, Herr Galileo Galilei gesagt hatte: »Und sie dreht sich doch!«, sage auch ich: »Und der Bierhahn dreht sich doch!«
Fräulein Boženka, für mich noch drei Bier, für Mach zwei und einen Kognac, für Opočenský zwei und einen Allasch, für Langr ein Viertel Weißen, für Diviš ein Bier und einen Magador und für Gottwald ein Soda.
Womit die Worte von Galilei bewiesen wären, dass sie oder er sich doch dreht, und man erkennen kann, dass die Partei für gemäßigten Fortschritt im Rahmen der bestehenden Gesetze ihre Positionen zu verteidigen vermag und sich um die Interessen ihrer Wählerschaft kümmert.
Nach diesem kleinen Abstecher kehren wir zu unserem Thema zurück und widmen uns ­einige angenehme Augenblicke lang der Schmähung der Gegenkandidaten.
Gerade heute zu Beginn dieser Sitzung wurde dem Exekutivausschuss der Partei für gemäßigten Fortschritt vom hier anwesenden Dichter Lois Křikava, der nicht nur den gleichen Namen trägt, sondern auch vertrauliche Kontakte mit dem Polizeidirektor, Herrn Křikava, pflegt, eine Mitteilung gemacht, die wir mit unserem Ehrenwort geheimzuhalten versprochen haben.
Laut dieser Mitteilung, die völlig vertraulich und in Prag nur ungefähr drei Menschen bekannt ist, klopfte gestern Nachmittag um 2 Uhr der jungtschechische Kandidat Dr. Funk an der Pforte des Barnabitinnenklosters neben dem Schwarzenbergpalais, angeblich um die Äbtissin zu ersuchen, auf die Wählerstimmen der Hradschiner Geistlichkeit und Hradschiner Wählerschaft Einfluss zu nehmen.
Er tat dies, obwohl ihm als freiheitlichen, jungtschechischen Kandidaten die kirchlichen Vorschriften bekannt sein sollten, nach denen Barnabiterinnen jedweder Kontakt mit Männern verboten ist, erst recht um 2 Uhr nachmittags.
Aber Dr. Funk beging mit seinem Eindringen in die Behausung dieser unschuldigen Frauen einen Wahlbetrug:
Er kam nämlich – wie durch uns zweifelsfrei festgestellt wurde – höchstselbst mit der Bitte an, die Barnabiterinnen mögen täglich zwei Stunden morgens und zwei Stunden nachmittags für seinen Sieg und den des Kandidaten Choc beten.
Freunde, dies ist unlauterer Wettbewerb.
Wir haben zwar Angebote von den Ursulinerinnen und vom Rabbi der Maizl-Synagoge, gegen eine geringfügige Gebühr für mich und meinen Sieg zu beten, aber Freunde, wir sind in unserer gemäßigten Fortschrittlichkeit nicht gesonnen, so weit zu gehen, uns im Wahlkampf auf die Hilfe Gottes zu verlassen, die in unserem Falle ohnehin unsicher wäre.
Sollen unsere Gegner mit ihr hantieren!
Liebe Wähler, ich weiß von genau solchen, ja noch schlimmeren Dingen über die Kandidaten Victor Dýk und F. V. Krejčí, ganz zu schweigen davon, dass diese die Abgeordnetentätigkeit für eine leichtere Lebensweise ­halten als die Schriftstellerei, mit der sie beide gescheitert sind.
Ich könnte alles ausplaudern, was ich über die verwitwete Schwägerin der Stiefschwester des Cousins mütterlicherseits des Herrn Dyk und was ich über eine Witwe in Satalice aus der Verwandschaft des Herrn Krejčí weiß.
Aber ich wahre auch im Wahlkampf Anstand und werde das erst beim nächsten Mal erzählen.
Was den Kandidaten des unmoralischen Kartells betrifft, so habe ich mit dem Herrn Choc noch heute eine vertrauliche Zusammenkunft um 4 Uhr, und wenn ich ihn nicht dazu bewegen kann, von seiner Kandidatur zurückzutreten, dann weg mit allen Rücksichten und raus mit der Wahrheit, so wie es auf der Titelseite der Zeit geschrieben steht.
Tja – alles hat seine Zeit.
Wenn ich heute, liebe Freunde, die statistischen Angaben rekapitulieren soll, die ihr von mir vernommen habt, müssen wir zugeben, dass Zahlen nicht lügen.
Unsere Grundsätze sind von solcher Natur, dass sich jeder bewusste Wähler nach ihnen richten muss – für welche Partei er sich auch entscheiden mag, und sei es für dieses Kartell von Parteien, die sich zusammengeschlossen haben, um uns ein Grab zu graben, in das sie selbst hineinfallen werden.
Und diese Grundsätze, Freunde und Wähler – ob wir sie nun vom nationalen, minderheitlichen, sozialen, gewerblichen oder religiösen Standpunkt aus betrachten –, diese Grund­sätze rufen euch im Namen der Partei für gemäßigten Fortschritt im Rahmen der bestehenden Gesetze, und zwar so, dass jeder Blödian es verstehen muss, nur ein einziges Wort zu: »Wählt mich!«

Übersetzung ins Deutsche: Herr Horst
Eine kurze Vor- oder Nachbemerkung von Herrn Horst

Wie frei ist das Wort, das man schreibt, spricht, denkt?
Wie frei ist man überdies, jene Worte, die andere geschrieben, gesprochen, gedacht haben, in eine nächste Sprache zu übertragen?
Dieses Dilemma ist keines von geringem Ausmaß, denn da sich in einer Sprache die Strukturen des Denkens der sie Benutzenden abbilden, kann es schwierig bis unmöglich sein, die Ironien, Doppeldeutigkeiten und Auslassungen überzusetzen in einen fremden kulturellen Kontext, in dem ganz ­andere Bilder und Töne benutzt werden, um Dinge und Gefühle zu bedenken, zu besprechen, zu beschreiben.
Was den vorliegenden Text betrifft, war es nicht einmal einfach, ihn aufzustöbern. Ausgehend von bereits vorliegenden Übersetzungen ins Deutsche war er im originalen Gesamtwerk zunächst nicht zu finden. Auch in den zitierten tschechischen Quellen war er definitiv nicht dabei. Als wir ihn anhand der Inhalte selbst schließlich erkannten, stellte sich heraus – im Gesamtwerk steht er schon, doch unter anderem Titel. Abgesehen von all dem war er auch nicht ganz vollständig. Wo hört nun die Freiheit des Wortes auf, so es denn überhaupt eine gibt?
Gern würden wir bei dieser Gelegenheit einige Dinge kulturell neu justieren, zumindest hinterfragen.
Muss ein tschechischer Text in der deutschen Übersetzung so klingen, dass die Farbe der quellsprachigen Grammatik durchschimmert? Zur Illus­tration gefragt – sprach Hašek ein Tschechisch mit deutschem Beiklang? Das ist uns bei diesem urböhmischen Original unvorstellbar, und so bezweifeln wir das energisch.
In diesem Sinne haben wir versucht, den Tonfall kulturell zu lokalisieren. Alles an Wortwitz kann man dennoch nicht fangen und übertragen. Wenn Hašek zum Beispiel ruft: »Wähler! Wähler und nochmals: Wähler!« (»Voličové!«), dann kann das bei verschmitzter Aussprache durchaus so geklungen haben, wie ein dreifaches »Vole!« (»Du Ochse!«) – was wiederum für tschechische Ohren einen recht normalen Klang hat, denn diese Anrede gehört in das fast allseits gebrauchte Alltagsvokabular und wird ausgiebig sogar als Füllwort verwendet. Ähnliches gilt für das Zapfen von Bier, das unsere tschechischen Kollegen »Bier drehen« nennen – vor einem solchen Hintergrund ist die Galilei’sche Beweisführung »Und sie dreht sich doch!« noch plausibler. Und so weiter.
Insgesamt haben wir uns in der direkten Ansprache für ein »Ihr« entschieden, statt ein »Sie«. Wir haben aus rhythmischen und Gefühlsgründen sogar den Namen der Partei um eine Winzigkeit korrigiert: Für uns ist es die »Partei für gemäßigten Fortschritt im Rahmen der bestehenden Gesetze«, obwohl uns das ebenso mögliche »für sanften Fortschritt« fast noch lieber wäre. Aber da sind wir durchaus gemäßigt kompromissfähig.

Jaroslav Hašek, bekannt als Schöpfer der Figur des braven Soldaten Schwejk, hielt diese Rede als Mitbegründer der Partei des gemäßigten Fortschritts im Rahmen der bestehenden Gesetze 1911 in der Prager Kneipe »Kravina«.

Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Verlags aus: Schritt für Schritt ins Paradies. Handbuch zur Freiheit. Hg. v. Karsten Krampitz und Klaus Lederer. Verlag Karin Kramer, Berlin 2013, 250 Seiten, 18 Euro. Das Buch ist soeben erschienen.